Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

„Beseelt von einer bestimmten Haltung“

GRAFT im AIT-ArchitekturSalon Köln

Was haben Currywurst, ein Solarkiosk und das fliegende Monument der deutschen Wiedervereinigung gemeinsam? Alle drei sind Entwürfe von GRAFT Architekten. Woher GRAFT kommt, was sie machen und wohin sie noch wollen, ist mit „Distinct Ambiguity“ noch bis zum 11. Oktober im AIT-ArchitekturSalon Köln zu sehen. Highlight: Der Werkvortrag von Thomas Willemeit am 26. September um 19.30 Uhr.

„Wir sind beseelt von einer bestimmten Haltung“ …

… so Thomas Willemeit von GRAFT bei der Vernissage zu „Distinct Ambiguity“ am 23. August 2012. Diese Haltung zu erklären und in die Ausstellung einzuführen, war Aufgabe der beiden Laudatoren an diesem Abend. Dr. Konrad Schmidt-Werthern, Leiter des Kulturamts der Stadt Köln, sprach das Grußwort: „Ich bin Jurist und von architektonischen Dingen völlig unbehelligt, aber ich habe mir gesagt, wenn du dich schon blamierst, dann tu es wenigstens für GRAFT!“ Schmidt-Werthern lernte GRAFT in seiner Zeit als persönlicher Referent des Berliner Staatssekretärs kennen, als es um den Bau der Kunsthalle ging. „GRAFT zeigte mit der „Art-Cloud“, wozu Architektur imstande sein kann. Leider wurde dies damals nicht realisiert.“

Woher kommt und wohin geht GRAFT?

Der zweite Sprecher an diesem Abend war Gehlen, Geschäftsführer der ART.FAIR und BLOOOM, Köln. „Woher kommt denn eigentlich GRAFT? Und viel wichtiger – wohin sind sie unterwegs?“ fragte er die rund 170 anwesenden Gäste. Die Geschichte ist kurz erzählt: Nach dem Studium in Braunschweig und einer gemeinsamen a capella Jazz-Gruppe, waren die vier ständig in Bewegung, auf der Suche, auf Reisen. 1998 gründeten sie in L.A. ihr eigenes Büro. „Die ersten Aufträge waren Kleinkram, Schwarzbrett-Jobs und Garagentore“ so Gehlen. Heute beschäftigt GRAFT rund 100 Mitarbeiter. Mit 123 Projekten weltweit und über 80 Preisen gehören sie zu den global Playern vom Städtebau bis hin zu Produktdesign. Aber was macht GRAFT zu dem, was es ist?

Der Name ist Programm

Unerwartetes, überraschende Missverständnisse, globaler Transfer räumlicher Qualitäten und die Produktion robuster Bastarde sind das Ergebnis des GRAFTENS, dem Ineinander führen und Verbinden von gemeinhin getrennt Wahrnehmbaren … „GRAFTEN ist das Zusammenführen vermeintlicher Widersprüche“, erläutert der Laudator. Auf dieser Grundlage entwickeln Gregor Hoheisel, Lars Krückeberg, Wolfram Putz und Thomas Willemeit als GRAFT Architekten seit über 13 Jahren komplexe Fusionsmethoden, die den Design- und Architekturdebatten der Gegenwart wesentliche Impulse verleihen.

Die Ausstellung „Distinct Ambiguity“…

… ist sowohl eine Einleitung in die Gedanken-und Inspirationswelt des Architekturbüros als auch eine Bestandsaufnahme außerordentlicher und innovativer Konzepte. Die dargestellten Architekturprojekte sind in die Themen „Curiosity“, „Happiness“ oder „Courage“ eingebettet, deren Bedeutungen in überraschenden Kontexten aufgehen. Im AIT-ArchitekturSalon werden Inspirationsquellen, Entwürfe und Modelle, Bauten und Projekte in einem breit gespannten Bogen präsentiert, der von Null-Energie-Häusern in Malaysia bis zu dem für Afrika konzipierten Prototyp eines Solarkiosks reicht.

„GRAFT macht Architektur, welche die Gesellschaft verändern kann!“ schließt Schmidt-Werthern sein Grußwort ab. Auch der anwesende Thomas Willemeit war begeistert vom Ausstellungskonzept: „Zum ersten Mal sehe ich alle Projekte in einem zusammenhängenden Raum. Treten Sie mit uns in Dialog und bauen Sie mit uns eine Zukunft!“

Nach der erfolgreichen Vernissage in Köln am 23. August wird während der plan12 ein weiteres Highlight zur Ausstellung stattfinden. Am 26. September um 19.30 Uhr findet ein Werkvortrag von Thomas Willemeit statt.

Adresse

AIT-ArchitekturSalon Köln

Vogelsanger STr. 70

50823 Köln

Öffnungszeiten:

Di, Mi 11.00 – 17.00 Uhr

Do, Fr 11.00 – 20.00 Uhr

Sa 13.00 – 17.00 Uhr

Die Sonderöffnungszeiten während der plan12

21. September | 18.00 – 22.00 Uhr

22. – 28. September | 13.00 – 21.00 Uhr

Natalie Bräuninger

‚GRAFT – Distinct Ambiguity‘ im AIT-ArchitekturSalon Köln

Laudator

Dr. Konrad Schmidt-Werthern, Leiter des Kulturamts der Stadt Köln sprach das Grußwort bei der Vernissage.

Laudator 02

Thomas Willemeit von GRAFT freut sich über eine gelungene Ausstellung.

Tisch

Ist es ein Tisch oder eine Tischdecke? Die Mehrdeutigkeit lässt Raum für unerwartete Überraschungen.

Pink Project

Die Installation zeigt das ‚Pink Project‘ von GRAFT.

Modell

Der AIT-ArchitekturSalon zeigt Inspirationsquellen, Entwürfe und Modelle, Bauten und Projekte in einem breit gespannten Bogen.