Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Lückenfüller

Landesinitiative ‚StadtBauKultur‘ startet das Projekt ‚1000 Baulücken‘

Die Stadt Köln wurde im 2. Weltkrieg nahezu völlig zerstört. Spuren dieser Zerstörung sind auch heute noch im Stadtbild zu finden. Denn mancherorts klaffen noch immer hässliche Lücken in ansonsten geschlossenen Straßenzügen.

Auf der Suche nach ebensolchen Baulücken ist derzeit die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, die das Projekt „Baulücken in NRW“ gestartet hat. Im Rahmen dieses Projektes, das Teil der Landesinitiative „StadtBauKultur“ ist, sind alle Bürger aufgerufen, die Kammer, vor allem aber auch die Öffentlichkeit auf Baulücken in ihrer Stadt aufmerksam zu machen und das Bewusstsein für potenzielles Bauland mitten in der Stadt zu schärfen.

Denn Grundidee des Projektes ist es, „die Baulückenproblematik in den Städten öffentlich zu thematisieren und dazu eine breit angelegte Diskussion loszutreten „mit dem Ziel, Eigentümer und Verantwortliche dazu anzuregen, über schon sehr lange brachliegende oder ungenutzte Baulücken neu nachzudenken“. Lücken nämlich seien in den meisten Städten Nordrhein-Westfalens „die augenfälligsten Beispiele städtebaulicher Defizite“, so die Architektenkammer.

In einer ersten Phase sollen daher zunächst Baulücken aus möglichst vielen Städten und Gemeinden NRWs „gesammelt“ und fotografisch dokumentiert werden. Zu diesem Zweck hat die Architektenkammer eine Internetseite eingerichtet: Hier können seit Mitte dieses Monats nicht nur bereits erfasste Baulücken in verschiedenen Städten des Landes betrachtet, sondern auch weitere gemeldet werden „mit Hilfe eines Fotos oder per schriftlichem Hinweis. Die Kammer hat zudem auch alle Kommunen des Landes aufgerufen, ihre bereits existierenden Baulücken-Kataster oder andere Informationen über solche städtebaulichen Problempunkte für das Projekt zur Verfügung zu stellen.

Seine Fortsetzung finden soll das Projekt „1000 Baulücken in NRW“ ab Herbst mit weiteren Aktionen. So ist zum Beispiel geplant, eine Baulücke in der Landeshauptstadt Düsseldorf mit einem Riesenposter zu verkleiden, das zeigt, wie eine attraktive Nutzung dieser Lücke aussehen könnte. In fünf Städten des Landes sollen zudem Wettbewerbe stattfinden, bei denen Kinder und Erwachsene Vorschläge für die Gestaltung einer brachliegenden Fläche einreichen können.

Denn durch das Projekt, das als Beitrag der Architektenkammer in die Landesinitiative „StadtBauKultur“ eingebracht und zu einem der Leitprojekte der Initiative erkoren wurde, soll den Bürgern auch an konkreten Beispielen in ihrer Stadt gezeigt werden, „wie Architektur einen problematischen oder uninteressanten Ort aufwerten kann“. bv