Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Ein letzter Blick …

Der rote Schriftzug, der die Kölner seit Mai auffordert ihre Stadt zu lieben, wird Ende November demontiert.

Im Zuge der Privatisierung der alten Messegebäude am Rhein wird der Panoramapavillon als Werbefläche für die Vermarktung genutzt. Ein neuer Standort für den Schriftzug wird gesucht.

Zu einem „letzten Blick“ auf den Panoramapavillon laden die Veranstalter von „Liebe Deine Stadt“ am Samstag, den 26.11. um 16 Uhr ein. Die Strandbox hält Punsch

und Glühwein bereit. Die Laudatio stammt diesmal von Charles Aznavour.

Bitte bringen ein UKW-Kofferradio mitbringen!

Für alle, die keine Zeit haben zum Ortstermin zu gehen hier vorab der Text der Laudatio:

Charles Aznavour, 1962

„Du läßt dich gehen“

„Du bist so komisch anzusehen

denkst du vielleicht, das find ich schön?

Wenn du mich gar nicht mehr verstehst

Und mir nur noch auf die Nerven gehst

Ich trinke schon die halbe Nacht

und hab mir dadurch Mut gemacht

um dir heut endlich zu gestehen

Ich kann dich einfach nicht mehr sehn

Mit deiner schlampigen Figur

Gehst du mir gegen die Natur

Mir fällt bei dir nichts andres ein

als Tag und Nacht nur brav zu sein

seit Wochen leb ich neben dir

und fühle gar nichts mehr in mir

Nur dein Geschwätz so leer und dumm

Ich habe Angst das bringt mich um

Ja, früher warst du lieb und schön

Du läßt dich gehen

Du läßt dich gehen

Du bildest dir doch wohl nicht ein

Du könntest reizvoll für mich sein

mit deinen unbedeckten Knien

wenn deine Strümpfe Wasser ziehen

Du läufst im Morgenrock herum

ziehst dich zum Essen nicht mal um

dein Haar, da baumeln kreuz und quer

die Lockenwickler hin und her

und schiefe Hacken obendrein

Wie fiel ich nur auf sowas rein?

Vor meinen Freunden gibst du an

und stellst mich hin, als Hampelmann

das bringt mich Nachts sogar im Traum

im tiefen Schlaf noch auf den Baum

Ich hab gedacht du hast mich lieb

als ich für immer bei dir blieb

Wenn du nur still wärst das war schön

Du läßt dich gehen

Du läßt dich gehen

Bei Tag und Nacht denk ich daran

ob das nicht anders werden kann

du bist doch schließlich meine Frau

doch werd ich nicht mehr aus dir schlau

Zeig mir doch, dass du mich noch liebst

Wenn du dir etwas Mühe gibst

Mit einem kleinen Lächeln nur

Und tu` auch was für die Figur!

Dann hätt ich wieder neuen Mut

und alles würde wieder gut

Sei doch ein bißchen nett zu mir

damit ich dich nicht ganz verlierte;

denk an die schöne Zeit zurück

die Liebe auf den ersten Blick

wie ich am Abend zu dir kam

und dich in meine Arme nahm

An meinem Herzen das war schön

Da laß dich gehen

Da laß dich gehen“

Text: Liebe deine Stadt

Ein letzter Blick

Identitätsstiftender Schriftzug sucht neues Quartier

Foto: Liebe deine Stadt

1 Kommentar

schade, schade, schade.
dies war wirklich eine der gelungenstens aktionen der letzten zeit!
die liebe für köln bleibt, allerdings kann sie nicht den planern gelten, die jedes zarte kreativpflänzchen kaputt treten, damit – ganz gemäß des kölschen niveaus – „der privatsender“ an kölns schönster stelle vor anker gehen kann.
uuaahhhhhhhh!
ahoi!