Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Erdwelle und Kubus

Neu im Architekturführer:
Das Projekt ‚Hochwasserpumpwerk Schönhauserstraße‘

Im letzten Jahrhundert stieg der Rhein 21-mal über die Neun-Meter-Marke. Gleich dreimal wurde in Köln von einem „Jahrhunderthochwasser“ gesprochen. Ein deutlich verbesserter Hochwasserschutz machte den Neubau von vier Pumpstationen entlang des Rheins nötig.

Das erste Wettbewerbsverfahren für das südlichste Pumpwerk konnten Kasper Kraemer Architekten für sich entscheiden. Dabei ist es den Architekten gelungen, die nötigen Anforderungen dieser technoiden Typologie in ein elegantes Bauwerk zu übersetzen. Das Volumen von 29,15 Metern Länge, 17,50 Meter Breite und 13,90 Meter Höhe wurde zum Teil in einer Erdwelle vergraben, – zwei Drittel der Baumasse liegen unter der Erde – die sich nun sanft parallel zum Flusslauf erhebt. Begrünt bildet dieser Geländeschwung den Startpunkt für einen Grünstreifen von der Stadtbahnhaltestelle Schönhauser Straße unter der Südbrücke hinweg bis zum Kinderspielspielplatz südlich der anderen Neubauprojekte des Rheinauhafens.

Aber es wurden nicht nur 7.000 Kubikmetern Rauminhalt sehr selbstverständlich am Ort verwurzelt, sondern auch ein sinnfälliges Beleuchtungskonzept in die Fassade integriert. Der Einsatz der LEDs macht es möglich, die Farbe der Beleuchtung stufenlos zu variieren und unterschiedliche Pegelständen des Flusses verschiedenen Farben zugeordnet: von sanften Blau bei Normalpegel, über grün und gelb bis hin zu einem alarmierenden Rot, das für die Bedrohung durch Hochwasser steht.

Architekturführer: „Hochwasserpumpwerk Schönhauserstraße “

Ein Zeichen am Rhein: Das Pumpwerk an der Schönhauser Straße bei Nacht.