Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

OMA setzt sich durch

Rem Koolhaas baut Eingangsbereich des Museum Ludwig um.

Am 4. September 2001 entschied der Rat der Stadt Köln über den Umbau des Museums Ludwig. Königs Wunscharchitekt Rem Koolhaas und das Architekturbüro Busmann und Haberer, die das Museum 1986 erbaut haben, bilden für den Umbau eine Arbeitsgemeinschaft.

Das Rotterdamer Office for Metropolitan Architecture OMA/Rem Koolhaas wird für etwa drei Millionen Mark den Eingangsbereich des Museumsbaus umgestalten. Die Architekten stellten dem Gremium, bestehend aus den Fachausschüssen Kunst und Kultur, Stadtentwicklung und Bauen sowie Verkehr, zwei alternative Entwürfe vor.

Alle Fachausschüsse des Rates der Stadt Köln stimmten dem Entwurf „Vitrinen“ zu.

Dieser sieht zwei großflächige Vitrinen-Drehtüren in Richtung Norden zum Hauptbahnhof und nach Süden zur Altstadt vor. Die Drehvitrinen dienen als zusätzliches Schaufenster für das Museumsprogramm und den Buchladen. Sie öffnen das Museum nach außen und sollen die Besucherströme kontinuierlich in das Museum hinein lenken.

An der Nord-Westseite des Museums an Stelle der heutigen Buchhandlung entsteht ein von der bestehenden Architektur losgelöster Baukörper mit einer silbergrauen Aluminiumfassade und horizontalem Fensterband, der die Museumsbuchhandlung und den ArtShop aufnimmt.

Die konsequente städtebauliche Veränderung im labyrinthischen Kontext von Dom, Bahnhof und Römisch Germanischen Museum, ist die Einbindung des Außenraumes ins Foyer und vor allem die Anbindung des Roncalliplatzes mit einem neuen Eingang in Höhe des jetzigen Buchladens, der als ein „Bypass“, nicht als Haupteingang fungieren soll.

Um die Halle lichter und einladender zu gestalten, werden neue Materialien eingesetzt. Die Wände werden mit hellem Holz und Policarbonat verkleidet. Der Fussboden mit einem hellen Estrich ausgegossen.

An der Fassade Richtung Dom/Hbf soll ein großer, zweizeiliger Schriftzug positioniert werden. Frontal vor der Fassade stehend erscheinen die Buchstaben des Schriftzugs in geordneter Form aus anderen Perspektiven ergibt sich durch die Vor- und Rücksprünge der Fassade ein Spiel der Buchstaben, das bestehende und neue architektonische Elemente optisch verbindet.

Kasper König, seit November 2000 Direktor des Museum Ludwig freut sich über die Umbauentscheidung der Stadt Köln, die ganz im Sinne des Museums ist. „Die radikale Neukonzeption des Eingangsbereichs ist notwendig, um das eigenständige Profil des Museum Ludwig auch architektonisch zu transportieren und den Aufbruch des Museums zu signalisieren.“

Erste Umbauten im Bestand wurden bereits vorgenommen. Die Museumsverwaltung wird nun unverzüglich mit den Architekten über den weiteren Planungs- und Baufortschritt sprechen, damit schon im November 2001 die Besucher des Museums durch die neuen Eingänge ins Foyer gelangen.