Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

plan01: Köln – Stadt am Wasser

Im Rahmen der plan01 fand das Montagsgespräch des BDA aus aktuellem und geographischem Anlass im Eckigen Rundbau statt.

Im Rahmen der plan01 fand das Montagsgespräch des BDA aus aktuellem und geographischem Anlass im Eckigen Rundbau statt. Vertreter von Stadt und Land, Architekten und Freiraumplaner diskutierten die Entwicklung der „schäl Sick“.

Durch die allmähliche Entindustrialisierung der rechtsrheinischen Stadtgebiete verlieren die beiden Industriehäfen in Deutz und Mühlheim ihre Bedeutung. Es entstehen verschlafene Inseln, die im städtischen Raum an Präsenz verlieren. Zwischennutzer nisten sich ein. Um Köln auch an diesen Stellen eine Adresse am Rhein zu geben, gilt es nun die Entwicklungspotenziale dieser Flächen zu erkennen und für den Strukturwandel zu nutzen.

Wie nutzt man die Ruhe vor dem nächsten Investitionsschub? Wie werden Themen für die Entwicklung und Steuerungsinstrumente des Strukturwandels aussehen? Muss es Leitbilder und Masterpläne geben, bevor die begehrlichen Blicke der Investoren auf die beiden Hafenareale fallen? Wie wird von städtischer Seite dieser Prozess organisiert?

Fragen über Fragen. Die Diskussionsrunde im Eckigen Rundbau, mitten im Entwicklungsgebiet Mühlheimer Hafen, suchte nach Antworten: in der Geschichte, bei den Nachbarn und in städtischen Planungsinstrumentarien der Zukunft.

Der Blick zurück: Von der rechtsrheinischen Siedlung der Römer bis zur städtebaulichen Entwicklung und Umnutzung des Rheinauhafens, vom zentral gelegenen Industriegebiet zum Stadtentwicklungsprojekt ersten Ranges und vom rechtsrheinischen römischen Marktplatz zur Messe heute, wurde der historische Bogen von Matthias Lill, Landschaftsarchitekt, Köln gespannt. Historisch gesehen war die Rheinseite mit Blick auf den Dom immer größeren Veränderungen ausgesetzt als die Innenstadtseite.

Der Blick über die eigenen Grenzen: Am Beispiel der Entwicklung des Duisburger Innenhafens zu einem Diestleistungspark erläuterte Karl Jaspers, Ministerium für Städtebau und Wohnen, die Planungsprozesse eines Konversionsprojektes. Im Aufwind der IBA Emscherpark entstand unter Mitwirkung renommierter Büros und Künstler wie Foster (Masterplan), Herzog de Meuron, Schleich und Danny Caravan ein sehr ambitioniertes Projekt.

Er verwies auf die Bedeutung eines Masterplans, der im Falle Duisburg durch einen offenen Wettbewerb erstellt wurde, und warnte vor „der Zerlegung und Parzellierung einzelner Flächen weil Regelwerke dann nicht mehr greifen und Planungsprozesse kaum mehr kontrollierbar sind.“

Der Blick in die Kölner Zukunft: Stadtentwicklungsdezernent Fruhner, einmal mehr unbeeindruckt durch die Forderungen der Stadtplaner und Architekten nach Qualität und Wettbewerben, sprach von Bruttogeschossflächen (1,5 Mil. qm), einer Aufwertung des Wirtschaftsstandort Messe durch den neuen ICE-Bahnhof und einem Strukturwandel der Köln im nationalen und internationalen Vergleich nach „vorne bringe“. Sein Credo: von städtischer Seite die Vorraussetzungen für gutes Investment zu schaffen. Deshalb werde mit der Entwicklung des Deutzer Hafen erst nach 2010 begonnen, denn „aus immobilienwirtschaftlicher Sicht dürfe nicht alles gleichzeitig auf den Markt geworfen werden.“

Langfristiges Konzept: Der Innenstadtbereich soll von den Ringen bis nach Mühlheim erweitert werden, wie genau, und wie diese Prozesse gesteuert werden sollen, blieben ein weiteres Mal in der Diskussion über städtische Entwicklungsgebiete offen.

Köln von seiner schönsten Seite

Wer sich über den Stand der Dinge ein eigenes Bild machen möchte, dem bietet der BDA im Rahmen von plan01 eine Schiffsreise auf der „Rheinperle“ mit Martin Stankowski an:

Termine: 26.09.2001 + 29.09.2001

Information: Stefan Schmitz 0221- 9230891

2 Kommentare

schade das hier nicht weiter auf die verschiedenen lösungsansätze eingegangen wird. so enthält der bericht wenig fakten