Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Wo Lernen wieder Spaß macht!

Schulbaupreis Nordrhein-Westfalen 2008

Erinnern Sie sich noch an die Architektur Ihrer Schule? Meine Antwort: Leider ja. Grauer Sichtbeton der 60er in der Grundschule, noch grauerer Sichtbeton der 30er auf dem Gymnasium und – was auch sonst – ziemlich farbloser Sichtbeton an der Uni. Kann Architektur auf die allgemeine Atmosphäre des Schulbetriebs negativ wirken? Ich hoffe nicht. Aber hat sie vielleicht einen positiven Einfluss auf das Lernen?

In guten Schulgebäuden lernt man besser

Unter diesem Motto vergaben das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen und die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr gemeinsam erstmals den „Schulbaupreis Nordrhein-Westfalen 2008“. Denn der Schulbau ist und bleibt eine der wichtigsten Bauaufgaben unserer Zeit. 140 neue, umgebaute und erweiterte Schulgebäude wurden zum Auszeichnungsverfahren eingereicht. Die unabhängige Fachjury unter Vorsitz von Professor Gert Kähler, Fachjournalist aus Hamburg, wählte am 06. Juni 2008 zwanzig Schulen als gleichrangige Preisträger. Und Köln ist wieder einmal ganz weit vorne! Das liegt natürlich an den guten Kölner Architekten, aber auch an den OGTS: Dieses neue Betreuungssystem wurde in den letzten vier Jahren an 161 Kölner Grund- und Förderschulen aufgebaut und es entstanden dadurch 48 Neu- und Erweiterungsbauten – alle von Kölner Architekten entworfen.

Und das sind die Preisträger aus Köln:

  • Erweiterung der Grundschule Dellbrücker Straße mit Ganztagsbetrieb und Turnhalle

    Architekten Fischer + Fischer, Köln
  • Erweiterung der katholischen Grundschule Fußfallstraße zur Ganztagsschule

    Hellriegel-Architekten, Köln
  • Neubau der Grundschule Irisweg

    Heiermann Architekten, Köln
  • Neubau der Offenen Ganztagsgrundschule Buschfeldstraße

    Schilling Architekten, Köln
  • Schulsporthalle Köln-Höhenberg

    rheintreuearchitekten, Köln
  • Die Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Barbara Sommer, war beeindruckt: „Eine hohe Qualität der Schulgebäude ist ein wichtiger Teil unseres ganzheitlichen Verständnisses von Schule“, so die Ministerin. „Schule ist nicht nur Lernort, sondern auch Lebensraum!“

    Leicht und hell – die neuen Parameter in der Schularchitektur

    Beurteilt wurde nach gestalterischen und pädagogischen Kriterien. Dabei spielte die Aufenthaltsqualität und Funktionalität im Innen- und Außenraum sowie die Wirtschaftlichkeit und die Einbindung von Schülern und Lehrern in die neue Gestaltung der Schule eine große Rolle. „Helle und freundliche Räume mit kräftigen roten Farbakzenten“ lobt die Jury den Erweiterungsbau von Hellriegel-Architekten. Die Grundschule von Heiermann Architekten besticht durch ihre „helle, lebendige Ziegelfassade“. Und „die weiche und ruhige Farbgebung der glatten Fassadenflächen, die auch im Inneren konsequent fortgeführt wird, schafft eine ausgesprochen angenehme Lernatmosphäre“, so die Jury über die OGT von Schilling Architekten.

    Ausstellung zum Wettbewerb

    Nach der Preisverleihung am 18. August werden die Arbeiten in einer Ausstellung öffentlich präsentiert, die bis Ende September im Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen zu sehen sein wird (Völklinger Straße 49, 40221 Düsseldorf).

    Natalie Bräuninger

    Dellbruecker Strasse

    Erweiterung der Grundschule Dellbrücker Straße mit Ganztagsbetrieb und Turnhalle;

    Architekten Fischer + Fischer, Köln

    Fussfallstrasse

    Erweiterung der katholischen Grundschule Fußfallstraße zur Ganztagsschule;

    Hellriegel-Architekten, Köln

    Irisweg

    Neubau der Grundschule Irisweg;

    Heiermann Architekten, Köln

    Buschfeldstrasse

    Neubau der Offenen Ganztagsgrundschule Buschfeldstraße;

    Schilling Architekten, Köln

    Sporthalle

    Schulsporthalle Köln-Höhenberg;

    rheintreuearchitekten, Köln