Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Dumm und unfähig

‚Eine Stunde Architektur‘ im Haus der Architektur beschäftigte sich mit dem Verhältnis zwischen Architekt und Bauherr.

Ein Architekt, ein Bauherr – und ein Rechtsanwalt. Es scheint als ginge es in der Baupraxis nur noch im Dreierpack. Das Haus der Architektur will zum besseren Verständnis von Architekten und Bauherren beitragen. Den Anfang machte eine „muntere Debatte über unfähige Architekten und dumme Bauherren“.

In einem Rollenspiel wird der fiktive Fall eines Bauherrn (sehr komisch: Michael Grau) geschildert, der sich wegen des Baus eines Einfamilienhauses an einen Architekten (Michael Krumbe) wendet. Zunächst soll der Architekt – natürlich unentgeltlich – verschiedene Entwurfsvorschläge machen, bis sich der Bauherr endlich entscheidet, den Architekten tatsächlich zu beauftragen. Dem Bauherrn war jedoch nicht klar, dass bei allen Entwürfen des Architekten ein erhebliches Risiko besteht, nicht genehmigt zu werden. Bei dem dargestellten Bauvorhaben werden die Fachingenieure zu spät hinzugezogen und viel zu spät über eine genaue Kostenplanung wie auch über die Detailplanung des Entwurfes gesprochen. Alles Probleme, die auch in realen Bauvorhaben alltäglich sind, hier jedoch sitzt ein vermittelnder Anwalt (Dr. Gunther Knoche) zwischen den beiden Vertragspartnern und erläutert nach einer Analyse jedes Problems, was sie hätten besser machen können.

Im Spiel geht schließlich alles gut aus: Das Haus wird zur Zufriedenheit von Bauherr und Architekt gebaut. Damit dies in der Realität auch häufiger der Fall ist, wird das Haus der Architektur zukünftig Hilfe zur Klärung von Fragen und Problemen zwischen Architekten und Bauherren anbieten. Dies soll kein Ersatz für eine Rechtsberatung sein, eher ein Vermittlungsangebot, damit sich die Vertragspartner bei Unstimmigkeiten schnell wieder einig werden.

Haus der Architektur Köln

Podium

Michael Grau als dummer Bauherr, Rechtsanwalt Dr. Gunther Knoche und Michael Krumbe als unfähiger Architekt