Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

PASSAGEN

Was die Interior Design Week Köln 2018 verspricht

Parallel zur Möbelmesse eröffnen die Passagen vom 15. – 21. Januar 2018 bereits zum 29. Mal das Designjahr und lenken den Blick auf aktuelle Trends des Einrichtungsdesigns. Mehr als 400 Designer und Hersteller sind an den rund 200 Ausstellungen in der Innenstadt beteiligt und zeigen, dass Küchen, Fahrräder, Lampen, Sessel und Teppiche auch in diesem Jahr nicht neu erfunden wurden. Doch manchmal wurden sie anders gedacht, manche unterhalten uns und allzu viele wecken Wünsche.

Protagonisten sind klassische Solitäre und junge Netzwerke, Hochschulen, Newcomer, Institutionen, Architekten, Medien oder Vermittler. Sie alle residieren für eine Woche Tür an Tür, alle Perlen dicht aufgefädelt am Parcours der Kölner Innenstadt, am Ring und im Rheinauhafen, in Deutz sowie in den kreativen Quartieren Belgisches Viertel und Ehrenfeld und bieten wieder einhundert Prozent Design.

einszueins, Passagen 72 | Dirk Wiesemann | miegL © Dirk Wiesemann

 

Hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf die PASSAGEN 2018:

In diesem Jahr starten sie am Montag, den 15. Januar 2018. Bereits am Sonntag den 14. Januar erwartet Sie im UAA Ungers Archiv für Architekturwissenschaft ein Pre-Openings mit einer Ausstellung zu Egon Eiermanns Sitzmöbel und abends im Kölnischen Kunstverein mit der Preisverleihung und Ausstellung des Rat für Formgebung ICONIC AWARDS 2018.

Aus der Presseankündigung:
Mit Design im Kunstverein präsentiert der Rat für Formgebung die Gewinner der ICONIC AWARDS 2018: Innovative Interior und mit ihnen das Trendbarometer der kommenden Saison. Die von einer hochkarätigen Jury ausgewählten Gewinner sind während der Passagen in einer Ausstellung zu sehen. Begleitet wird diese von einem umfangreichen Rahmenprogramm, u. a. mit Workshops und Führungen der Stiftung Deutsches Design Museum.

Ob man Fien Muller und Hannes van Severen bei der Gestaltung des Schaufensters der Buchhandlung Walther & Franz König zusehen kann, ist ungewiss. Aber spätestens am Montag, dem 15. Januar um 10 Uhr, wenn die Buchhandlung öffnet, ist die Installation, ein Projekt des Antwerpener Designlabels valerie_objects, zu sehen.

Passagen 72, Muller van Severen Valerie Objects Ghent

 

Unter dem Titel A Mystery set in Stone zeigen RCR Arquitectes und Neolith die Entstehungsgeschichte des des Sternerestaurants ENIGMA von Albert Adrià in Barcelona in der Galerie fiebach, minninger.

Markanto, die Adresse für Designklassiker in Köln, ehrt mit der diesjährigen Ausstellung den De Stijl Künstler Gerrit Rietveld. Im Fokus steht die frühe Schaffensperiode von 1918 bis 1923 Zudem präsentiert Markanto zusammen mit Rietveld Originals eine Sonderedition des Military Chair.

PASSAGEN 62 © Rietveld Originals / Markanto Gerrit Rietveld, Military Table and Chair

 

 

Ganz Köln steht im Januar einmal mehr im Zeichen des Designs.

Junge Produktdesigner präsentieren in der von den Designerinnen Hannah Kuhlmann und Jana Manfroid kuratierten Ausstellung Homo Ludens ihre individuelle Vision zum spielenden Menschen. Mit von der Partie sind Kami Blusch, Jessie Derogy, Tim Hattrick & Matthew James Moore, Aleksandra Jakuc & Jonathan Kok Wai Ho, Elissa Lacoste, Sara Kadesch, Manon Ritaly, Skonne, Studio Kuhlmann, Studio Mousse sowie Sophia Uerlichs & Marit van Heumen. Die Designerinnen und Kuratorinnen Hannah Kuhlmann und Jana Manfroid versprechen eine humoristische und interaktive Ausstellungsarchitketur, die die Objekte und Installationen verbindet.

 

BOUDOIR…, Passagen 120 © Arbeitsgemeinschaft angewandte kunst köln

 

Die Kölner Produktdesigner Klemens Grund und Thomas Schnur zeigen in ihrer Ausstellung In Arbeit keine fertigen Produkte, sondern unveröffentlichte Prototypen. Damit möchten sie einen Einblick in die Arbeitsprozesse des Designers geben, die im digitalen Zeitalter eine Wandlung erfahren haben.

Die Nominierten des neuen Designwettbewerbs PASSAGEN Prize wie auch die Mitglieder der fünfköpfigen Jury stehen nun fest. Alle Informationen dazu finden Sie auf der Internetseite des PASSAGEN Prize 

 

Dutch Design Exchange, PASSAGEN 30 © Woodjai Lee

 

Erneut sind die PASSAGEN ein Pol für Nachwuchsdesigner: insgesamt 14 Hochschulen präsentieren ihre Projekte zu den PASSAGEN 2018. Raumbezogene Installationen stehen im Vordergrund: Die Studierenden der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur bespielen mit mirrored die Kirche St. Michael und die Hochschulen Coburg, Kaiserslautern, Mainz und Stuttgart mit dem Gemeinschaftsprojekt Space Mining den Kunstverein Kölnberg – beide im Belgischen Viertel. Auch designkrefeld der Hochschule Niederrhein tritt in einen gestalterischen Dialog mit der Ausstellungslocation, dem Büro für Geschichtsforschung „History Today“ und inszenieren Studienarbeiten zum Thema Sammeln, Bewahren, Archivieren und Dokumentieren.

Im Rahmen der Ausstellung Embracing Exchange in der Galeria ampersand im Belgischen Viertel werden die besten Abschlussarbeiten der Maastricht Academy for Fine Arts and Design gezeigt. Bei den interdisziplinären Projekten treffen mit Singularity Mode- und Schmuck-Designer der Hochschule Pforzheim aufeinander, aber auch Architekturstudierende der TH Köln und Auszubildenden der Handwerkskammer zu Köln, die den CoWorking Space Randomize Box entwickelt haben, und nicht zuletzt Studierende der Istanbuler Bilgi Universität und Istanbuler Handwerker, die gemeinsam Produkte gestaltet und gefertigt haben.

Niederländisches Design ist bei den diesjährigen PASSAGEN stark vertreten. In der Ausstellung Homo Ludens sind u.a. mit Studio Mousse Jessie Derogy niederländische Designerinnen und Designer vertreten (s.o.). Die von Maurer United Architects Maastricht und Yksi Connect Eindhoven kuratierte Gruppenausstellung Embracing Exchange, eine Kooperation von Dutch Design Exchange (DDX) und PASSAGEN, präsentiert hingegen ausschließlich niederländisches Design von Grivec Bros., René Holten, Paul Koenen, José Maase & Mireille Meijs, Dirk Ploos van Amstel, Tanja Schell, Christoph Seyferth, Fabian von Spreckelsen, Daria Biryukova, Anastasia Eggers, Agne Kucerenkaite, Woodjai Lee und Pao Hui Kao. Das Make-up-Studio Salon Zwei fokussiert bereits zum fünften Mal in Folge Dutch Design und zeigt mit Nord Interior Design, dem Label von Femke de Witte, und Foekje Fleur zwei Designerinnen aus Rotterdam. Im Dessous-Shop Le Pop Lingerie inszeniert Roxanne Brennen, Absolventin der Design Academy Eindhoven, ihre Tafelservice-Kollektion Dining Toys. Für die Ausstellung NL-Originals haben sich die vier holländischen Design-Labels Sacha Wendt, Corina Rietveld, Esther Derkx und Pou-Belle Design zusammengeschlossen und zeigen sowohl Interior als auch Fashion Accessoires und Schmuckdesign.

Der design parcours ehrenfeld findet 2018 bereits zum elften Mal statt. Gegründet, um das kreative Potenzial des Quartiers einem internationalen Publikum zu präsentieren, hat sich der design parcours ehrenfeld über die Jahre zu einem echten Hotspot der PASSAGEN entwickelt.

Mit seinen typischen kleinen Geschäften, Showrooms und Werkstätten sowie den großen Hallen wie beispielsweise dem Barthonia Showroom zeigt das Quartier wieder eigenes sowie internationales Design.

PASSAGEN, Designers Fair © Foto: Wolfgang Burat

 

Die Designers Fair schlägt auch 2018 im Designquartier Ehrenfeld auf. Präsentiert werden junge Solitäre wie zum Beispiel Hafenholz aus Hamburg, die handgefertigte Kleinserien wie die Beluga Tisch- und Stuhlserie zeigen, oder der Londoner Designer Paul Kelley, dessen Systemmöbel sich durch patentierte Magnetverbindungen auszeichnen. Zudem gibt es zwei Gruppenausstellungen: Einerseits die Münsteraner Connection mit den Labels design studio von dieken, kosp design und studio-t, die allesamt der Akademie für Gestaltung Münster entstammen. Andererseits die Düsseldorfer Gruppe Teilmöbliert, ein Zusammenschluss von unabhängigen Designern aus verschiedenen Gestaltungsbereichen, die immer wieder in neuen Konstellationen auftritt

Auf der PASSAGEN-Website finden Sie das komplette Ausstellungs- und Event-Programm

 

red/bs