Vor etwa zehn Jahren brachte der Architekturhistoriker Wolfgang Pehnt die Idee einer Via Sacra wieder ins Gespräch. Er griff damit einen Gedanken von Rudolf Schwarz, dem Kölner Generalstadtplaner von 1946 bis 1952, auf, eine stadträumliche Verbindung zwischen sieben romanischen Kirchen, von St. Kunibert im Kölner Norden über St. Ursula, St. Gereon, St. Aposteln, St. Mauritius und St. Pantaleon bis St. Severin im Süden, zu schaffen. Ein Vorhaben, das im Rahmen von plan mehrfach thematisiert wurde und jetzt mit der Durchführung eines Werkstattverfahrens, an dem sieben Hochschulen aus Nordrhein-Westfalen beteiligt sind, erheblich konkreter werden könnte.
Der momentan räumlich wie gestalterisch höchst unbefriedigende Zustand des Via Sacra-Bereichs bietet große ungenutzte Potenziale für eine abwechslungsreiche und kleinteilige Raumfolge, die jenseits der großstädtischen Verkehrsadern vor allem von Fußgängern und Radfahrern als „baukultureller Pilgerweg“ genutzt werden könnte. Mit dieser Aufgabenstellung befassen sich die eingeladenen Hochschullehrer und ihre Teams aus Mitarbeitern, Studierenden und externen Beratern: FH Köln – Paul Böhm (St. Kunibert), HS Bochum – Andreas Fritzen (St. Ursula), TU Dortmund – Wouter Suselbeek (St. Gereon), RWTH Aachen – Uwe Schröder (St. Aposteln), FH Münster – Johannes Schilling (St. Mauritius), FH Aachen – Thomas Scheidler (St. Pantaleon), FH Düsseldorf – Björn Severin (St. Severin).
Das von vier Kölner Vereinen initiierte Projekt wird unterstützt von „Paten“ aus der Bürgerschaft und Wirtschaft, die jeweils einem Kirchenbereich zugeordnet sind. Öffentliche Vorträge und Diskussionsrunden zu unterschiedlichen Aspekten, die bei der Planung eine Rolle spielen wie etwa die Historie, der Denkmalschutz, die Verkehrsanforderungen, die Probleme der sozialen Nachbarschaften etc. begleiten und vertiefen das Werkstattverfahren. Die Ergebnisse werden in einem anschaulichen Modell, ergänzt durch Analysen, Skizzen, Pläne und Perspektiven, präsentiert sowie in einer ausführlichen Dokumentation festgehalten, um sie in die offiziellen Planwerke der Stadt Köln zu überführen.
Veranstaltungen im Rahmenprogramm des Hochschulworkshops:
21.09., Freitag
Städtebauliche Entwicklung der Kölner Innenstadt von der Römerzeit bis zur Neuzeit
Die Kölner Via Sacra
Vortrag von Dr. Marcus Trier, der seit 1. September 2012 Direktor des Römisch-Germanischen Museums Köln ist.
22.09., Samstag
Kamingespräch
Die Kölner Via Sacra
Kamingespräch mit „Paten“ aus Bürgerschaft und Wirtschaft: Anton Bausinger (Friedrich Wassermann), Paul Bauwens-Adenauer (bauwens), Konrad Adenauer (Haus- und Grundbesitzerverein Köln), Jörn Beckmann (Züblin GmbH), Franz-Georg Heggemann (Felix Böttcher GmbH), Reimar Molitor (Standortmarketing Region Köln/Bonn GmbH)
22.09., Samstag
Vorträge
Die Kölner Via Sacra
Vorträge von Christian Schaller (Vorsitzender hdak), Walter von Lom (Architektur Forum Rheinland AFR) und Prof. Andreas Fritzen (Vorsitzender Bund Deutscher Architekten BDA Köln). Eine Veranstaltung im Rahmenprogramm des Hochschulworkshops „Die Kölner Via Sacra“.
23.09., Sonntag
Kamingespräch
Die Kölner Via Sacra
Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Pehnt: „Wie Rudolf Schwarz auf die Via Sacra kam“.
24.09., Montag
Kamingespräch
Die Kölner Via Sacra
mit Franz-Josef Höing (Dezernent für Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Verkehr der Stadt Köln), Bernd Streitberger (moderne stadt GmbH), Martin Struck (Diözesanbaumeister), Maria Schwarz (Architektin)
26.09., Mittwoch
Zwischenbilanz des Werkstattverfahrens
Die Kölner Via Sacra
Zwischenbilanz des Werkstattverfahrens mit Franz-Josef Höing (Dezernent für Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Verkehr der Stadt Köln), Mario Kramp (Leiter des Kölner Stadtmuseums), Thomas Otten (Universität zu Köln), Martin Struck (Diözesanbaumeister).
28.09.,Freitag
Präsentation der Workshop-Ergebnisse
Die Kölner Via Sacra
Präsentation der Workshop-Ergebnisse Via Sacra, anschlißend Podiumsdiskussion mit Anton Bausinger (Friedrich Wassermann), Franz Josef Höing (Dezernent für Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Verkehr der Stadt Köln), Mario Kramp, Andrea Pufke (Rheinisches Amt für Denkmalpflege), Albert Speer (AS&P, angefr.), Markus Trier (Römisch-Germanisches Museum Köln), Moderator: Jürgen Keimer (Kulturjournalist, stellv. Vorsitzender hdak) .
21.09.2012 – 28.09.2012
Ehemaliges Diözesanmuseum
Roncalliplatz 2
50667 Köln
Veranstalter: Haus der Architektur Köln in Kooperation mit Architektur Forum Rheinland AFR, Bund Deutscher Architekten BDA Köln und Deutscher Werkbund NRW
Weitere Information auf den Seiten des
>>>hdak
Redaktion
koelnarchitektur.de