Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Neu: „Architekturstadtplan Köln“

Für das Berliner Verlagshaus Braun zählt Köln auch weiterhin zu den vier architektonisch wichtigsten Städten Deutschlands.

Nach den Architekturstadtplänen Berlin und München, erscheinen im Herbst die Ausgaben Hamburg und Köln.

Sowohl in seiner äußeren Erscheinung als auch inhaltlich setzt sich der 12 Euro teure Architekturstadtplan Köln von den herkömmlichen Architekturführern ab.

Auf zwei, zusammen einen halben Quadratmeter großen Ziehharmonika-Karten, werden über 900 architektonisch bedeutsame Gebäude und Parks zusammengetragen und mittels farbiger Zahlenfelder auf einem Plan verortet.

So entsteht erstmals eine Gesamtübersicht der wichtigsten Baukunst-Objekte des Kölner Stadtgebiets.

Um die einfache Nutzung dieser komplexen Bestandsaufnahme zu ermöglichen, finden sich die, zum großen Teil jüngeren Objekte, in einem 80-seitigen Anhang wieder – gegliedert nach Epochen, Gebäudetypen und Architekten. Ein Straßenregister soll dabei das Auffinden der Objekte vereinfachen, den gewohnten Stadtplan überflüssig machen und so gute Architektur ins tägliche Leben integrieren – ein lobenswertes Anliegen!

Alltagswidrigkeiten wie Regen, kleckernde Speisen oder schlichte Abnutzung verlieren dabei durch eine schützende Plastikschicht ihren Schrecken. Sie verleiht dem Produkt zugleich eine optische wie haptische Eleganz.

Hindernisse auf dem Weg der Erkenntnis

Leider geben einige inhaltlich-organisatorische Strukturen des Stadtplans dem Nutzer Rätsel auf.

Im Epochenregister etwa, sind die Objekte mal nach Projektnamen, mal nach Bautyp alphabetisch aufgelistet (Altes Eichamt, Einfamilienhaus, Verbindungsbrücke), die Parks & Gärten vermeintlich nach dem Namen des Landschaftsarchitekten.

Die aus dieser Auflistung abgeleitete Vergabe der Objektnummern führt dazu, daß sich „Wohnbebauung Nr. 222“ in Chorweiler, „Wohnbebebauung Nr. 225“ in Sürth befindet – am anderen Ende der Stadt. Durch eine Orientierung an bestehenden Stadtteilen könnte das Potenzial einer Nummernvergabe wesentlich besser genutzt und das Auffinden der Objekte im Plan enorm erleichtert werden.

Ganz bewußt bietet die Publikation, neben der tatsächlich beeindruckenden Fülle an Objekten, nur wenig Informatives zu den einzelnen Werken: der Anhang gibt lediglich Nutzung, Adresse, Baujahr und den Architekten preis.

Das Vertrauen der Nutzer in die kompetente Auswahl der Autoren wird durch eine weitere Tatsache herausgefordert: nur ein knappes Zehntel der Gebäude läßt sich vorab auf einem jeweils gut daumennagelgroßen Foto begutachten.

Die Positionierung der Bilder auf dem Plan hat dabei leider nichts mit ihrer tatsächlichen Lage in der Stadt zu tun – die zusätzliche Angabe des Planquadrats könnte Abhilfe leisten.

Bei aller Kritik: um detailliertere Informationen zu einzelnen Gebäuden zu erhalten, um Fotos oder Grundrisse zu sehen, können Interessierte ohne weiteres auf Bücher sowie „klassische“ Architekturführer zurückgreifen – oder auf die Seiten von koelnarchitektur.de!

Ulrich Grützner

Architekturstadtplan

Das Werk…

Andrea Platena

…und seine Autorin.

1 Kommentar

Ich habe mich über den neuen Führer gefreut und auch schon wieder geärgert, weil ich auf Anhieb mehrere Fehler entdeckt habe. Besteht daran Interesse?