Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Die plan-Debatte

Ist die plan 2010 eine freiwillige Leistung?

Etwas voreilig hatte Baudezernent Bernd Streitberger das Ende der plan verkündet und dem Stadtentwicklungsausschuss mitgeteilt, dass die Stadt den Betrag von 40.000 Euro, mit dem sie den Architekturparcours jedes Jahr unterstützt, in diesem Jahr nicht zahlen kann. Ob die plan stattfindet oder nicht, ist aber keine Entscheidung des Baudezernenten. Auch wenn er voraussehen kann, dass sich die Veranstaltung ohne den städtischen Komplementäranteil und die davon abhängigen Fördermittel des Landes NRW in Höhe von immerhin 120.000 Euro nicht im bekannten Format nicht darstellen ließe.

Drei Wochen haben die plan-Initiatoren Kay von Keitz und Sabine Voggenreiter daraufhin mit der Stadt verhandelt, ob die Förderung der plan in die Kategorie jener „freiwilligen Leistungen“ fällt, die bei einer derart angespannten Haushaltslage gestrichen werden müssen, oder nicht. OB Jürgen Roters verfügt jedoch über größere Ermessensspielräume als der Baudezernent und sagte den Veranstaltern die städtischen Fördermittel nach hypothetischer Gewinn/Verlust-Rechnung schließlich zu. Damit sind auch die Landesmittel sicher und die plan 2010 wird im Herbst wie gewohnt stattfinden.

Hätte man diese Existenzkrise nicht auch für eine öffentliche Diskussion um Inhalt und Ziel der Veranstaltung nutzen können? Vielleicht würde der plan ein PLAN B und eine Schärfung der Inhalte gut tun, aber die Geschäftsidee ist das Eigentum der plan project GbR und damit Privatsache. Sabine Voggenreiter wurde vor der Entscheidung im Stadtanzeiger mit der Überlegung „Wir schließen es nicht aus, nach Düsseldorf zu gehen.“ zitiert. Drohung oder Spaß? Egal, ihrem Unternehmen stände es jederzeit frei, sich einen neuen Standort zu suchen.

Die Leiterin des Stadtplanungsamtes Anna Luise Müller sagte, dass die plan sich „als wichtiger Baustein in der Kölner Architekturszene etabliert habe“ und die erneute Zusage der öffentlichen Fördermittel bestätigt ihre Aussage. Die Stadt will die plan 2010 also doch.

Und so wird die plan10, das Forum aktueller Architektur in Köln wie gewohnt vom 24.09.–01.10.2010 stattfinden.

Uta Winterhager

Weiterführende Links

Zur Internetseite der plan10

3 Kommentare

Strukturell, inhaltlich und kommunikativ ist die plan doch schon längst tot – unbegreiflich, warum man gerade in Krisenzeiten dafür auch noch Geld zum Fenster herausschmeißt.

…sorry, aber der user „kölner“ muss irgendein anderes problem haben… immer wieder (wenn nicht ausschliesslich) lese ich miesepetrige Mecker-Kommentare. Get a life!

Ich muss sagen, vielleicht wäre bei den plan-veranstaltungen etwas weniger mehr und dafür eine etwas professionellere, praxisbezogenere und weniger theorielastige und intellektuelle form von vorteil.