Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Architekturbüro Deutschland und Partner

Themenpark „Architektur und Office“ zur ORGATEC 2002. Sieben bekannte deutsche Architekten haben ihn geplant, sieben Studierende der FH Köln arbeiteten an seiner Umsetzung.

Der Themenpark „Architektur und Office“ zur ORGATEC 2002 soll den Rahmen bilden, in dem neue Architekturkonzepte für die Büroplanung vorgestellt werden.

Zur diesjährigen Büromöbelmesse ORGATEC in Köln (22. bis 26. Oktober) initiierte die AIT den „Themenpark Architektur und Office“. Das Konzept des mehr als 1000 Quadratmeter großen Messestandes wurde vom ORGATEC-Studenten-Team mit kreativer Unterstützung von sieben namhaften deutschen Architektenbüros umgesetzt. Dazu gehörten Léon Wohlhage Wernik aus Berlin, Chestnutt_Niess aus Berlin, Störmer Architekten aus Hamburg, schneider + schumacher aus Frankfurt, Allmann Sattler Wappner aus München, 4a Architekten aus Stuttgart, sowie TEC aus München.

Die sieben Büros haben sich im Vorfeld der ORGATEC für eine begrenzte Zeit zum fiktiven „Architekturbüro Deutschland und Partner“ zusammengeschlossen. Vom 22. bis 26. Oktober bot der „Themenpark Architektur und Office“ eine Architektenlounge mit angeschlossener Bar, die Ausstellung der Preisträger des Innovationspreises Architektur und Office 2002, Präsentationsflächen für die mitwirkenden Architekturbüros sowie zahlreiche Workshops für Architekten und Innenarchitekten.

Auf einem organisch geformten Standgrundriss entstand das stark abstrahierte Modell eines „Idealbüros“. Hierfür wurde der Grundriss eines typischen Bürogebäudes mit weißem Strich auf den schwarzen Standboden aufgezogen. Der Stand wurde bewusst nicht mit Designermöbeln, sondern mit einfachem schwarzen Mobiliar in reduzierten Formen möbliert, die aus dem schwarzen Boden emporwuchsen. Verantwortlich für die Umsetzung waren Aygün Akgül, Anil Kumar, Andreas Naumann, Jan Pütz, Sabine Selbach, Bianca Soentgerath und Keith Stoltenfeldt – sieben ausgewählte Studierende der FH Köln. Sie alle kommen aus dem Fachbereich Architektur, und haben als Studienschwerpunkt „Organisation des Bauens“ gewählt. Bei dem Projekt handelte es sich um eine freiwillige, zusätzliche Aufgabe, die zum größten Teil während der Semesterferien realisiert wurde.

Bereits seit Juni arbeitete das Studenten-Team an der Umsetzung des Messestands. In wöchentlichen Meetings und täglicher Detailarbeit wurden die fortlaufenden Entwicklungen diskutiert, auf die planerische Idee abgestimmt und die auftretenden Probleme gelöst. So gab es zum Beispiel zunächst Probleme bei der Umsetzung der Lichteffekte, die die zentrale Idee des Messestands verkörperten. Nach dem Prinzip der „Laterna magica“ sollten auf die Standbegrenzung aus transluzenter Folie bewegliche Schatten im Scherenschnitt projiziert werden. Die Projektion bestand aus vier verschiedenen Themen: Menschen, Möbel, Slogans und Hinweisschilder. Mit der Umsetzung der Lichtidee stand und fiel das Konzept. Nach Rücksprachen mit diversen Fachfirmen und eigens angefertigten Modellstudien stand sehr schnell fest, dass dieses Problem nur vor Ort in einem 1:1-Versuch gelöst werden konnte. Dabei ging es um das Austesten verschiedener Lichtquellen und das Optimieren der Projektionsschärfe. Insbesondere war die Frage zu klären, ob die Projektion von innen oder von außen geschehen sollte, da die auf dem Stand ausgestellten Möbel ein Aufprojizieren „von innen heraus“ eventuell blockiert hätten.

Je weiter die Planungen kamen, umso mehr Herausforderungen musste sich das Studenten-Team stellen. Die Präsentation der Möbel für den Innovationspreis Architektur und Office forderte ihren Tribut in Form einer besonders flexiblen Gestaltung der Fläche. Da die Preisträger erst einen Monat vor Messebeginn feststanden und somit die Abmessungen der Ausstellungsflächen für die Objekte erst zu diesem Zeitpunkt bekannt wurden, musste der Ausstellungsbereich so flexibel wie möglich gestaltet werden, um große und kleine Exponate adäquat präsentieren zu können.

Die Arbeit des Studenten-Teams entsprach den üblichen Architektenleistungen im Messebau. Sie umfasste das Erstellen von zahlreichen Modellversuchen in den Maßstäben 1:50 bis 1:1, diverse „mock-ups“ für die Umsetzung der Lichttechnik, CAD-Zeichnungen in 2-D und 3-D, die Ablaufplanung, Koordination des Messeaufbaus und der beteiligten Firmen, die Zusammenstellung der Projektionen, Recherchen und Materialstudien. In diesem Projekt konnten die Studenten ihr theoretisches Wissen besonders in den Bereichen Koordination und Ablaufplanung und speziell der Planungs- und der Aufbauphase, sowie im Baukosten-management, mit den Erfahrungen aus der Praxis verbinden.

Weitere Informationen über den Stand „Themenpark Architektur und Office ”, der vom 22. bis zum 26. Oktober in Halle 12.2 der KölnMesse zu sehen war finden Sie auf den Internetseiten der AIT.

Entwurf:

„Architekturbüro Deutschland“:

Léon Wohlhage Wernik, Berlin,

Chestnutt_Niess, Berlin,

Störmer Architekten, Hamburg,

schneider + schumacher, Frankfurt, Allmann Sattler Wappner, München, 4a Architekten, Stuttgart,

TEC, München

Betreuung:

Gunther Vettermann, KölnMesse

Ruth Berktold/TEC, München

Umsetzung:

Studenten der FH Köln:

Aygün Akgül, Anil Kumar,

Andreas Naumann, Jan Pütz,

Sabine Selbach, Bianca Soentgerath, Keith Stoltenfeldt

Partner:

KölnMesse, AIT, FH-Köln

Dieser Artikel wurde mit leichten Veränderungen aus der AIT 10/2002 übernommen