Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Museum statt Loch?

Kein Ende um die Planungen am ‚Kölner Loch‘ in Sicht

Beim sogenannten „Spitzengespräch“ im Kölner Rathaus einigten sich Vertreter der Kommune und des Landes darüber, das von den Braunschweiger Architekten Schneider + Sendelbach geplante Rautenstrauch-Joest-Museum am Josef-Haubrich-Hof nun in einer „abgespeckten Variante“ umzusetzen.

Damit wurden die Weichen für den Bau des Kulturzentrums mit dem in NRW einzigartigen Völkerkundemuseum am Neumarkt erneut umgestellt. Oberbürgermeister Fritz Schramma und der Landesminister für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport, Dr. Michael Vesper, hatten zu dem Gespräch geladen, nachdem das Projekt an der Kölner Finanzkrise zu scheitern drohte und bereits ein Ersatzplan erstellt war. Meistbietend und möglichst teuer sollte die Baugrube an einer Investor verkauft werden.

Minister Vesper und Oberbürgermeister Schramma halten die großen finanziellen Anstrengungen, die Stadt und Land mit dem Museumsneubau auf sich nehmen, wegen der Bedeutung des Rautenstrauch-Joest-Museums und des städtebaulichen Zusammenhangs mit dem Museum Schnütgen für geboten.

Seit seinem Amtsantritt hat Kulturminister Vesper hartnäckig den Neubau vorangetrieben. Nun bestätigte er, dass die Landesgelder für den Museumsneubau in Höhe von 18,9 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Auch die Städtebauförderungsmittel in Höhe von 5,1 Millionen Euro können vorbehaltlich der Entscheidung des Landtags zum Haushalt 2004/5 im Jahr 2004 bewilligt werden.

Wie und ob die „abgespeckte“ Version das Stadtbild nach Fertigstellung bereichen wird ist indes noch ungewiss. Alle Beteiligten einigten sich darauf, den Museumskomplex am Neumarkt ohne das so genannte Basisgeschoss zu realisieren. Dort hätten Flächen für die Kunsthalle und Wechselausstellungen, die VHS-Foren und das Café entstehen sollen. Statt dessen bekommen Kunsthalle und Wechselausstellungen nun den Platz im Erdgeschoss, der ursprünglich für den Kölnischen Kunstverein vorgesehen war, der jedoch mittlerweile sein neues Domizil in der Brücke gefunden hat. Die VHS übernimmt den Vortragssaal im Parterre und stellt ihn zeitweise auch anderen Nutzern zur Verfügung. Das Café findet nach der neuen Planung ebenfalls im Erdgeschoss Platz. Hier besteht die Möglichkeit für eine Außengastronomie mit Blick auf das Museum Schnütgen in St. Cäcilien.

Erneut wird also gerechnet: Die Stadt schätzt die Kosten für das reduzierte Bauvolumen auf 59,3 Millionen Euro. Der Kostendeckel des Rats von 61,3 Millionen Euro würde also um zwei Millionen Euro unterschritten. Bis zum Ende dieses Jahres soll der Wegfall des Basisgeschosses von der Stadtverwaltung in die Planungen einbezogen und eine neue Variante erarbeitet werden. Es bleibt abzuwarten welches Verfallsdatum dem neuen Beschluss innewohnen wird.

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Barbara Schlei
Redaktion

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