Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

new talents – biennale cologne

Neue Talente im Kulturquartier

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Der 248-seitige Katalog ist am Infopoint im t.a.t. new taltents zum Festival-Preis von 25 € (sonst 32 €) erhältlich. Foto: Uta Winterhager

 

Zum vierten Mal findet in diesem Mai das Festival new talents – biennale cologne statt. Jungen Künstlern, Studenten und Absolventen der Hochschulen aus Köln und Düsseldorf, wird hier Gelegenheit und Raum gegeben, ihre Arbeiten einem großen öffentlichen Publikum vorzustellen. Rund sechzig angehende bildende Künstler, Komponisten, Desigener, Filmemacher und Choreographen wurden in diesem Jahr eingeladen und zeigen an 20 Stationen rund um das Kulturquartier am Neumarkt noch bis zum 25. Mai 2014 einen bunten Parcours.

 

 

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t.a.t. new taltents powered ba DEG, Haus 1 mit Infopoint links, Haus 2 rechts, darunter die Tiefgarage. Foto: Uta Winterhager

 

Kulturelle Zwischennutzung

Den Ausgangspunkt der Kunst-Tour bildet der t.a.t. temporary art tower,  zwei leerstehende Bürobauten in der Agrippastraße. Die Eigentümerin, die Deutsche Investitions und Entwicklungsgesellschaft, hat die beiden Gebäude vor ihrem Abriss Ende diesem Jahres für die kulturelle Zwischennutzung zur Verfügung gestellt. Direktor und Kurator Jochen Heufelder berichtete, dass er wider Erwarten keine großen Anstrengungen brauchte und auch keine formalen Hürden überwinden musste, um aus verwaisten Büros temporäre Orte für Kunst und Kultur zu machen. Im Gegenteil, die Eigentümerin zeigten sich bei den nötigen Umbauten sogar äußerst kooperativ. Ein Beispeil, das Schule machen sollte.

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Bildertausch, eine spannende Sache. Zum Mitmachen braucht man ein Bild zum Tauschen, einen guten Grund und etwas Glück im Spiel. Foto: Uta Winterhager

 

Wertevermittlung

Eine interessante Idee des Festivals  ist der Bildertausch. Während er bei IKEA in der Schlange an der Kasse wartete, beobachtete der Kurator junge Menschen, die außer Badematten und Plastikbechern auch Kunst in ihrem Wagen hatten. Mehrere Leute den gleichen Druck. Dass das nicht sein sollte, animierte ihn zu einem Versuch, mit dem echte Kunst in die Wohnungen kommt. In einer Austellung in der ersten Etage des t.a.t. new taltents (Haus 1) können die Besucher sich ein Werk auswählen, das sie für ein Jahr gegen ein Werk aus den eignen Beständen tauschen möchten. Die Wahl muss begründet werden und das Los entscheidet – aber die Idee klingt so gut, dass wir gespannt sind.

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Ein dekorativer Vorgarten hinter dem Zaum des Umspannwerks am Großen Griechenmarkt. Über der Teichanlage die begehbare Installation „Unprepared Garden“ von Selma Gültoprak. Foto: Uta Winterhager

 

Kunstvermittlung

Zugegeben, nicht alles, was  in den leeren Büros, der dunklen Tiefgarage, dem Pförtnerhäusch oder dem Vorgarten des Umspannwerks zu sehen oder zu hören ist, erschließt sich dem kunstaffinen Besucher sofort. Doch dafür stehen freundlichen Kunstvermittler bereit, die locker und unaufdringlich die Werke, den Kontext und die gesamte Aktion erklären.

Schön, dass hier niemand verloren geht.

 

Uta Winterhager

 

Weitere Informationen und Festivalprogramm der new talents

 

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„order II“ animierte Videos von Matthias Danberg in der Tiefgarage. Foto: Uta Winterhager
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Boysen Lay Basile Hoeft unterwandern den Kunstbetrieb. Selbstvermarktung mittels Spott (Haus 1). Foto: Uta Winterhager
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„Scan and Order“ algorithmische Ordnung einer Clematisblüte im Endlosmuster von David Hahlbrock (Haus 1). Foto: Uta Winterhager