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Köln als Immobilien-Standort: was ist aus dem Geheimtipp geworden?

Über 80 Vertreter der Immobilienwirtschaft kamen auf Einladung des Veranstalters Bernd Heuer Dialog am 24. April im 41. Stock des KölnTurms zusammen. Im Fokus der Konferenz standen vor allem die innerstädtischen Entwicklungen. Das Leben in der Stadt ist wieder „in“, denn „es gibt eine Renaissance der Stadt“, sagt Kölns Stadtentwicklungsdezernent Bernd Streitberger.

Einen Überblick gab es in zweifacher Hinsicht: aus dem 41. Stock des Köln Turms im Mediapark hatte man eine einzigartige Sicht auf die Kölner Innenstadt und damit auch auf eines der größten Potentiale auf dem lokalen Immobilienmarkt. Hier führte Vera Kiltz als Projektleiterin von Bernd Heuer Dialog regionale und internationale Vertreter der Immobilienwirtschaft zusammen, um auf dem so genannten Standort-Dialog den aktuellen Kölner Immobilienmarkt auszuloten. Neben dem Überblick von oben gab es jede Menge Details und Informationen, wo in Köln es sich lohnt zu investieren und welche Projekte derzeit den lokalen Markt bestimmen.

Folgt man dem immer deutlicher werdenden Trend, den Projektentwickler, Finanzierer und Investoren in ihren Vorträgen und Diskussionen nachzeichnen, dann kann Köln sich auf der Top Liste der deutschen Städte mittlerweile wirklich sehen lassen.

Rheinauhafen: Die spannenste Meile Kölns

Dabei steht die Nummer 1 unter den Kölner Immobilien ganz klar fest: im Rheinauhafen werden zukunftsträchtige Projekte entwickelt, die höchste Preise für Büros und Wohnungen in Köln erreichen. Mit den drei Kranhäusern beispielweise entstehen „Premiumflächen“, die sich auch im Städtevergleich mit München oder Hamburg sehen lassen können. Im Kranhaus Nord werden in den nächsten zwei Jahren auf 14.000 m² Fläche circa 132 hochwertige Wohnungen gebaut, in den Kranhäusern Mitte und Süd die entsprechenden Flächen für Büros entwickelt. Das gesamte Areal entlang des Rheins wird durch gastronomische Einrichtungen und Ausstellungsflächen in den Erdgeschossen auch dem Besucher ein abwechslungsreiches Bild bieten.

Axa und Gerling: Innerstädtische Flächen bieten große Potentiale

In der Kölner Innenstadt tut sich ebenfalls viel. Auf dem Grundstück der ehemaligen AXA Hauptverwaltung im Gereonsviertel, soll aus dem großen Loch ein neues Ensemble in einer Kombination aus Wohnen und Gewerbe entstehen, das gesamte Gerling-Quartier wird derzeit städtebaulich auf mögliche zukünftige Nutzung hin untersucht. Der Abzug der Versicherungen aus der Innenstadt birgt also für die Immobilienwirtschaft große Chancen.

Auch die Stadt Köln selbst hat viel vor

So setzt die Stadt Köln ganz auf die Wirtschaft: zum Beispiel im Falle des Masterplans, mit dem die Industrie- und Handelskammer das Frankfurter Büro Albert Speer und Partner beauftragt hat. Kritische Stimmen mahnen durch diesen Großauftrag könne eine deutliche Abhängigkeit von der Industrie entstehen. Doch das Derzernat für Stadtentwicklung steht dem Masterplan sehr offen gegenüber, denn Köln braucht nach eigener Auffassung dringend ein übergeordnetes Konzept. Auf dem Standort-Dialog machte der Dezernent für Stadtentwicklung Bernd Streitberger aber auch deutlich, dass die Stadt mit eigenen Projekten versucht, die Stadtentwicklung positiv anzukurbeln. So wurde der Blick im Laufe des Tages immer konkreter und man sah Platzerneuerungen wie am Zülpicher Platz oder die Rheinufergestaltung ebenso wie Wettbewerbe und Planungen in der Kölner Innenstadt. Auch städtebaulich unangenehme Themen wie die Nord-Süd-Fahrt möchte Köln in der nächsten Zeit angehen.

Bei so viel Bewegung in der Stadt wundert es nicht, dass sich neben den vielen Vertretern der regionalen Immobilienwirtschaft auch zunehmend Gäste aus Berlin, Hamburg oder München für den Kölner Immobilienmarkt interessieren. Der Geheimtipp Köln spricht sich eben herum!

Ragnhild Klußmann

Lesen Sie auch den Bericht des Standort Dialoges aus dem Letzten Jahr:

Wie wohnt es sich in Köln?

Der Rheinauhafen: Ein Überblick über Kölns größte linksrheinische Baustelle.

Foto: Ragnhild Klußmann

Die Promenade entlang des Rheins soll ab August auch öffentlich zugänglich sein und eine Flaniermeile werden. Hier im Bereich der Wohnwerft, Architekten Oxen + Römer.

Foto: Ragnhild Klußmann

Das mittlere der drei Kranhäuser ist schon im Bau, im Sommer 2007 werden auch die Kranhäuser Nord und Süd in Angriff genommen. Im nördlichen Kranhaus werden 132 hochwertige Wohnungen entstehen. Damit steigt der Wohnungsanteil im Rheinauhafen auf über 30%.

Foto: Ragnhild Klußmann