Wer die etablierten Ausflugslandschaften in Köln und Umgebung schon kennt, oder sich nur mäßig dafür interessiert, findet Alternativen beim „Büro für Städtereisen“. Veranstaltet werden ein- und mehrtägige Wanderungen und Radtouren zu den Plätzen unserer Ballungsgebiete, die eigentlich niemand besuchen würde. Ziele der Reisen sind die „Unorte“, die noch nicht vorgedachten und analysierten Freiräume, an denen noch niemand gestaltend eingegriffen hat.
Exkursionen zu Brachflächen und Siedlungen aller Art stehen auf den Programmen: Parkplätze, Abrissszenarien, Baggerseen, Gärten, Autobahnen, Schulen, Häfen, Asylantenheime, Gleistrassen, Manöverplätze, Flughäfen, Tunnel, Trampelpfade, Flußauen und Deponien erzeugen ein Stadtgefüge der neuen Art.
Den Veranstaltern geht es darum, einen Kulturkreiswechsel vor der eigenen Haustür zu initiieren, dabei das bekannte Image der Stadt zu relativieren und eine Wirklichkeit neben den prominenten Bauwerken und Verkehrswegen zu erschließen. Das Klientel der Mitreisenden reicht vom Heimatforscher bis zum Architekten, vom Stadtplaner bis zum Fotografen.
Auf dem Programm steht beispielsweise eine Fahrt in den Kölner Nordosten und den Süden der Stadt. Auf einer anderen Route wird die „Schääl Sick“ von Poll bis Ostheim erschlossen. Das ganze ist Teil einer zweitägigen Wanderung und Radtour mit Grillen zwischen Bahndamm und Baggersee und einer Übernachtung im Autobahnhotel.
Für die meisten Führungen muss man sich allerdings noch bis zum nächsten Jahr gedulden – oder als feste Gruppe eine maßgeschneiderte Tour buchen. Für diesen Sommer ist noch zusätzlich die Route auf dem alten Deutzer Postweg geplant. Aber für den Fall, dass Köln ausgebucht ist … auch Paris soll ja ganz schön sein, jenseits von Eiffelturms und Notre-Dame.
Informationen:
Email: borissieverts@gmx.de