Die Diskussion über den geplanten Abriss und Neubau des Schauspielhauses hat nach dem Ratsbeschluss vom 17.12.2009 ruckartig eine vorher für undenkbar gehaltene Neudiskussion in der Öffentlichkeit hervorgerufen.
Während die Befürworter trotz der inzwischen stark reduzierten und von vielen heftig kritisierten Neubauplanung immer noch einen Gewinn für die Kultur sehen, weisen die Gegner auf auf die veränderte Großwetterlage, den maßstabslosen Eingriff in das Stadtgefüge und den drohenden Verlust eines der bedeutendsten Bauensemble der Nachkriegszeit hin – und machen sich Hoffnung auf ein erfolgreiches Bürgerbegehren. Die Kölner Architektenschaft ist in den letzten 7 Jahren in dieser Frage alles andere als einig gewesen. Viele fanden die Architektur von Schauspielhaus und Opernterrassen zu bescheiden, als dass man sie unbedingt hätte halten müssen. Sogar die Verlagerung des gesamten Opernquartiers wurde von namhaften Architekten befürwortet. Und muss jetzt nicht das einstimmige Urteil der Jury von 2008 für den Entwurf der Wettbewerbsgewinner respektiert werden? Demgegenüber steht die Position: die Voraussetzungen für die sinnhafte Umsetzung der Neubauplanung (Zusammenführung der Betriebseinrichtungen, Finanzlage etc.) sind längst entfallen.
Insgesamt stellt sich die Frage, ob die Architektenschaft diese Frage unter diesen Bedingungen noch als Frage nur der Baukultur verstehen darf, oder darüberhinaus auf die ethisch-ästhetischen Wandlungsprozesse generell und die Rufe einer eingreifenden Stadtgesellschaft hören und reagieren muss.
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Montag, 22. Februar 2010
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