Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Lichtballons

Studenten der FH-Köln entwerfen den Gemeinschaftsstand NRW auf der Messe „Haus und Wohnen 2002“.

In diesem Jahr präsentiert sich das Land NRW zur Kölner Messe „Haus und Wohnen 2002“, vom 21.-24.November, mit einem Gemeinschaftsstand, der das Ziel verfolgt, verschiedene Bereiche des Landes, einige Unteraussteller und Betriebe zu vereinigen.

Nach genauer Analyse der Anforderungen an die einzelnen Segmente des Messeauftritts entwarfen Professor Dipl.-Ing. Jochen Siegemund (FH Köln, Fakultät für Architektur, Entwerfen, Raum- und Objektgestaltung), Verena Aimée Oefler und Maja Kühn ein Konzept, das die Vielfalt der Aussteller mit einer übergeordneten Struktur zusammenfaßt.

Die Begrifflichkeit des Wortes „Netzwerk“ spielte bei dem Entwurf eine große Rolle deshalb erschien die Kugel als Symbol geradezu selbstverständlich. Sie erweckt Assoziationen mit den Begriffen Globalität, Kreislauf, Miteinander, Gesamtheit und Bewegung.

Die mit Helium gefüllten Lichtballons ersetzen zum einen herkömmliche Lichttechniken wie Strahler etc. (ein Ballon mit dem Durchmesser 1,60m kann eine Fläche von 2000m² ausleuchten), zweitens sind sie flexibel bespielbare Informationsträger durch die Aufbringung von Grafik oder Projektionen.

Die Bodenfläche des Standes bleibt durch das System der von der Decke abgehängten Ballone weitgehend frei. Als Eye-catcher schweben Sie in unterschiedlichen Höhen über dem Boden, erschliessen die komplette Höhe des Hallenraums und schaffen eine Fernwirkung, die dem Besucher den Stand durch die gesamte Halle signalisiert.

Die allseitige Offenheit des Standes erlaubt nicht nur eine freie Einsicht sondern auch barrierefreien Zugang. Nur eine lineare 16m lange doppelseitige Infotheke wird auf der Standfläche als großes Möblierungselement dienen. Sie bietet eine Plattform für Begegnungen zwischen Messebesuchern und Ausstellern, sowie Raum zur Auslage von klassischen Präsentationsmedien wie Prospekten, Give-aways etc. Ausserdem lädt die Infotheke zum Verweilen ein oder läßt sich durch die integrierte Gastronomie für längere Informationsgespräche nutzen.

Neukunden können sich über zusätzliche Infokugeln, Projektionen und Vorträge unverbindlich informieren oder ein vertiefendes Gespräch mit dem Standpersonal führen.

Der Messeauftritt auf dieser gestalterisch eher konservativen Messe spricht eine unverwechselbare und innovative architektonische Sprache, die sich nicht den Funktionen unterordnet sie aber auch nicht negiert. Durch eine phantasievolle Erlebnisarchitektur werden alle Sinne des Besuchers angesprochen. Licht- und Schattenspiele schaffen eine angenehme ruhige Atmosphäre, in der man die Theke als bewirtschaftetes Kommunikationsforum gerne annimmt.

Der Gemeinschaftsstand NRW ermöglicht es, Dienstleistung, Information und Kommunikation mit nachhaltigen Eindrücken zu verknüpfen und bleibt dem Besucher dadurch in bleibender Erinnerung.

Verena Aimée Oefler

Konzept: Professor Dipl.-Ing. Jochen Siegemund (Siegemund Architekten Stadtplaner), Maja Kühn, Verena Aimée Oefler, Lichtballons: Event Light