Jahrhundertelang lag Köln im Zentrum wichtiger Verkehrsstränge, war einer der bedeutendsten Plätze für den Austausch von Waren zwischen Süd und Nord und Ost und West. Mit dem Mediapark auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Gereon und dem Rheinauhafen kann Köln zwei bemerkenswerte Beispiele für die Umwandlung alter Verkehrsflächen vorweisen. Eifel und Bergisches Land waren die mittelalterlichen Montanreviere Westdeutschlands. Hierzu, wie auch zu dem im 19. Jahrhundert erstarkenden Ruhrgebiet und dem Aachener Revier hatte Köln als Finanz- und Handelsplatz Mittlerfunktion.
Auch die Industriestruktur war mit der Herstellung von Bergwerksmaschinen in der Maschinenfabrik Humboldt (später Humboldt-Klöckner-Deutz), mit den Drahtseilen von Felten & Guilleaume und den Förderbändern der Rheinischen Gummiwarenfabrik Clouth auf die benachbarte Montanindustrie orientiert. Zwei dieser Firmen(Clouth und Humboldt) stehen im Zentrum kommunalpolitischer Wirtschafts- und Flächenpolitik; das Carlswerk von Felten & Guilleaume mit dem Schanzenviertel bietet herausragende Aktivitäten privater Investitionen, durch die es gelingen könnte, einen behutsamen und substanzorientierten Strukturwandel ohne die gewaltigen, die Situation im Ruhrgebiet prägenden Subventionen zu bewältigen. Ermutigend ist die vorgesehene Übertragung dieses Modells auf das Gelände des industriegeschichtlich wichtigsten Ortes in Köln: der Gasmotorenfabrik Deutz, wo Nikolaus August Otto in der ersten Motorenfabrik der Welt den Verbrennungsmotor produzierte und den Viertakter erfand. Die Ford-Werke in Köln sind ein gutes Beispiel für die Erhaltung herausragender Industriearchitektur der 1920er in einem produzierenden Betrieb.
Köln und der Rhein. Verkehrsbauten und die „Industrien der Mitte“ zwischen den Revieren
Programm
9.30
Prof. Dipl.-Ing. Georg Giebler
Universität FH Wismar
Prof. Dr. Walter Buschmann
LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland
Industriekultur in Köln – Bedeutung und Überlieferung
Dr. Hanns Werner Bonny
planquadrat Dortmund
Gewerbeflächen in Köln. Monitoring und Flächenmanagment
Thomas Luczak
Haus der Architektur, Köln
Kunst und Kultur auf Kölner Industriebrachen – zwischen Duldung, Alibi und Utopie
Boris Sieverts
Büro für Städtereisen
Andere Räume – Industrielle Orte als Gegenraum, Fremdkörper und Spiegel der bürgerlichen Stadt
12.00
Podiumsdiskussion mit Kommentator
Achim Dahlheimer
Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr NRW
Gottfried Eggerbauer
Investor
Thomas Baumgärtel
Bananensprayer und Mitglied der Initiative Clouth (CAP Cologne. e.V.)
Michael Zimmermann
Stadtentwicklungspolitischer Sprecher (SPD)
Dr. Reimar Molitor
Geschöftsführer Regionale 2010 Agentur
14.00
Dr. Ulrich Krings
Stadtkonservator Köln a. D.
Dr. Thomas Goege
LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland
Rheinauhafen Köln
Dr. Jörg Heimeshoff
Untere Denkmalbehörde Düsseldorf
Dr. Denis Kretzschmar
LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland
Der Düsseldorfer Hafen
Dr. Claudia Euskirchen
Untere Denkmalbehörde Duisburg
Dr. Gundula Lang
LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland
Innenhafen Duisburg
Diskussion mit Kommentator
Dr. Rolf Bender
Vorstandssprecher Häfen und Güterverkehr Köln
Prof. Dr. Dietrich Soyez
Rheinische Industriekultur e.V.
Vom Industriedenkmal zur Industrieerlebniswelt – Zum Potenzial industrietouristicher Destinationen im Rheinland
Rainer Klenner
Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr NRW
Die Europäische Route der Industriekultur. Orte und Objekte in NRW
Diskussion mit Kommentator
Dr. Ulrich Soénius
Direktor Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv – Geschäftführer IHK Köln
01.12.2010 09:00-17:00 Uhr
Schriftliche Anmeldung erbeten an RWTH Aachen, Lehrgebiet Denkmalpflege, Frau Ilga, Schinkelstraße 1, 52056 Aachen,Tel: +49 241 80 95235, Fax: +49 241 80 92618
Email: ilga@caad.arch.rwth-aachen.de
Tagungsgebühr 37€, Studierende kostenfrei
Rheinauhafen Halle 10
Deutsches Sport- und Olympiamuseum
Im Zollhafen 1
50678 Köln
Weitere Information auf den Seiten der RWTH Aachen