Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

LückenSchluss!

AKNW lobt Preis für gute Nutzung von Baulücken aus

Die Brachfläche in bester Lage, auf der lediglich eine Imbissbude steht, das Haus, das abgerissen wurde und eine unschöne Lücke in der Häuserfassade hinterlässt: Baulücken werden als unbebaute bzw. untergenutzte Grundstücke und Flächen in einer sonst bebauten Umgebung verstanden. Oft werden diese Baulücken gar nicht mehr bewusst wahrgenommen, trotzdem bleiben sie städtebaulich eine ungenutzte Chance.

LückenSchluss! sucht nun bereits realisierte Bauwerke oder Projekte der Landschaftsarchitektur, die in gestalterischer, ökologischer und ökonomischer Hinsicht herausragende Bauten und Anlagen in ehemaligen Baulücken realisiert haben. Beteiligen können sich Architekten aller Fachrichtungen. Die Objekte müssen in NRW liegen und zwischen Januar 2000 Dezember 2005 fertig gestellt worden sein.

Zugelassen sind auch temporäre Nutzungen

Die Aktion LückenSchluss! will Grundstückseigentümern Anregungen für die Nutzung ihrer Brachflächen geben, sie will die öffentliche Diskussion um Baulücken in den Städten anregen und sie will den Bürgern zeigen, wie Architektur einen problematischen oder wenig attraktiven Ort aufwerten kann.

Dabei soll die Nutzung des Zwischenraumes nicht gleichbedeutend sein mit einem Zubauen der Baulücke: der Auslobungstext weist explizit auf die Möglichkeit „freiraumplanerischer Gärten, kleiner Parks, Spielplätze oder einer Fläche, die für künstlerische Arbeiten genutzt werden kann“ hin. Außerdem müsse die Nutzung nicht zwangsläufig eine dauerhafte Lösung beinhalten, da auch temporäre Ideen und Ansätze eine angemessene Antwort auf die spezifischen Anforderungen und Rahmenbedingungen vor Ort sein könnten.

LückenSchluss! ist mit insgesamt 8.500 € dotiert. Für den 1. Preis gibt es 4000 Euro, für den 2. Preis 2000 Euro und 1000 Euro für den 3. Preis.

Der Einsendeschluss ist der 3. März 2006.

LückenSchluss! ist Teil der Aktion „1000 Baulücken in NRW“. Hier eine kurze Zusammenfassung zu der Entstehung und zu den bisherigen Projekten von

„1000 Baulücken in NRW“

Nov 2001: gemeinsame Initiative der Architektenkammer NRW und dem Land NRW zur Verbesserung der Baukultur. Das Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport wird mit der Umsetzung dieser Initiative beauftragt, die „Initiative StadtBauKultur” entsteht. Mittlerweile gibt es zwölf Leitprojekte. Eins davon ist „1000 Baulücken in NRW“

Ab Frühjahr 2003: sammeln und dokumentieren möglichst vieler Baulücken aus ganz NRW. Die Baulücken werden mit Bild und Text veröffentlicht.

01.10.2003: öffentliche Auftaktveranstaltung für das Projekt „1000 Baulücken in NRW“: die Baulücke gegenüber dem Landtag NRW wird mit einem Großplakat verdeckt. Auf dem Plakat wird explizit auf das Vorhandensein der Baulücke und das Fehlen jeglicher Bebauung hingewiesen

zeitgleich: Ausschreiben von fünf Ideenwettbewerben „Pro Stadt – contra Lücke“. Fachleute und Bürger werden aufgerufen, fünf ausgewählte Baulücken in fünf verschiedenen Städten zu schließen. Die Ideenskizzen können bis zum 05.12.2003 eingereicht werden. Dabei geht um die Ideen, nicht um realisierungsfähige Planungen.

Die ausgewählten Baulücken:

Aachen: Karlsgraben 12 – 14

Köln: Wallrafplatz 6 – 8

Duisburg: Kasinostraße 8

Essen: Am frommen Joseph 25

Dortmund: Kampstraße 40

Anfang 2004: öffentliches Ausstellen der Ideenskizzen

Oktober 2004: Preisverleihung des Ideenwettbewerbs für die Baulücke in Köln.

Den ersten Preis (1001 Euro) erhält der Informatiker Roger Kalden aus Aachen für sein Projekt „Auflösung in Köln“

Ingenieur Markus Gehrs aus Kiel bekommt für seinen konkret-baulichen Entwurf „Grünes Kaufhaus Köln“ den zweiten Preis (500 Euro)

Der dritte Preis (300 Euro) geht an den Architekten Prof. E. Adrian Adrianowytsch aus Karlsruhe.

07.10.2004: Etwa 250 Interessierte diskutieren im Kölner Museum für Angewandte Kunst mit Spitzen der örtlichen Bauverwaltungen, Repräsentanten potenzieller Investoren sowie Vertretern der Architektenkammer über „1000 Baulücken in NRW – 1001 Chancen für unsere Stadt“ . Etwa zeitgleich findet eine Diskussion zum selben Thema und mit ähnlicher Beteiligung in einer Aachener Buchhandlung statt.

Dez.2005: Auslobung des Auszeichnungsverfahrens „LückenSchluss!“ mit Einsendeschluss am 03.03.2006.

Auslobungstext

Lesen Sie auch zum Thema:

Mut zur Lücke

14.10.2004

->Pro Stadt – Contra Lücke

3.11.2003

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Delbrücker Hauptstraße

Kölner Beispiele aus dem Baulückenkataster. Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen dokumentiert auf der Internetseite 1000 Baulücken ungenutzte Grundstücke in NRW.