Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Solide Grundlage für eine bessere Zukunft

Ein Blick zurück auf das Projekt KALKschmiede*. Drei Jahre wurden im Kalker Norden vorhandenen Kräfte gebündelt, Ideen entwickelt und nach Zukunftsperspektive gesucht.

Als wir das letzte Mal von der >>KALKschmiede* berichtet haben – das war im März 2011 –, waren die Analysen bereits abgeschlossen, die ersten Projekte in vollem Gange. Nun, gut zwei Jahre später, haben die Stipendiaten ihre Arbeit offiziell beendet. Das nehmen wir zum Anlass für einen Blick zurück auf ihr Bemühen und erste Erfolge sowie einen Blick nach vorne auf das, was kommen könnte.

Die KALKschmiede* war ein gemeinsames Projekt der Montag Stiftung Urbane Räume und der GAG Immobilien AG für den Kölner Stadtteil Kalk-Nord, der bis dato von verschiedenen Förderprogrammen, wie der sozialen Stadt, nicht oder nur wenig profitieren konnte. Um die Situation zu verbessern, haben sich die beiden Akteure für die KALKschmiede* zusammengeschlossen.

Während der grundlegenden Analysen hatten sich folgende drei Themenfelder herauskristallisiert, „in denen sowohl der Handlungsbedarf als auch die zu erwartenden Effekte besonders groß waren: Wohnen & Wohnumfeld, Jugend & Bildung und Nachbarschaft & Zusammenleben.“

„Veedelshausmeister“ und „Veedelsmoderator“

Bei allen darf sich die KALKschmiede* große Erfolge auf die Fahnen schreiben. So haben beispielsweise die Kölner Wohnbaugesellschaft GAG und die Dt. Annington bereits in den Umbau und die Sanierung vieler Wohnungen investiert, die Dt. Annington engagiert sich darüber hinaus als einer der wohnungswirtschaftlichen Partner in der Stadtentwicklung.

Seit März 2012 gibt es einen „Veedelshausmeister“, dessen Gehalt die Wohnungswirtschaft bis mindestens Februar 2014 bezahlt und der sich darum kümmert, dass Straßen und Plätze sauber sind und die Bewohner bei kleineren Projekten Verantwortung für ihren Stadtteil übernehmen. Ab September dieses Jahres könnte es einen „Veedelsmoderator“ geben.

Acht Handlungsfeldern

Wichtig ist, dass bereits während der Projektlaufzeit mit dem „Integrierten Handlungsprogramm Kalk Nord 2012+“ die Chancen dafür erhöht wurden, dass der eingeschlagene Weg auch nach der offiziellen KALKschmiede* fortgeführt werden kann. Es soll mit seinen acht Handlungsfeldern, wie Alter & Gesundheit, Sicherheit & Sauberkeit und auch wieder Wohnen & Wohnumfeld, „der Politik und Verwaltung als Orientierungsrahmen für die zukünftigen Entscheidungen dienen.“ Das Programm fußt auf dem Eckpunktepapier des Wohndialogs Kalk Nord, der Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung der Stadt Köln, den darauf basierenden Schlussfolgerungen des Bildungsatlas Kalk sowie den Ergebnissen zweier Zukunftsschmieden, an denen sich vergangenes Jahr 320 Menschen beteiligt haben. Die Fassung 2.0 liegt seit Mitte Februar vor und dient als Grundlage für weitere Diskussionen. Denn alle Engagierten sollen sich und ihre Ideen darin wiederfinden, sich mit dem Programm identifizieren.

Damit ist zwar noch nicht sichergestellt, dass der Kalker Norden eine positive Zukunft vor sich hat. Eine solide Grundlage, die nun von der Kommune genutzt werden muss, ist damit allerdings geschaffen.

Der Text erschien zuerst im eMagazin

german-architects.com

Simone Hübener

Die Autorin ist freie Fachjournalistin im Bereich Architektur und Bauen, freie Mitarbeiterin bei frei04 publizistik und Geschäftsführerin des gemeinnützigen Vereins architekturbild e.v.

Zur Internetseite der KALKschmiede

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Der Weg zum ‚Integrierten Handlungsprogramm Kalk Nord 2012+‘

Grafik: www.montag-stiftungen.de

320 engagierte Bewohner sowie Vereine und Institutionen haben am ‚Integrierten Handlungsprogramm Kalk Nord 2012+‘ mitgearbeitet.

Fotos: www.montag-stiftungen.de

Projektübersicht der KALKschmiede*

Grafik: www.montag-stiftungen.de

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