Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Archäologische Zone und Jüdisches Museum

Das BDA Montagsgespräch präsentiert am 23.06. die Entwürfe der fünf Wettbewerbspreisträger um die Archäologische Zone und das Jüdische Museum Köln.

Im Rahmen der Regionale „2010“ plant die Stadt Köln eine Archäologische Zone als denkmalhaften Bereich und archäologisch-historisches Museum als Erweiterung der bisherigen unterirdischen Ausstellung zum Praetorium zu schaffen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Innenstadt von Köln soll somit über bauliche Maßnahmen im historischen Kontext wichtige Impulse erhalten. In zentraler Lage im Bereich des historischen Rathauses sollen zwei Baumaßnahmen von unterschiedlichen Bauherren realisiert werden, welche für die Innenstadtentwicklung von weitreichender Bedeutung sind. Beide Bausteine, die Archäologische Zone und das Jüdische Museum Köln, sollen von verschiedenen Bauherren realisiert und in getrennter Trägerschaft geführt werden.

Mit der Durchführung des Wettbewerbs soll eine dem Ort und der Nutzung angemessene Lösung gefunden werden, die gestalterisch überzeugt und nachhaltig ist. Dabei sollen beide Bausteine städtebaulich und architektonisch aufeinander abgestimmt sein.

Das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Dr. Arno Klotz hat am 13. Juni 2008 den Wettbewerb entschieden:

  • 1. Preis: Wandel Hoefer Lorch + Hirsch, Saarbrücken
  • 2. Preis: van den Valentyn Architektur, Köln
  • 3. Preis: Raumzeit – Jan Läufer, Gunnar Tausch, Friedrich Tuczek, Berlin
  • 4. Preis: KSP Engel und Zimmermann Architekten, Köln
  • 5. Preis: Manuel Herz Architekten mit Sven Röttger, Köln / Basel
  • Das BDA Montagsgespräch stellt am 23. Juni 2008 das Projekt mit seiner bisherigen Entwicklung bis zu den Ergebnissen des Wettbewerbes vor.

    Begrüßung

  • Stefan SCHMITZ, Vorsitzender des BDA Köln, Mitglied des Preisgerichtes, Vorsitzender des Gestaltungsbeirates Köln
  • thematische Einführung

  • Rainer SCHÜTZEICHEL (koelnarchitektur.de). Historischer Abriss der städtebaulichen Situation. Planungen und Konzeptionen in der Vergangenheit. Aufgabenstellung des aktuellen Wettbewerbes.
  • Präsentation des 5. bis 2. Preises

  • Manuel HERZ / Sven RÖTTGER, Manuel Herz Architekten, Köln / Basel
  • Fabian STORCH, KSP Engel und Zimmermann Architekten, Köln
  • Jan LÄUFER / Gunnar TAUSCH, Raumzeit – Jan Läufer, Gunnar Tausch, Friedrich Tuczek, Berlin
  • Thomas VAN DEN VALENTYN, Matthias DITTMANN, van den Valentyn Architektur, Köln

    Präsentation des 1. Preises

  • Prof. Wolfgang LORCH und Andrea WANDEL oder Nikolaus HIRSCH, Wandel Hoefer Lorch + Hirsch, Saarbrücken
  • Diskussion mit Publikum und Podium

  • Dr. Helmut FUSSBROICH, Verein zur Förderung eines Hauses und Museums der Jüdischen Kultur
  • Prof. Annette HILLEBRANDT, Mitglied des Preisgerichtes
  • Prof. Wolfgang LORCH, 1. Preisträger, Wandel Hoefer Lorch + Hirsch, Saarbrücken
  • Anne Luise MÜLLER, Leiterin des Stadtplanungsamtes Köln
  • Rainer SCHÜTZEICHEL, koelnarchitektur.de
  • Moderation:

  • Prof. Andreas FRITZEN, BDA Köln, Moderation
  • Herzlich Willkommen beim BDA Montagsgespräch, wir freuen uns auf Ihr Kommen!

    Montag, 23. Juni 2008

    19:30 Uhr

    Domforum

    Domkloster 3

    50667 Köln

    Ausstellung zum Wettbewerb

    Alle Wettbewerbsbeiträge werden von der Stadt Köln ab 16.07.2008 für ca. 14 Tage in einer Ausstellung im Innenhof des Spanischen Baus des Rathauses Köln gezeigt.

    Die Ausstellung wird am Mittwoch, den 16.07. um 11:00 Uhr durch Herrn Minister Oliver Wittke, Ministerium für Bauen und Verkehr NRW und den Kölner Oberbürgermeister, Herr Fritz Schramma eröffnet.

    Zur Ausstellung gibt die Stadt Köln eine gedruckte Dokumentation des Wettbewerbes heraus.

    Christian.Wendling@BDA-Koeln.de

    1. Preis: Wandel Hoefer Lorch + Hirsch, Saarbrücken

    12 Kommentare

    das ist doch ein schlechter Scherz oder? Das Rathaus braucht diesen Platz um zu wirken, zu atmen würde ich schon fast sagen. Soll in Köln alles mit Gebäuden zugemacht werden? Fehlt noch ein Museum oder ein Bürogebäude mitten auf dem Roncalliplatz

    Das Rathaus erhält endlich wieder seine historische Fassung. Die Judengasse und die Portalsgasse werden wieder zu Gassen und das Rathaus wieder seinen ihm gemäßen, historisch kleineren Platz.

    die idee mit dem roncalli platz find ich gar nicht schlecht… käme der mittelalterlichen situation viel näher und würd die vertikale prima betonen! ich fordre einen weiteren wettbewerb!

    Muss man denn immer so hässlich bauen? Der Klotz erschlägt doch alles. Ich würde mir eine den ehemaligen Charakter der Altstadt widerspiegelnde Bebauung wünschen.

    rückwärtsgewandte alt-moderne. west deutschland erstickt in hässlichen kisten und der ideologisierte modernisten mainstream baut munter weiter publikumsschocker. spiessige, abgrundtief hässliche pseudoavantgarde. lieber nen kollhoff oder patschke ranlassen. aber das kommt noch. armes köln.

    Armes Köln. Was der Krieg nicht schaffte, vollendet diese städtebauliche Katastrophe in Bausündentradition der 70er Jahre. Wo gehen wir hin?

    Den Aachenern ist es vor ca. zwei Jahren gelungen, ein architektonisches Monster zwischen Rathaus und Dom zu verhindern.
    Die Kölner sollten sich überlegen, ob sie eine ähnliche Aktion starten sollten.

    Das Rathaus ist doch auch von der Alter Markt Seite mit hässlichen Bauten zugebaut worden. Wieso regt man sich jetzt wegen dem Museumsbau so auf.
    Ich finde der Rathausplatz ist genau der richtige Platz und kein anderer.
    Und das Gebäude ist auch nicht zu groß und zu wuchtig, sondern gerade richtig.
    Diese ewige Diskussion in Köln wegen Größe und Höhe ist mittlerweile einfach zum k…….en!
    Leben wir in einer Metropole oder im bayerischen Wald???

    Ich studiere Architektur und bearbeite dieses Thema als Bachelorthesis. Der prämierte Siegerentwurf ist in meinen Augen nicht öffentlich wirksam und nimmt nicht genügend Rücksicht auf die umgebende Bebbauung, obwohl eine Fassung des Raumes an manchen Stellen unbedingt (wieder) notwendig ist.

    Mit erstaunlicher Unbekümmertheit ist ein Lobby von Interessenten gerade dabei, das historische Erbe der Stadt Köln zu verfälschen. Die gesamte Idee des Grabungs- und Museumskomplexes beruht auf einer falschen Prämisse: daβ nämlich „eine jüdische Gemeinde in Köln seit Kaiser Konstantins Zeiten nachgewiesen“ sei. Was nachgewiesen ist, ist die mögliche Existenz von Juden (nicht einer Gemeinde!) im 4. Jahrhundert und dann wiederum im 10. Jahrhundert, einer Gemeinde endlich tatsächlich erst im 11. Jahrhundert. Dies ist weit entfernt von der „ältesten jüdischen Gemeinde nördlich der Alpen“, mit der sich die Propagandisten des Projekts gerne schmücken und das sie unbesehen der Presse verkauft haben.
    Eine andere Frage ist, warum man in einer deutschen Stadt im Jahre 2008 Grabenkriege um die vermeintliche Antiquität jüdischen Lebens am Orte führt. Der wissenschaftlichen Erkenntnis dient das nicht, vielleicht dagegen dem warmen-Bauch-Gefühl, das Seine für die ideelle Wiedergutmachung getan zu haben. Oder ist es einfach der Touristenstrom, den man damit anzuziehen denkt?
    Prof. Dr. Michael Toch