Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

2 x Möbel

Von Aalto über Ungers bis Zumthor. Zwei Ausstellungen über Architektenmöbel

Von Aalto bis Zumthor – Architektenmöbel

Ausstellung im MAKK

Die ersten Designer des 20. Jahrhunderts waren Architekten, die für ihre Bauprojekte das dazu passende Mobiliar und Gebrauchsgegenstände entwarfen, weil sie auf dem Markt nichts gestalterisch Passendes finden konnten. Doch inzwischen hat sich Bereich des Möbeldesigns längst vom Berufsbild des Architekten getrennt und als eigenes Metier etabliert. Trotzdem entwerfen nach wie vor internationale bedeutende Architekten ihr Wunschmobiliar in besonderen Fällen selbst. Die Ausstellung des MAKK, die als Projekt der PASSAGEN 2012 parallel zur imm cologne eröffnet wird, präsentiert exklusive Architektenmöbel der letzten 100 Jahre. Gezeigt werden ausschließlich Entwürfe von Architekten, deren Hauptaugenmerk dem eigentlichen Bauen gilt.

Aus seinen eigenen Beständen kann das makk Skulpturales, Futuristisches, Funktionales so renommierter Baumeister wie Marcel Breuer, Alvar Alto, Egon Eiermann, Mario Botta und vieler anderer beisteuern. Hinzu kommen große Namen der zeitgenössischen Architekturszene: Frank Gehry, Daniel Libeskind, Norman Forster, Zaha Hadid, Hadi Teherani und Peter Zumthor.

makk Öffnungszeiten während der imm cologne:

16.1. bis 22.1.2012 11-22 Uhr

Eintritt frei in die Ausstellungen „Von Aalto bis Zumthor: Architektenmöbel“, „Wünsche erfüllt! Die Neuzugänge im makk“ sowie in die Design-Abteilung

Laufzeit der Ausstellung 16. Januar bis 22. April 2012

MAKK

Die Architektonik des Möbels – Möbel von O.M. Ungers seit 1950

Ausstellung im UAA Ungers Archiv für Architekturwissenschaft

In Begleitung des makk-Architekturjahres eröffnet das Ungers Archiv für Architekturwissenschaft seine erste Ausstellung mit dem Titel „Die Architektonik des Möbels – Entwürfe von O.M. Ungers seit 1950“. Die Ausstellung im UAA, das in dem von O.M. Ungers 1957 gebauten und inzwischen denkmalgeschützten Haus Belvederestraße in Müngersdorf, beheimatet ist, thematisiert den Entwurfsprozess und die Bedeutung von Möbeln im Werk von O.M. Ungers.

Das Entwerfen von Möbeln hat im Schaffen von O.M. Ungers immer eine wichtige Rolle gespielt. Schon in den 50-er Jahren entwarf er Sessel, Tische, Regale und Lampen. Dieses Interesse begleitete ihn durch seine gesamte Karriere. Oftmals entwarf er Möbel für seine eigenen Bauten. Hierzu zählen z.B. die Möbelentwürfe für das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt oder für den Lesesaal der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe. Als Gesamtkunstwerke können die Residenz des Deutschen Botschafters in Washington sowie seine Privathäuser Glashütte in der Eifel und Haus Kämpchensweg in Köln genannt werden.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der Stuhl Leonardo, den Ungers rein aus der Geometrie, der Grundform der vitruvianischen Figur entwickelt hat. Ein weiterer Teil der Ausstellung zeigt die Entwicklung eines Sessels, von seinem ersten Entwurf Ende der 50-er Jahre, bis zu den Modellen Sfera und Cubo, deren Prototypen für die Glashütte in der Eifel entworfen wurden, und heute in Serie produziert werden. Gezeigt werden auch die außergewöhnlichen Möbel die für das Privathaus im Kämpchensweg entworfen wurden. Sie unterliegen der gleichen modularen Rasterstruktur wie das Haus. Aus diesem demzufolge stark architektonisch gedachten Entwurfsprogramm sind vier Möbel hervorgehoben: der Malerturm, Leseturm, Globusturm und Medienturm sowie ein Objekt aus dem Jahr 1984, das als Vorläufer der Turmmöbel betrachtet werden kann.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation mit einem philosophischen Text von Dr. Peter Foos, Universität Köln. Die künstlerische Gestaltung des Büchleins ist von Bernd Grimm.

Die Ausstellungseröffnung ist am Sonntag, 15.01.2012, von 17-19 Uhr.

Ausstellungsdauer und Öffnungszeiten:

16.01. – 22.01.2012, Mo – Fr 11-20 Uhr, Sa + So 14-18 Uhr

23.01. – 12.02.2012, Mo – Fr 10-16 Uhr, Sa + So 14-18 Uhr


und nach Vereinbarung

Zur Finissage am 12. Februar spricht Prof. Dr. Paul Naredi-Rainer, Universität Innsbruck über „ Das Quadrat als Planfigur und Sinnbild „.

UAA

Walter Gropius, Sessel, Mod. F 51, 1920, Tecta, Lauenförde (D)

© Tecta

Hadi Teherani, Bürostuhlserie ‚Silver 262s‘, 2003, Meßstetten-Tieringen (D)

© Interstuhl

Stuhl Leonardo von O.M. Ungers

Entwurfsskizze

Foto: UAA

Stuhl Leonardo von O.M. Ungers

Foto: UAA