Die vom saai in Karlsruhe konzipierte Ausstellung wird vom Historischen Archiv und dem Amt für Brücken und Stadtbahnbau der Stadt Köln präsentiert.
Mit dem ehemaligen Diözesanmuseum im Kuriengebäude am Roncalliplatz, neben dem Römisch-Germanischen Museum, wurde ein würdiger Ersatzspielort gefunden, der nebenbei noch einmal die Gelegenheit bietet, dieses Gebäude in seiner ursprünglichen Form zu besuchen.
Der Schwerpunkt aus dem reichhaltigen Werk dieses berühmten Ingenieurs liegt bei der Kölner Ausstellung auf dem Brückenbau.
Modelle und Darstellungen unter anderem Kölner Rheinbrücken und der Fernsehtürme werden gezeigt. Unter anderem ist auch ein aus dem Schutt des eingestürzten Kölner Archives geborgener Originalplan des Wettbewerbs für die Severinsbrücke von 1955 zu sehen.
Informationen zur auch in Stuttgart gezeigten Ausstellung allgemein unter: www.fritz-leonhardt.de
14.08. bis 07.11.2009
Dienstag bis Sonntag
jeweils 10:00 bis 18:00 Uhr
Kuriengebäude am Roncalliplatz
Eintritt frei
keine Anmeldung erforderlich
Fritz Leonhardt zählt weltweit zu den bekanntesten Bauingenieuren des 20. Jahrhunderts. Ihm verdanken wir entscheidende Entwicklungen im Brückenbau. Sein erster großer Erfolg ist die Reichsautobahnbrücke Köln – Rodenkirchen (1938-1941). Nach dem Zweiten Weltkrieg brachte ihm der Wiederaufbau des zerstörten Landes zahlreiche Aufträge, u. a. war er in der Zusammenarbeit mit Gerd Lohmer maßgeblich am Bau der Kölner Brücken beteiligt: 1948 die Deutzer und 1961 die Severinsbrücke.
1953 gründete er ein Ingenieurbüro, das heute noch unter dem Namen Leonhardt, Andrä & Partner besteht.
Der berufliche Erfolg führte 1957 zu seiner Berufung als Professor an die Technische Hochschule Stuttgart. Leonhardt verstand sich in einem umfassenden Sinn als Baumeister, der die gute Form aus der optimalen Konstruktion entwickelt.
Am 11. Juli 2009 wäre er einhundert Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass zeigt das Südwestdeutsche Archiv für Architektur und Ingenieurbau (saai) in Zusammenarbeit mit dem Historischen Archiv der Stadt Köln und dem Amt für Brücken und Stadtbahnbau der Stadt Köln eine Retrospektive seines Lebenswerkes im Kuriengebäude am Roncalliplatz in Köln. In einer einmaligen und aufwendig gestalteten Ausstellungsarchitektur werden zahlreiche originale Exponate aus dem Nachlass Leonhardts präsentiert. Die eindrucksvolle Gestaltung schuf das Karlsruher Büro zwoelf. Die Ausstellung ist in acht Stationen gegliedert. Die ersten fünf folgen chronologisch Leonhardts Biographie. Das Schaffen ab 1953 wird wegen der Menge der Bauten in drei Themenbereiche – Türme, Hochbauten, Brücken – unterteilt.
Mit 20 faszinierenden Architekturmodellen, originalen Bauteilen, Fotografien, Plänen, Filmanimationen, historischen Filmsequenzen und persönlichen Gegenständen bietet die Ausstellung einen Überblick über Leonhardts Lebenswerk. Bedeutende Leihgaben aus den Beständen des Historischen Archivs, u. a. wird ein Entwurf der Severinsbrücke erstmalig nach dem Einsturz am 03.03.2009 gezeigt, und des Amtes für Brücken und Stadtbahnbau der Stadt Köln ergänzen das Material des saai. Gemeinsam veranschaulichen über 200 Exponate Leonhardts „Kunst des Konstruierens“.
Aufgrund des Einsturzes des Historischen Archivs der Stadt Köln am 03.03.2009 konnte der ergänzende Teil über das Leben und Werk von Gerd Lohmer nicht realisiert werden.
Biographie Fritz Leonhardt
Publikation
Ein umfangreiches Begleitbuch „Fritz Leonhardt 1909-1999. Die Kunst des Konstruierens / The art of engineering“, hg. von Joachim Kleinmanns und Christiane Weber, ist in der Edition Axel Menges / Fellbach erschienen (216 S. mit 250 Abb., 242 x 297,5 mm, hardcover, Deutsch/English, ISBN 978-3-936681-28-4, in der Ausstellung 39,00 €, im Buchhandel 79,00 €)
Veranstaltungsprogramm
Neben Führungen durch die Ausstellung werden Dr. Joachim Kleinmanns und Christiane Weber vom Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau in Karlsruhe (saai) am 17.08.2009 um 19.30 Uhr einen Vortrag zum Leben und Werk Fritz Leonhardts im Domforum halten. Dieser Vortrag wird im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Brücken – Grenze und Verbindung“ des Architektur Forum Rheinland (AFR) veranstaltet. Die Ausstellung ist am „Tag des offenen Denkmals“ am 13. September 2009 und in der „Langen Nacht der Kölner Museen“ am 07. November 2009 geöffnet. In der „Langen Nacht der Kölner Museen“ werden Sonderführungen durch die Deutzer Brücke stattfinden.
Öffnungszeiten, Eintrittspreise, Führungen
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10.00-18.00 Uhr geöffnet.
Der Eintritt ist kostenlos!
Führungen
Nur nach Voranmeldung unter 0221-221 23669 oder historischesarchiv@stadt-koeln.de.
Für die Führungen werden folgende Entgelte erhoben:
Erwachsene 3,- €
Schüler und Studenten 1,50 €
Architektur-Forum-Rheinland@hda-koeln.de