Nikolaus rettet Schnitte_zwei

Existiert in Königsberg ein Weg, der alle Brücken genau einmal benutzt? Die Frage, die 1736 als das „Königsberger Brückenproblem“ in die Mathematikgeschichte einging, stellte Leonhard Euler und begründete damit einen neuen Zweig der Mathematik, die Graphentheorie.

Am konkreten Beispiel bezieht es sich auf die Stadt Königsberg und die Frage, ob es einen Rundweg gibt, bei dem man alle sieben Brücken der Stadt über den Pregel genau einmal überquert und wieder zum Ausgangspunkt gelangt. Euler fand mit Hilfe der Graphentheorie heraus, dass es keinen solchen Rundweg geben kann. Das Problem lässt sich auf beliebige Graphen und die Frage, ob es darin einen Zyklus gibt, der alle Kanten genau einmal benutzt, verallgemeinern. Ein solcher Zyklus wird als Eulerkreis bezeichnet.

Das Prinzip des Eulerkreises lässt sich auch auf das Kinderspiel „das Haus von Nikolaus“ anwenden. Traditionell muss „das nikolaussche Haus“ in einem Zug aus acht Strecken gezeichnet werden. Keine Strecke wird dabei zweimal durchlaufen.

Soviel zur Ausgangslage: Eine Aktion des Düsseldorfer Vereins koeln.ev stellt nun nicht die Frage, „Wie viele Möglichkeiten gibt es das Haus zu zeichnen?“, sondern nimmt das simple Kinderspiel zum Anlass, Architekten zur Transformation des Spiels respektive des Eulerzyklus aufzufordern.

Eingeladen wurden ca. 50 Kölner und Düsseldorfer Design- und Architekturbüros, ihre ganz persönliche Interpretation des Themas zwei oder dreidimensional, zu gestalten. Alle Objekte und Zeichnungen sollen öffentlich versteigert werden. Die Erlöse der Auktion tragen zur Realisierung des Ausstellungs- und Veranstaltungsprojektes architektionale schnitte_zwei bei.

Nach Fundraising-Prinzip wird hier vorweihnachtlich ans architektonische Gewissen appelliert, den Nachwuchs zu fördern. 17 Büros haben bereits Ihre Teilnahme bestätigt, darunter z.B. die Kölner hausmann + müller, die Gruppe MDK oder rendel & spitz. Wer mitmachen möchte kann seine Ideen noch bis zum 28. November einreichen.

2004 findet Schnitte_zwei, nach recht erfolgreichem Start 2003, zum zweiten Mal, statt und ist eine interdisziplinär konzipiertes Veranstaltung, das sich auf das Thema Architektur fokussiert, jedoch auch Raum bietet für den Austausch zwischen angrenzenden Bereichen. Die Hauptrolle bei der architektionale spielt die Förderung junger Büros aus den Bereichen Architektur, Innenarchitektur und Design, die hier ein Forum bekommen, Gedanken, Visionen und Projekte ihrer gegenwärtigen Arbeit der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Barbara Schlei

Redaktion

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Vernissage:

Samstag, 6. Dezember 2003, 16:00 Uhr

Auktion:

Samstag, 6. Dezember 2003, 20:00 Uhr

Ort:

KOELN e.V.

Pestalozzistraße 176

40549 Düsseldorf

Das Haus von Nikolaus