Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

German Business Plants

Wettbewerb: Ein Buch für euer bestes Architekturbüropflanzenfoto

Waren die Blätter nicht eben noch grün? War nicht das Elend auf dem Boden eben noch pures Leben an der Pflanze? Ja, es wird Herbst. In der Natur passiert das einmal im Jahr und ist trotz Klimawandel und Supersommer leider unvermeidbar, wie sich auch dieses Jahr wieder gezeigt hat. Doch auf so mancher Fensterbank herrscht Dauerherbst, mehr Braun als Grün, erst schlapp, dann ab. Oder ist das nur ein hartnäckiges Vorurteil und den Zimmerpflanzen geht es in Wahrheit viel besser als man denkt?

 

Acht Jahre arbeitete der Medienkünstler Frederik Busch an einer Fotoserie, die das Schicksal der German Business Plants dokumentiert. Schließlich wurde sogar ein Buch daraus: „German Business Plants„. Die Pflanzen in seinem Buch haben Namen und anrührende Befindichkeiten. Dabei sehen sie nicht wirklich elend aus, aber auch nicht mehr so, wie sie einst im Laden standen und Pures Leben! vielleicht sogar Persönlichkeit! oder: Ästhetische Aufwertung! versprachen. Robert ist aufgeregt, Paul ist traurig, Albert macht seit einem Jahr Krafttraining und Sabine geht unheimlich gern Tanzen. Die kennen wir doch alle. (Ein interessanter Trick ist das übrigens: Gib den Dingen Namen und schon fühlen sich die Leute angesprochen – das sollte man sich merken.)

 

Der Preis: ein German Business Plants Buch und ein Seedball-Baukasten. Der Kaktus muss leider in der Bonner Redaktion bleiben. © Foto Uta Winterhager

 

Endlich wieder ein Fotowettbewerb!

Das Buch regt also durchaus zu Diskussionen an. In der Redaktion mussten wir feststellen, dass Barbara sogar die Gattungen ihrer Schützlinge kennt und die Jatropha deshalb wahrscheinlich gut gedeiht. Dass Uta sie nur mag, solange sie schön sind und nichts von ihr wollen. Und Nathalie? Wir möchten unsere Freude teilen und loben einen kleinen Wettbewerb für ein Exemplar dieses außergewöhnlichen Buches.

Und für alle Fälle gibt es dazu noch ein Seedbomb-Set, da kann dann nichts mehr schief gehen.

Schickt bis Freitag 16. November 2018 12.00 Uhr ein Foto eurer Architekturbüropflanze mit ihrem Namen und ihrer Einzeiler-Geschichte an redaktion@koelnarchitektur.de. Die besten Bilder werden wir bei koelnarchitektur zur Freude alle veröffentlichen.

Wir sind sehr gespannt auf das Grün in den Architektendaumen!

red | uw

 

Zum Buch

»Ohne Pflanzen könnten wir weder atmen noch essen. Aber warum stellen wir Ingrid dann auf eine überhitzte Fensterbank und gießen sie nicht? Wieso nur zwängen wir Gummibäume in enge Plastikkübel oder neben unseren Schreibtischstuhl? Zumal es einige Studien zum Nutzen von Pflanzen am Arbeitsplatz gibt. Sie sorgen für seelische Ausgeglichenheit, heben die Arbeitsfreude, fördern die Leistung, wirken stressvermindernd, verbessern das Raumklima, reduzieren den Lärmpegel und filtern Staub aus der Atemluft.«  aus dem Text von Annika Wind

 

 

Frederik Busch (geb. 1974) wuchs im Schwarzwald und nahe Augusta, Georgia, USA auf. Er studierte Filmwissenschaft an der Freien Universität Berlin, wurde als Schauspieler an der Universität der Künste Berlin ausgebildet und machte an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe seinen Abschluss in Medienkunst. Zahlreiche Magazine veröffentlichten bereits seine Fotografien, darunter Dummy, Neon, Vice, Der Spiegel und das SZ Magazin. Frederiks fotojournalistisches Schaffen wurde sowohl von der Abisag Tüllmann Stiftung ausgezeichnet, als auch mit dem Deutschen Journalistenpreis und dem Deutschen JournalistInnenpreis Emma prämiert. Als Lehrbeauftragter unterrichtet er Fotografie im Kontext der zeitgenössischen Kunst an Kunsthochschulen in Nürnberg, Halle, Hamburg und Karlsruhe. Der Medienkünstler lebt und arbeitet in Hamburg.

 

 

 

 

 

 

 

 

Frederik Busch, German Business Plants erschienen im Kehrer Verlag

Texte von Jacob Birken, Annika Wind, gestaltet von PBLC Design Hamburg, Leineneinband mit Titelschild

19,5 x 25,5 cm, 128 Seiten, 52 Farbabbildungen Deutsch / Englisch, Euro 28,00