Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Stadtansichten

Filmgeschichte(n) einer Stadt – Filme aus und über Köln

Die gefilmten Stadtansichten zeugen von der wechselvollen Geschichte der Stadt. Sie erzählen von der lebendigen Großstadt der Vorkriegszeit, von Bombenhagel und Trümmern während des Zweiten Weltkriegs, von verfehlter Stadtplanung und euphorischen Entwürfen in den sechziger Jahren bis hin zur aktuellen Verortung der Stadt in den Kölner „Tatort“-Krimis. Kritisch, euphorisch oder skeptisch, doch nie ohne Humor …

Die Filmreihe findet anlässlich des Drehbuchpreises KölnFilm 2007 statt und begleitend zu der Ausstellung „Stadt-Bild-Köln, Photographien von 1880 bis heute“

(1.6.–12.8.2007) in der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln.

Mit dem Programm setzt FilmInitiativ Köln in Kooperation mit dem WDR das Projekt „Köln im Film – Filmgeschichte(n) einer Stadt“ fort.

15.–17. Juni 2007

im Kölner Filmhaus,

Maybachstraße 111

Programm

Freitag, 15. Juni 2007, 19.00 Uhr:

Köln in alten Bildern – Stadtansichten

BRD 1999, R: Heinz-D. Wilden, WDR, 30 Min.

Seltene historische Fotos und Filmaufnahmen zeigen den Aufbau der Metropole am Rhein während des 20. Jahrhunderts und ihre Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Und sie erzählen von den Menschen, die in der wechselvollen Geschichte ihrer Stadt ihre typisch kölsche Eigenart bewahrt haben.

Familienkino. Filme von Peter Fischer 1940–1946

BRD 1978, R: Alfred Behrens, Michael Kuball, WDR, 22 Min.

Obwohl es während des Zweiten Weltkriegs streng verboten war zu filmen,nahm der Kölner Fotograf Peter Fischer aus dem Dachgeschoss seines Hauses in der Ehrenstraße Bilder vom brennenden Köln auf. Auch auf der Straße trug er stets „eine Kamera unter dem Mantel“ und filmte heimlich Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge bei ihren Einsätzen zur Beseitigung von Bombenschäden am Dom und Ausgebombte auf der verzweifelten Suche nach ihren Angehörigen. Die Kölner Sequenzen im „Familienkino“ dokumentieren seine „verbotenen“ Beobachtungen während der Kriegsjahre.

Chargesheimer

BRD 1962, WDR Spektrum: Berichte aus Kultur und Wissenschaft, 6 Min.

In den Fotografien Chargesheimers (1924–1972) „erhält die Stadt ein Gesicht, stehen Gesichter für die Stadt“. Die starke Beziehung Chargesheimers zu seiner Heimatstadt spiegelt sich in seinen Fotos, die hier mit zeitgenössischer Jazzmusik präsentiert werden.

Freitag, 15. Juni 2007, 21.00 Uhr:

Historischer Köln-Krimi

Heißes Pflaster Köln

BRD 1967, R: Ernst Hofbauer, 90 Min.

Mit: Klaus Löwitsch, Richard Münch, Rainer Basedow, Monika Zinnenberg und dem Kölner Schauspieler Günter Ungeheuer in einer Gastrolle. In den sechziger Jahren kämpfen Gangster und Zuhälter um ihre Reviere in der Stadt. Sie schrecken dabei auch nicht vor Morden in den eigenen Reihen zurück. Polizei und Staatsanwalt sind scheinbar machtlos, bis der Sohn des Staatsanwalts gekidnappt wird. Die Konfrontation zwischen Polizei und Geiselnehmern endet in den weiten Fluren der Messehalle 7. Ein Film, der damals zu heftigen Diskussionen in der Lokalpresse führte, ob Köln tatsächlich ein so „heißes Pflaster“ sei.

Samstag, 16. Juni 2007, 19.00 Uhr:

Eine Stadt verändert ihr Gesicht

BRD 1961, R: Rolf Wiesselmann, WDR, 14 Min.

Noch hat der Turm von Groß St. Martin kein Dach, ist die Oper eine Baustelle, der Gürzenich eine Ruine – Köln 1961. Für die städtebaulichen Konzepte und architektonischen Entwürfe der späten fünfziger, frühen sechziger Jahre spielten Kriegsschäden und Begeisterung für modernes Bauen ebenso eine Rolle wie die auch heute noch aktuelle Frage: „Sollte man der Kirchen wegen keine Hochhäuser in die City setzen?“ Ein zeithistorisches Dokument Kölner Stadt- Ansichten.

Verfehlte Stadtplanung

BRD 1969, R: Knaack, WDR, 7 Min.

Für hunderttausend Menschen war die „Neue Stadt“ im Kölner Norden (Chorweiler) geplant. Nur ein erster Bauabschnitt wurde bis 1969 realisiert. Die nahegelegenen Industrieansiedlungen stießen auf den Protest der Bewohner und der Film bemängelt, dass in die Planung keine Fachleute für Soziologie und Psychologie einbezogen wurden. Ein kritischer Blick auf die Entstehung der Satellitenstadt.

Sonntag, 17. Juni 2007, 19.00 Uhr:

Drehort Köln Tatort: Rückspiel

BRD 2002, R: Kaspar Heidelbach, WDR, 89 Min.

In Leipzig wird eine Mitarbeiterin des Kunstmuseums erschossen –ein Eifersuchtsdrama? Hauptkommissar Kain beginnt in Leipzig die Beschattung ihres Liebhabers und findet sich unvermittelt in Köln wieder. Am selben Abend werden die Hauptkommissare Max Ballauf und Freddy Schenk zu einer Autobahn-Raststätte bei Köln gerufen. Hier hat eine Schießerei an einem Sicherheitstransporter stattgefunden. Was in Leipzig als Eifersuchtsdrama begann, scheint in Köln als Kunstraub zu enden… Wo Leipzig und Köln aufeinander treffen, ist die Frage erlaubt: wie viel Köln darf’s sein? Dazu im Gespräch Tatort-Regisseur Kaspar Heidelbach und Björn Bollhöfer, Autor des Buches „Geografien des Fernsehens. Der Kölner Tatort als mediale Verortung kultureller Praktiken“.

Moderation: Horst Schäfer

Das komplette Programm (als PDF)

Veranstalter:

FilmInitiativ Köln e.V.

Vorbestellungen unter: Tel. 0221-46 96 243 oder mail@filminitiativ.de

Eintrittspreis: 6,50 €

Programm 3: Eine Stadt verändert ihr Gesicht

© Privatbesitz

Köln 1961 – der Turm von Groß St. Martin hat kein Dach, die Oper ist eine Baustelle, der Gürzenich eine Ruine

© Privatbesitz Rita und Rolf Prietzner.

Coole Kölner: die Hauptkommissare Max Ballauf und

Freddy Schenk

© WDR