Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

„Wer plant die Stadt?“

Veranstaltungsreihe 2008 des BDA

Eigentlich ist alles ganz klar. Die demokratisch gewählten Vertreter der Stadt planen mit hauseigenen oder beauftragten Planern die Entwicklung, die die Stadt zukünftig nehmen soll. Doch was, wenn der Gestaltungswille zwar vorhanden, aber die hauseigenen Planer abgebaut wurden und für Beauftragungen kein Geld da ist, mithin die Gestaltungskraft fehlt? Und was, wenn der mit dem Gestaltungswillen unzufriedene Bürger seinen Vertretern den Planungsauftrag per Bürgerentscheid entzieht?

Wer füllt dann die Lücke? Der nicht wirklich ernst genommene Bürger? Der unter Generalverdacht stehende Investor? Der innerstädtische Einzelhandel? Eine private Stiftung? Ein Verein „Unternehmer für die Stadt“? Was tritt an die Stelle einer auf das Allgemeinwohl zielenden Planung der öffentlichen Hand? Soziales Engagement, handfeste Interessenvertretung, privatwirtschaftliche Orientierungshilfe für eine der wichtigsten kommunalen Aufgaben?

Immer häufiger werden neue Wege und neue Partner für die Stadtentwicklung gesucht. Öffentlich-private Partnerschaft wird als Modell propagiert, bei dem die Stadt das, was private Initiative erstellt, in bindendes Recht umsetzt. Doch können Private, kann die Wirtschaft kompensieren, was die Stadt nicht mehr leisten kann? Und vor allem, darf sie es?

Der BDA möchte diese und weitere kritische Fragen in zahlreichen Veranstaltungen landesweit aufwerfen und mit den dort betroffenen Bürgern sowie den Akteuren des örtlichen Planungsgeschehens über aktuelle Initiativen, Projekte und Verfahren diskutieren.

Einige der Ergebnisse sollen in das abschließende „BDA-Gespräch“ auf Landesebene einfließen, das sich aufgrund der Aktualität in mehreren NRW-Städten schwerpunktmäßig mit Masterplanprozessen auseinandersetzen wird.

Städtebau geht alle an. Bürgerschaftliches Engagement in Köln.

Der Kölner BDA veranstaltet zum Thema „Wer plant die Stadt“ einen Workshop am 23. 24. Oktober und ein Montagsgespräch am 27. Oktober

Obwohl die deutschen Städte und Gemeinden die sogenannte „kommunale Planungshoheit“ ausüben, suchen sie bei den komplexen städtebaulichen Planungen einen breiten Konsens: Public-Private Partnership, Bürgerbeteiligung im Rahmen der Bauleitplanung, kooperative Planungsverfahren, Ausstellung von Wettbewerbsergebnissen u.ä. sind bewährte Instrumente, auch in Köln.

Darüber hinaus gibt es viele bürgerschaftliche Vereinigungen und Interessengruppen, die von sich aus mit Kritik und Kreativität – und aus Verbundenheit mit ihrer Stadt – städtebauliche Themen ansprechen und anschieben. Die Initiative „Bildungslandschaft Nord“ oder die „Kölner Grün Stiftung“ sind solche außergewöhnlichen Vorhaben.

In einem zweitägigen Workshop sollen Zielsetzungen und Erfahrungen des bürgerschaftlichen Engagements ausgetauscht sowie Wünsche und Forderungen formuliert werden, wie diese Aktivitäten besser in das öffentliche Planungsgeschehen integriert werden können.

Donnerstag und Freitag, 23./24.10.2008

jeweils von 19.00 bis 21.00

Workshop mit Stiftern, engagierten Bürgern und Vertretern von Vereinen und Initiativen

Leitfragen:

• Wie kann das Engagement Kölner Bürger effektiver genutzt werden?

• Welche Synergien zwischen den Gruppen und einzelnen Personen sind denkbar?

• Welche Planungsverfahren haben erfolgreich bürgerschaftliches Engagement berücksichtigt?

• Wie kann Köln zusätzliche engagiert Bürger und Stifter gewinnen?

• Welche Rolle können der BDA und das Haus der Architektur Köln bei der Förderung bürgerschaftlichen Engagements spielen?

Moderation: Prof. Andreas Fritzen, Vorstandsmitglied des

BDA Köln

Der BDA Köln lädt interessierte Gruppen und Initiativen zur aktiven Teilnahme am Workshop ein. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an den BDA Köln

Ort: Haus der Architektur Köln

Josef-Haubrich-Hof 2, 50676 Köln

Montag, 27.10.2008

19.30 BDA-Montagsgespräch Vertreter der am zweitägigen Workshop beteiligten Gruppe präsentieren die Ergebnisse und diskutieren Konsequenzen, Vorschläge und Forderungen mit Vertretern der Stadt und der Politik.

Moderation: Andreas Fritzen

Ort: Domforum, Domkloster 3, 50667 Köln

Alle NRW Termine im Überblick

Aachen • BDA Aachen

27.10. | 28.10. | 29.10. | 30.10. | 31.10.

Bochum • BDA Bochum 22.10.

Bonn • BDA Bonn-Rhein-Sieg 16.10.

Düsseldorf • BDA Düsseldorf 30.10.

Düsseldorf • BDA Landesverband NRW 03.11.

Essen • BDA Essen 25.10.

Gelsenkirchen • BDA Gelsenkirchen 31.10.

Gelsenkirchen • BDA Ruhrgebiet 23.10.

Hagen • BDA Hagen – Ennepe-Ruhr 17.10. | 22.10.

Köln • BDA Köln 23.10. | 24.10. | 27.10.

Minden • BDA Ostwestfalen-Lippe 28.10.

Mülheim • BDA Mülheim an der Ruhr 22.10.

Neuss • BDA Düsseldorf 25.10.

Informationen und Programmaktualisierungen:

Redaktion

In einer NRW-weiten Veranstaltungsreihe geht der BDA der kritischen Frage nach ‚Wer plant die Stadt?‘

4 Kommentare

Bürgerbeteiligung, welche Bürger beteiligen sich? Reicht der Einblick in das komplexe Geschehen Stadtentwicklung mit den daraus resultierenden Konsequenzen für Arbeitsplätze usw. Ich behaupte gerade in Deutschland will der Bürger aus Städten Dörfer machen und aus Dörfern Städte und nichts gelingt wirklich.

Man sollte sich bei den Stadtplanungen vor allem mal ein Beispiel an der teilweise sehr gelungenen Stadtgestaltung der Städte der europäischen Nachbarstaaten mehmen und daraus für Köln lernen. Viele ausländische Freunde bestätigen, Köln ist eine hässliche Stadt.

…und trotzdem – und das ist das wichtigste – fühlen sich die Menschen, die in Köln wohnen, überwiegend äusserst wohl. Ist schon paradox, oder…? Im übrigen war das schon seit je her so, dass „Fremde“ die Stadt als hässlich bzw. „stinkend und unhygienisch“ empfanden. Die Franzosen beispielsweise, als sie Köln besetzten. Und dem war auch so, jedoch – und das ist das Entscheidene – haben sich die Kölner Einwohner offensichtlich damals wie heute nicht sonderlich daran gerieben. Ob das jetzt gut ist, das möge jeder selbst beurteilen…Aber wie pflegt der Kölner zu sagen:
„Et hätt noch immer jot jejange…“

Alles kein Problem, Dezernet Streitberger hat die Richtung schon vorgegeben. Köln ist keine Mainstraem -Stadt??? Bleibt alles auf Kirchtürme ausgerichtet. Irgendwann steht Köln im Städtevergleich nicht mehr auf Platz 19 sondern auf Platz 40. Schade um Köln!