Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

„Führende Architekten“ in Athen

Mit der Marke Archipedes ist koelnarchitektur.de Teil des internationalen Netzwerkes Guiding Architects. Athen war Schauplatz des diesjährigen Mitglieder-Treffens.

Es war ein gutes Jahr für die Architekturvermittler. Die Idee instruktiver UND spannender Architekturführungen hatte an allen Standorten weiterhin Erfolg, der Kreis an interessierten Besuchern konnte ausgebaut werden. Mit Mailand und Doha, der Hauptstadt Katars, kamen neue Netzwerkpartner hinzu. Die Wunschliste neuer Partnerstädte ist lang, doch an wenigen Orten ist bisher ein adäquates Angebot vorhanden. So mussten dieses Jahr auch hoffnungsvolle Kandidaten abgelehnt werden, da die „Proberunden“ mit GA-Vertretern nicht den Qualitätsansprüchen der Mitglieder genügten.

Tagungsort in Athen war das Fresh Hotel von Zeppos – Georgiadis & Associates, eine in der Tat frische Mischung aus Orange und Pink, Designmöbel und Zen Garten. Zwei, drei Schritte vor der Tür liegt der Zentralmarkt, der wie große Teile von Athens Innenstadt der allgegenwärtigen „Coffeeshopisierung“ standgehalten hat. Dafür verblüfft die schier grenzenlose Auswahl an landwirtschaftlichen Kleingeräten, Möbelbeschlägen und Heimtextilien. Nachdem die Einrichtung von Fußgängerzonen die Luftqualität deutlich verbesserte, dominiert in den Innenstadtgassen geruchlich nun eine deutliche Slouvaki-Note. Der Gastgeber Minas Papadakis, Inhaber von Arcult, weiss nicht nur, wo gut gebaut, sondern auch, wo gut gekocht wird, und so konnte gründlich mit dem Vorurteil aufgeräumt werden, die griechische Küche sei in Griechenland noch schlechter als beim Griechen um die Ecke.

Der zeitgenössischen Architektur war nach intensivem Sitzungsmarathon auch etwas Zeit eingeräumt: Pflichttermin war natürlich das neue Akropolis Museum von Bernard Tschumi auf demGelände einer ehemaligen Kaserne zu Füßen der „Oberstadt.“ Der dritte Stock des Museums wartet auf die im British Museum ausgestellten „Elgin Marbles,“ ein Großteil des Parthenon-Frieses, den 1801 der britische Botschafter Lord Elgin abtransportieren ließ – legal, wie die Briten behaupten. Die schmerzenden Lücken im Parthenon-Saal wollte man zuerst mahnend ganz freihalten, nun aber komplettieren zumindest neuzeitliche Gipsabgüsse das Bild. Durch die raumhohe Verglasung hat man beim Abschreiten des Frieses den originalen Standort des Frieses, den Akropolishügel, fast zum Greifen nah vor Augen.

Die Latte liegt hoch für das nächste Netzwerktreffen in Dubai. Bis dahin wird es ein arbeitsreiches Jahr, u.a. mit verstärkten Aktivitäten in Social Media, einem GA-Award und weiteren Netzwerkreisen. In loser Folge werden die Guiding Architects Partner hier ihre Städte und Touren vorstellen – es gibt ja dieses Jahr noch eine ganze Menge Brückentage, die sich prima für Architekturreisen eignen.

Unsere 31 weltweiten Netzwerkpartner:

* Amsterdam / Rotterdam * Athens * Barcelona * Berlin * Bilbao * Bregenz * Budapest * Cologne * Copenhagen / Malmö * Doha * Dubai / Abu Dhabi / * Frankfurt * Graz / Ljubljana * Hamburg * Istanbul * London * Madrid * Milan * Moscow / St Petersburg * Munich * New York * Oslo * Paris * Porto / Lisbon * Rome * Ruhr / Düsseldorf * Shanghai * Stockholm * Valencia * Vienna * Zurich

Zur Internetseite von guiding-architects

Ira Scheibe

Blick von der Dachterrasse des Fresh Hotel in Athener Straßenschluchten.

Foto: Ira Scheibe

Eingang des neuen Akropolis-Museums von Bernard Tschumi und Michalis Fotiadis, eröffnet 2009

Foto: Ira Scheibe

Der dritte Stock weist genau die Ausmaße des Parthenon auf, um den Fries in ganzer Länge und ursprünglicher

Reihenfolge zu präsentieren.

Foto: Ira Scheibe

Auch Guiding Architects freuen sich über gute Führung.

Foto: Ira Scheibe