Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

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Hahnenstrasse: Es herrscht Fahrverkehr, durch Ampelschaltungen arhythmisch in ON/OFF-Phasen gegliedert.

Die extremen Schallemissionen dominieren die Begehung, erschweren eine entspannte Kommunikation und bieten somit dem Fussgänger eine unwirtliche Aufenthaltszone. Die Installation von Klangobjekten bewirkt neben der visuellen Strukturierung des Ortes eine punktuelle und unterschwellige Veränderung des akustischen Umfeldes, durch die die Sensibilität für die akustischen Gegebenheiten der Umgebung gefördert wird.

Zu diesen Zweck werden die vor Ort vorhandenen Verkehrsgeräusche mit Hilfe eines Mikrofons abgenommen, geringfügig verstärkt und mittels kleiner Lautsprecher ohne zeitliche Verzögerung in ein vierteiliges Ensemble aus Resonanzröhren zurückgespielt. Dank einer gezielten Längenabmessung der Röhren entstehenden dabei Resonanzen mit spezifischen Tonhöhen, die als Zusammenklang Akkorde des diatonischen Tonsystems bilden. In der Nähe der Objekte erscheinen die extremen Emissionen des Verkehrs für den Passanten somit harmonisch eingefärbt; ihr physiologisch belastender Charakter ist durch die „Harmonisierung„ kaschiert. Die Installationen werden in der diffusen Geräuschumgebung der Wegstrecke als akustische Erlebnispunkte wahrgenommen.

Das Projekt besteht aus vier baugleichen Installationen. Jede der aus vier Klangröhren bestehenden Installationen wird durch Stahlseilverspannungen in überdachten Bereichen angebracht. Oberhalb der Installation ist ein Mikrofon montiert, das durch einen Kabelweg die Umgebungsgeräusche einem Audioverstärker zuführt. Jede der vier Resonanzröhren ist durch einen Lautsprecher gedeckelt, der über den Verstärker seine Signale in das Innere der Röhren abstrahlt, die dadurch in einem Akkord erklingen.

Verfasser

radius ingenieure Köln

Carina Krey und Tobias Lettmann

Kalscheurener Weg 19, Atelier 06

50354 Köln-Hürth

Tel 02233-928518

krey@radius-ingenieure.de

Hubert Steins

Ehrenfeldgürtel 80

50823 Köln

Tel 0221-525703