Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Preis der Preisträger

Architekturpreis Nordrhein-Westfalen ging an die Immanuelkirche in Köln-Stammheim-Flittard.

Architekturpreise haben, so scheint es, etwas Inflationäres, alleine in NRW wurden im letzten Jahr mehr als 20 Preise ausgelobt. Zwar ist die Zeit schnelllebig, bauen jedoch nach wie vor ein langsamer Prozess und so wundert es wenig das die zehn gleichrangigen Auszeichnungen des im August 2015 prämierten „Architekturpreis Nordrhein-Westfalen“ wenig Überraschung auslösen – man kennt die Preisträger bereits von anderen Preisverleihungen.

 

Immanuelkirche außen_bs
Foto: Barbara Schlei

 

Dies gilt besonders für den Gewinner des Architekturpreis Nordrhein-Westfalen 2015, der am 3. November bekanntgegeben wurde: Nach dem Holzbaupreis NRW 2013, dem Kölner Architekturpreis 2014, der Nominierung für den Mies van der Rohe Award, dem Deutschen Architektupreis 2015 jetzt also auch der Architekturpreis des BDA Landesverbandes Nordrhein-Westfalen 2015 für die „Immanuelkirche“. Die Kirche, die unter ihrem Dach auch das Gemeindezentrum beherbergt, wurde nach den Planungen des Berliner Architekturbüros sauerbruch hutton für die Evangelische Brückenschlaggemeinde Köln-Stammheim-Flittard im Jahr 2013 fertig gestellt.

Zudem ist der „Architekturpreis Nordrhein-Westfalen“, den der BDA NRW seit mittlerweile 17 Jahren, bereits zum sechsten Mal durchführte, so angelegt, dass die Teilnahme voraussetzt, zuvor bei einem der regionalen Wettbewerbe des BDA („Auszeichnung guter Bauten“ bzw. „Kölner Architekturpreis“) eine Auszeichnung errungen zu haben. Aber egal, ein Preis ist immer eine große Ehre und wir gratulieren allen Preisträgern.

Alte Bekannte

Beim „Preis der Preisträger“ ist es also nicht verwunderlich alte Bekannte unter den Preisträgen zu sehen. Erfreulich ist, Köln behauptet sich gut beim diesjährigen Architekturpreis NRW. Drei der zehn Auszeichnungen und der Gewinner, der im Nachgang zum Juryurteil von den Mitgliedern des BDA NRW per schriftlicher Abstimmung gewählt wurde, gingen an Kölner (und Hürther) Häuser – eine gute Bilanz.

 

Kleines Haus Blau
Foto: Veit Landwehr

Kleines Haus Blau – Umbau und Erweiterung eines Einfamilienhauses, Hürth
Architekten: BeL Sozietät für Architektur, Prof. Anne-Julchen Bernhardt, Prof. Jörg Leeser, Architekten BDA, Köln Bauherren: Sirit und Dirk Breuer

 

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Foto: Wilfried Dechau

Immanuelkirche und Gemeindezentrum, Köln
Architekten: Sauerbruch Hutton, Berlin
Bauherr: Ev. Brückenschlaggemeinde Köln-Stammheim-Flittard

 

 

 

 

 

0818 Lageplan_Buchheimer
Grafik: Astoc Architects and Planners, Köln

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Siedlung Buchheimer Weg, Ersatz-Neubau einer 50er-Jahre Wohnsiedlung, Köln
Architekten: Astoc Architects and Planners, Köln
Bauherr: GAG Immobilien AG, Köln

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausstellung

Zur Teilnahme an dem Wettbewerb hatten sich insgesamt 48 Projekte aus ganz NRW qualifiziert, die 2014 in 16 vorgeschalteten regionalen Verfahren, zu denen insgesamt 533 Arbeiten eingereicht worden waren, prämiert worden waren. Neben den 48 Auszeichnungen wurden 55 Anerkennungen vergeben.

 

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Die Ausstellung im Düsseldorfer Maxhaus ist noch bis zum 19. November zu sehen. Fotos: Barbara Schlei

 

Die lohnende Ausstellung aller teilnehmenden Projekte wird noch bis zum 19. November 2015 im MAXHAUS, Katholisches Stadthaus in Düsseldorf (Schulstraße 11) gezeigt und belegt auf eindeutige Weise, dass das Baugeschehen und die Baukultur immer auch im zeitlichen Kontext zu sehen sind. Auch die diesjährigen Auszeichnungsprojekte greifen aktuelle Bedürfnisse und Anforderungen auf; Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, Wiederverwertbarkeit und als besonders wichtiges Thema den Wohnungsbau.

Nun man darf gespannt sein, ob der „Architekturpreis Nordrhein-Westfalen“ für die „Immanuelkirche“ der letzte Preis für dieses sympathische, wohlriechende und überzeugende Projekt gewesen ist. Denn nach den Auszeichnungen auf Landesebene wird auf Bundesebene noch die „große und die kleine Nike“ vergeben. Wir jedenfalls, würden uns sehr freuen, wenn die große Nike erneut nach Köln käme. Zuletzt wurde der Preis 2013 an das Kölner Diözesanmuseum Kolumba von Peter Zumthor vergeben.

 

Barbara Schlei

 

 

Eine ausführliche Vorstellung aller zehn ausgezeichneten Arbeiten finden Sie hier. 

Zudem sind 48 Projekte aus ganz NRW in einem Katalog dokumentiert, der unter dem Titel „Baukultur in NRW 2016“ im Verlag der Buchhandlung König, Köln, erschienen ist.