Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Orte der Arbeit

Vom Schreibtisch bis zur Bohrinsel. In der Bonner Kunsthalle zeigt derzeit eine Ausstellung die 28 besten Bildserien des Europäischen Architekturfotografie-Preises 2005.

Der Europäische Architekturfotografie-Preis, der seit 1995 alle zwei Jahre ausgelobt wird,

geht 2005 an die Berliner Fotografin Daniela Finke.

2005 wurde der weltweit einzigartige und international renommierte Preis zum ersten Mal von dem gemeinnützigen architekturbild e.v. organisiert. 2005 stand der Preis unter dem Thema »Arbeitsplätze / work places«.

Unter 337 Teilnehmern aus 27 Ländern wählte die Jury – Vorsitzender war der Direktor des Niederländischen Architektur- Instituts NAI, Aaron Betsky – die vierteilige Fotografieserie von Daniela Finke aus, die in leicht verfremdeter Bildsprache eine merkwürdig beklemmende Beziehung zwischen Arbeitenden und Arbeitsorten in öffentlichen und halböffentlichen Räumen zeigt.

Der zweite Preis ging an Wolfgang Dürr für eine Bildserie zu den US Facilities in Deutschland; Architektur wird in dieser Bildserie von raumbildenden »Zutaten« entstellt, welche die blanke Angst vor diffuser Bedrohung manifestieren. Hier werden nicht Wohnungen geschützt, sondern Arbeitsplätze verbarrikadiert.

Dritte Preise erhielten Andrea Botto aus Italien und Koen van Damme aus Belgien. Bottos Aufnahmen einer auch in der Nacht betriebenen Baustelle zeigen eine zugleich gespenstische wie theatralische Arbeitsumgebung, von der „Tagmenschen“ in der Regel nichts mitbekommen. Koen an Damme wirft einen messerscharfen, zugleich liebevollen Blick in die globalisierte Büroarbeitswelt: Geschäftige Menschen in „angenehmer“ Umgebung, blendfrei ausgeleuchtet – eine subtile Büropantomime.

Die 28 besten Bildserien des zunehmend international bekannten, mit 5000 Euro dotierten Architekturfotografie-Preises werden beginnend mit der Preisverleihung ab 2. Mai bis 29. Mai in der Bundeskunsthalle Bonn gezeigt.

Die Geschichte des Preises

1995 wurde der Europäische Architekturturfotografie-Preis zum ersten Mal ausgelobt – seinerzeit noch von der Architekturzeitschrift db und der Fotografiezeitschrift PTI, unterstützt von Kooperationszeitschriften aus ganz Europa. Seitdem wird er alle zwei Jahre organisiert – verbunden damit, dass die 28 besten Bildserien in einem hochwertigen Katalog dokumentiert und in einer internationalen Wanderausstellung gezeigt werden.

Die kulturelle Bedeutung des Preises legte nahe, ihn einer gemeinnützigen Organisation anzuvertrauen.

Auf Initiative von Wilfried Dechau, Hans Eberhard Hess und Prof. Dr. Rolf Sachsse wurde 2003 der architekturbild e.v. – Verein zur Förderung der fotografisch-künstlerischen Auseinandersetzung mit der gebauten Umwelt – mit Sitz in Stuttgart gegründet, der inzwischen rund hundert Mitglieder hat.

Pressemitteilungs architekturbild e.V.

Es erscheint ein Katalog (114 Seiten, 120 Farbabbildungen, Text deutsch/ englisch, Hardcover, Format quer 24 x 17 cm) in der avedition für 24,80 Euro.

Die Ausstellung “Arbeitsplätze / work places“ ist noch bis zum 29. 5 2005 in der Bundeskunsthalle in Bonn zu sehen.

Friedrich-Ebert-Allee 4

D – 53113 Bonn

Tel. 0228 9171 – 0

Mo 10 – 19 Uhr

Di – So 10 – 21 Uhr

Architekturfotografiepreis 2003

->Architekturfotografie – Abbild oder Kunst

Architekturfotografiepreis 2001

->Visionen in der Architektur

In eigene Sache

Auch koelnarchitektur.de wird sich demnächst mit dem Thema Architekturfotografie beschäftigen. Ab Mai erscheint monatlich das Portrait eines Kölner Architekturfotografen.

daniela finke

Erster Preis

Fotografin: Daniela Finke

a bild wolfgang dürr

Zweiter Preis

Fotograf: Wolfgang Dürr

a bild koen van damme

Dritter Preis

Fotograf: Koen van Damme

a bild andrea botto

Dritter Preis

Fotograf: Andrea Botto

a bild angela kovacs

Fotografin: Angela Kovacs

a bild myrzik   jarisch

Fotografen: Myrzik / Jarisch