Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Referenzort Köln

Worauf baut die Bildung? – Podiumsdiskussion Baukultur_vor_Ort

Auf Einladung des Dezernats für Stadtentwicklung, Planen und Bauen der Stadt Köln veranstaltete die Bundesstiftung Baukultur am 25. Mai eine Diskussion zum Thema Bauen und Bildung. Der Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung Michael Braum moderierte das Gespräch zwischen Vera-Lisa Schneider vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW, der Architektin Bernadette Heiermann, der Privatschulleiterin Helga Boldt, Kathrin Möller von der GAG Immobilien AG und Bernd Streitberger. Einleitende Vorträge hielten Frauke Burgdorff (Montag Stiftung Urbane Räume, Bonn) und Hildegard Fuhrmann (Schulleiterin des Abendgymnasiums Köln) zur Bildungslandschaft Altstadt-Nord und Arno Lederer (Universität Stuttgart) zu exemplarischen Schulbauten verschiedener Dekaden.

Positionen

Wir kümmern uns nicht in erster Linie um pädagogische Konzepte, sagte Braum in seiner Einleitung, das können andere besser. Dem widersprachen die Vertreterinnen des Projektes Bildungslandschaft Altstadt Nord: Planen und Bauen müssten auf den veränderten pädagogischen Bedarfen aufsetzen. Das Projekt führt in einem partizipatorischen Planprozess Pädagogen, Schüler, Anwohner und Entwerfer zusammen.

Im Ringen um das Verhältnis von Architektur und pädagogischen Inhalten brach Arno Lederer eine Lanze für den klassischen Schulbau. Er zeigte Beispiele guter Schularchitektur – etwa die Bürgerschule in Weimar –, die mit Dauerhaftigkeit und neutralen Nutzungsmöglichkeiten allen veränderten pädagogischen Konzepten gerecht geworden seien. An den Schulbauten zeige sich, wie stark in einer Gesellschaft die Liebe zu Kindern ausgeprägt sei.

Man könne aber die Schularchitektur der 70er Jahre nicht in Bausch und Bogen verurteilen, wurde bei der Podiumsdiskussion entgegnet. Die Schulbauten mussten große Schülerzahlen aufnehmen und häufig die Zentren neu gewachsener Städte bilden. Problematisch ist ihr Zustand heute größtenteils nur deshalb, weil kein Geld für Instandhaltung ausgegeben wurde.

Ein weiterer Diskussionspunkt des Podiums war die Frage, inwieweit Schulen Identifikationsorte für den Stadtteil werden können und sollen. Die Schule übernimmt notgedrungen auch immer mehr Familienfunktionen, wird zur „Schulwohnung.“ Gleichzeitig soll sie Immobilienstandorte aufwerten und Stadtteilzentrum werden. Kann dieser Spagat gelingen?

Handlungsempfehlung

Die Stiftung Baukultur hat Köln als Referenzort gewählt, weil hier mit dem Masterplan auf gesamtstädtischer Ebene, mit den „Bildungslandschaften“ Altstadt Nord und Höhenberg-Vingst in den Quartieren und zahlreichen Neubauten auf der Gebäudeebene ambitionierte Entwicklungen zu verzeichnen sind. Die Veranstaltung in Köln war ein Baustein zur Vorbereitung des im nächsten Jahr stattfindenden Konvents 2010. Dessen Ergebnisse werden in einen „Bericht zur Baukultur“ münden, der als Handlungsempfehlung auf dem Gebiet Öffentliches Bauen und Baukultur an die Politik gegeben werden soll. Die Mitwirkung interessierter Bürger ist erwünscht.

Weitere Informationen zu Veranstaltungen und einer Mitgliedschaft im

Förderverein Bundesstiftung Baukultur e.V..

Ira Scheibe

Können architektonische Konzepte den Spaß am Lernen fördern? Kann Achitektur auf die allgemeine Atmosphäre des Schulbetriebs positiv wirken? Oder überfordert dieser Anspruch die Architektur generell? Das Dezernat für Stadtentwicklung, Planen und Bauen der Stadt Köln und die Bundesstiftung Baukultur veranstalteten eine Diskussion zum Thema Bauen und Bildung.

Drei von zahlreichen ambitionierten Neu- und Erweiterungsbauten, die in den letzten beiden Jahren in Köln entstanden. So unterschiedlich sie auch in ihrer formalen Ausprägung sind, allen gemein sind die anspruchsvollen und individuellen Lösungen.

Katholische Grundschule, Mainzer Straße

JSWD Architekten und Planer.

Architektur schafft Durchblick

Kath. Grundschule, Kapitelstr., Oxen + Römer und Partnerr

Foto: Thomas Hebler

Gemeinschaftsgrundschule Weimarer Straße

schlösser architekten, Köln