Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

plan 06: Sechsmal Baukunst

Wie der Spagat zwischen Architektur und Kunst aussehen kann, zeigt die Bauklasse der Kunstakademie Düsseldorf.

Die Baukunstklasse der Kunstakademie Düsseldorf ist ein postgraduierender Studiengang. „Das Motto der Ausbildung im Aufbaustudium Baukunst lautet Architektur als Kunst.“ Sechs ausgewählte Absolventenarbeiten aus den vergangenen zwei Jahren werden im Ambiente des alten Kellergewölbes präsentiert.

Die Lehre der Baukunstklasse ist geprägt von den freien Künsten der Akademie und zielt nicht darauf ab, „schulmeisterlich letzte Trends zu vermitteln“, so Laudris Ortner, Architekt und Professor an der Akademie. Die Interpretation der Architektur aus künstlerischer Sicht motiviert die Studierenden, frei zu arbeiten. Der Dialog der beiden Disziplinen führt zu interessanten Darstellungsmöglichkeiten der Architektur und zu spannenden Theorie-Ansätzen, die in skulptural umgesetzt werden.

Baukunst, die Kunst des Bauens

Das Projekt Skyscraper von Jorge Alvaro Gonzales ist eine Skulptur zu den Eigenschaften des Hochhauses. Er fädelt Porzellanteller auf, die faszinierend und fragil gen Himmel wachsen. Ein interessantes Modell baute Norbert Goljan für seinen Entwurf zum Gasthof am Rhein, dass er komplett aus Beton goss. Da schlägt das Architketen-Herz höher… Spannende Fassadenstudien betreibt Cordula Josefine Renner für die Gestaltung des Kunstmuseums in Dortmund. Dabei bediente sie sich simplen Streichholzschachteln, die einen beeindruckenden Effekt erzielen.

Nicht nur für Studierende der Architektur ist die Ausstellung wegen der Ideen abstrakter Darstellungen sehenswert, sondern auch für andere Interessierte lohnt sich die kleine aber feine Präsentation der Arbeiten.

Die sechs Arbeiten sind während der plan06 im StadtRevue-Haus, Maastrichter Straße 49, bis 29. September von 13-21 Uhr zu besichtigen.

baukunstklasse

Martina Schulz
Redaktion A:Jugend

‚Skyscraper‘ von Jorge Alvaro Gonzalez

Modell vom ‚Gasthof am Rhein‘ von Norbert Goljan und Danielle Riede

Fassadenstudie von Cordula Josephine Renner für das ‚Kunstmuseum in Dortmund‘