Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Projekte am Wasser

Das BDA Montagsgespräch informiert über neue Konzepte am Wasser

Städte am Wasser gibt es in Europa sehr viele. Und das Wasser, meistens historisch als wichtiger Verkehrsweg und Handelsanbindung in seiner urbanen Bedeutung entwickelt, spielt auch heute in den meisten dieser Städte eine qualitätsbildende Rolle. So führte auf dem letzten Montagsgespräch Johannes Schilling die Zuhörer zunächst im Schnellflug über ein Europa am Wasser: von Barcelona als Olympiastadt 1992 über die holländischen Städte wie Amsterdam und Rotterdam zu den skandinavischen Ländern und weiter nach Hamburg, wo die Hafen-City eine große Entwicklung von Stadtgebieten am Wasser initiiert hat. Weiter ging es von Duisburg und Düsseldorf bis nach Köln, wo nun auch im Rheinauhafen das Potential des Wassers im Innerstädtischen neu bedacht wird. Dieser Überblick stimmte ein auf den nachfolgenden Beitrag, der an diesem Abend einige Projekte des Kölner Büros ASTOC zum Thema Wasser beinhaltete.

Spannendes am Wasser

Als einer der Geschäftsführer des Architektur und Stadtplanungsbüros stellte Peter Berner verschiedene Strategien aus seiner „Hexenküche der Stadtplanung“ vor. Die Herkunft des Kölner Büros als kleine Schwester des niederländischen Architekten Kees Christiaanse zeigt sich in der selbstbewußten Entwicklung städtebaulich orientierter, dynamischer Strategien, die den herkömmlichen Masterplan ersetzen. Durch eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Hafensituationen und der Stadterweiterung auf allen planerischen Maßstabsebenen hat das Büro einen deutlichen Arbeitsschwerpunkt auf die Hamburger Stadtentwicklung gelegt.

Als beispielhaftes Hochbauprojekt ist in diesem Zusammenhang das „Fenster zur Elbe“ entstanden, welches sich im ehemaligen Holzhafen befindet. Als Teil einer sogenannten Perlenkette, die sich entlang des Elbufers aufreiht, wurde dieses Bürogebäude im Jahr 2003 fertiggestellt. Es besteht aus vier Gebäuderiegeln, die quer zum Wasser stehen und durch Brückenelemente miteinander verbunden sind. Entstanden ist ein mäanderförmiger Baukörper aus Ziegelsteinen, der mit großflächigen Verglasungen zu einem großen, einheitlichen Volumen ergänzt wurde. Wie sich die Proteste der Bevölkerung im Vorfeld der Baumaßnahme nun angesichts der zahlreichen Folgeprojekte weiter entwickeln, bleibt im Moment noch offen. Auf alle Fälle sind die Hafengebiete in eine städtebauliche Entwicklung eingebettet, von der in den nächsten Jahren noch viele spannendes am Wasser zu erwarten sind.

“Brückenschläge“

Auch in Köln wird das Thema Wasser in den nächsten Jahren einen neuen, allerdings kleinmaßstäblicheren Impuls erfahren: Die Regionale 2010 thematisiert im Raum Köln-Bonn unter dem Motto „Brückenschläge“ das Potential des Rheines für verschiedene Bereiche des Wohnens, Arbeitens und der Freizeitbeschäftigung. Jörg Beste gab Auskunft über geplante und in der Entwicklung begriffene Projekte und zeigte einen Ausblick auf die Aktivitäten der nächsten Jahre. Hier erwarten die Kölner einige Wettbewerbe, die sowohl in Architektur und Städtebau als auch mit Freiraumplanungen die Frage nach dem Rhein als urbanen Lebensraum im innerstädtischen Bereich zwischen Deutzer Brücke und Zoobrücke in den Mittelpunkt stellen.

Ragnhild Klußmann

Weitere Infos zur Regionale

Weitere Infos zu den Projekten des Büros ASTOC

astoc 04 HC Modell Astoc 01

HafenCity Modell Stadtplanung Abbildung: ASTOC

astoc 01 HC Schiebel Gesamt

HafenCity Hamburg

Gesamtplanung

Abbildung: ASTOC

astoc 02 Hafencity Sandtorkai 2

HafenCity Hamburg Sandtorkai

Abbildung: ASTOC

astoc 08 Holzhafen Gebäude Ost

Holzhafen Hamburg

Bürogebäude

Foto: ASTOC

astoc 09 Pumpwerk Niehl

Pumpwerk Niehl

Projekt in Planung

Abbildung: ASTOC