Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

plan02: raumwerk auf dem Rudolfplatz

Auf dem Rudolfplatz experimentieren plan-Besucher mit einem überdimensionalen Systembaukasten

Seit Freitag entsteht auf dem Rudolfplatz eine interaktive Raumskulptur. Errichtet wird sie vom Kölner Architektenteam raumwerk, den Besuchern von plan02 und Passanten. Als Grundmodul dient das Quadrat. Es bildet das konstruktive Gerüst für den Einbau von Flächen und Kuben.

Quadratische Rahmen lassen sich mit Platten aus Sperrholz, Beton und Polyäthylen unterteilen und stabilisieren. Wie bei einem überdimensionalen Systembaukasten liegen Winkel und Akkuschrauber bereit, um die einzelnen Module zu verbinden und so dem räumlichen Objekt ein ständig wechselndes Aussehen zu geben.

Die Architekten begleiten den Prozess der Veränderung. Denn neben der Phantasie der Akteure sind statische Kenntnisse notwendig. Die Skulptur ist auf allen Ebenen begehbar. Die „raumwerker“ wirken unterstützend, um nicht nur ein flächiges sondern tatsächlich raumgreifendes Arbeiten zu ermöglichen.

So wirkt diese Skulptur wie ein dreidimensionales Koordinatensystem, dessen Innenleben ein Wechselspiel von Leere und Fülle darstellt. Die tägliche Verwandlung durch das Publikum bezieht auch die Zeit als vierte Dimension mit ein. Als eine Art Prozessbeobachter fungiert der Lichtbildner Thomas Schäkel. Er dokumentiert nicht allein einzelne Zustände des Objekts. Mit Hilfe von Langzeitbelichtungen setzt er das Werden der Raumskulptur als Bewegung ins Bild. Die aktuelle Ansicht wird durch die Ausstellung seiner Fotografien ergänzt.

Am Mittwoch, dem 25.09. findet um 19.00 Uhr an, in und um die Raumskulptur eine Tanzperformance statt. Am Donnerstag um 19.00 Uhr bringt sich ein bildender Künstler mit seiner Malerei in den Prozess ein. Und wenn am Freitag zur Finnissage das Objekt abgebaut wird, heißt es: Der Würfel ist gefallen. pm