Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

„Der Raum als vierter Pädagoge“

Schulbaupreis 2013: Von 25 ausgezeichneten Schulbauten in NRW stehen vier in Köln

In guten Schulgebäuden lernt man besser. – Unter diesem Motto vergaben das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen und die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen am 16.9.2013 zum zweiten Mal den „Schulbaupreis Nordrhein-Westfalen“. 128 neue, umgebaute und erweiterte Schulgebäude waren zu dem Auszeichnungsverfahren eingereicht worden. Unter ihnen wählte eine unabhängige Fachjury unter Vorsitz von Professor Ludwig Wappner (Allmann Sattler Wappner Architekten, München) 23 Schulen als gleichrangige Preisträger aus. Darüber hinaus wurden zwei Sonderpreise vergeben. Die festliche Übergabe der Preise an die beteiligten Architekten und Schulträger fand im Düsseldorfer K21 statt.

Schule als Lebensraum

Ministerin Löhrmann betonte, dass mit dem Schulbaupreis ein Schlaglicht auf den Einfluss von Architektur auf die pädagogische Arbeit in der Schule geworfen werde: „Der Raum ist der vierte Pädagoge. Dabei sind es nicht nur die Neubauten, die aus der Schule im besten Sinne des Wortes ein Haus des Lernens für alle machen. Es sind auch die zahlreichen kleinen Baumaßnahmen, die vor Ort entwickelt wurden und das Schulklima positiv prägen. Die prämierten Schulbauten orientieren sich an den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler und tragen dazu bei, ein Umfeld zu schaffen, in denen alle gerne und besser lernen und lehren können.“

Hartmut Miksch hob hervor, dass Schule nicht nur Lern-, sondern auch Lebensraum sei. „Schulgebäude entwickeln sich in zunehmendem Maße auch zu sozialen Treffpunkten und zu multifunktionalen Veranstaltungsorten im Stadtteil oder Quartier. Die hohe Teilnehmerzahl an dem Auszeichnungsverfahren belegt das große Interesse aller Beteiligten am Thema Schulbau – nicht nur der Architektinnen und Architekten, sondern auch der Schulträger, Schulleiter und Pädagogen.“

Die ausgezeichneten Schulen umfassen alle Schulformen und verteilen sich über das ganze Land Nordrhein-Westfalen, von Aachen bis Senden und von Moers bis Horn-Bad Meinberg. Die Stadt Köln kann sich über vier Auszeichnungen für neue bzw. erweiterte Schulbauten freuen. Prof. Ludwig Wappner lobte die hohe Qualität der eingereichten Arbeiten. „Dies trifft sowohl auf die Architektur und den Städtebau als auch die bauliche Umsetzung neuer pädagogischer Konzepte zu.“

 

Vier Kölner Schulen:

  • Gemeinschaftsgrundschule Garthestraße, Erweiterungsbau
    Architektur: Heiermann Architekten, Köln
    Weitere Planungsbeteiligte: Lill & Sparla Landschaftsarchitekten Ingenieure, Köln

 

  • Rosenmaarschule, Erweiterung und Renovierung zur Offenen Ganztagsschule
    Architektur: ziolkowski.ws architektur, Köln
    Weitere Planungsbeteiligte: Urbane Gestalt – jbbug, Köln

 

  • Städt. Gemeinschaftsgrundschule Hohe Straße, Erweiterungs- und Umbauten
    Architektur: Reinhard Angelis – Planung Architektur Gestaltung, Köln
  • Turnhallen Görlinger Zentrum, Neubau
    Gebäudewirtschaft, Architektin Dipl.-Ing. FH Ruth Kellersmann, Köln
    Weitere Planungsbeteiligte: MPK Landschaftsarchitekten BDLA; Partnerschaftsgesellschaft für Umweltplanung und Geoinformation, Leverkusen

 

Mit dem Schulbaupreis Nordrhein-Westfalen wollen die Auslober die Bedeutung der Architekturqualität von Schulgebäuden herausstellen und ihren nachhaltigen, positiven Einfluss auf die pädagogische Arbeit in der Schule betonen. Denn ausgezeichnete Schulgebäude beeinflussen als gute Praxisbeispiele auch nachhaltig die Qualität von Baumaßnahmen an anderen Schulen. Sie zeigen das Machbare und erhöhen die Motivation für die Planung und Durchführung baulicher Maßnahmen.

Mit einem Sonderpreis wurden die Realschule Senden und die Alfred-Herrhausen-Förderschule in Düsseldorf-Garath gewürdigt. An beiden Projekten lobte die Jury die besondere Beteiligung von Schülerinnen und Schülern sowie von Lehrerinnen und Lehrern. Dadurch komme nicht nur eine Wertschätzung der Kinder und Jugendlichen zum Ausdruck, sondern auch ein Bewusstsein für den gemeinschaftsorientierten Ansatz von Schule, Lernen und Miteinander-Leben.

 

Ausstellung vom 17.09. – 11.10.2013

Die ausgezeichneten Schulen werden in einer Ausstellung präsentiert:

Haus der Architekten
Zollhof 1
40221 Düsseldorf

Alle Preisträger und weitere Informationen zum >>Schulbaupreis 2013 finden Sie auf den Internetseiten der Architektenkammer Nordrhein – Westfalen

Redaktion koelnarchitektur.de

 

Köln: Gemeinschaftsgrundschule Garthestraße, Erweiterungsbau

Architektur: Heiermann Architekten, Köln; weitere Planungsbeteiligte: Lill & Sparla Landschaftsarchitekten Ingenieure, Köln

Foto: Nicole Compere

Köln: Rosenmaarschule, Erweiterungsbau

Architektur: ziolkowski.ws architektur, Köln; weitere Planungsbeteiligte: Urbane Gestalt – jbbug, Köln

Foto: Christa Lachenmeier

Köln: Städt. Gemeinschaftsgrundschule Hohe Straße, Erweiterungs- und Umbauten

Architektur: Reinhard Angelis – Planung Architektur Gestaltung, Köln

Foto: Tomas Riehle

Köln: Turnhallen Görlinger Zentrum, Neubau

Architektur: Stadt Köln – Gebäudewirtschaft, Architektin Dipl.-Ing. FH Ruth Kellersmann, Köln; weitere Planungsbeteiligte: MPK Landschaftsarchitekten BDLA, Leverkusen

Foto: Axel Hartmann