Der Preis, den das Wohnungsbauministerium in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben hat, zeichnet besonders hohe Wohn- und Nutzungskriterien von Wohngebäuden aus und soll in erster Linie die Investoren ansprechen. „Denn die Bauherren sind diejenigen, die eine Bauleistung in Auftrag geben und gemeinsam mit Architekten umsetzen. Gerade im innerstädtischen Wohnungsbau brauchen wir überzeugende Alternativangebote für Menschen, die sich Wohnen derzeit nur außerhalb der Städte in den Vororten vorstellen können“, erklärte Vesper.
Deshalb war der erste Innovationspreise den innerstädtischen Standorten gewidmet. Um die Stadtflucht zu bekämpfen, „brauche man neue innovative Konzepte, die das Wohnumfeld und die Städte attraktiver und lebenswerter machen“.
Der erste Preis geht an die Bewohnerinitiative Tremonia in Dortmund und die Architekten Post & Welters, Dortmund. Ausgezeichnet wird vor allem die Eigeninitiative der Bewohner, die einen Architektenwettbewerb initiierten, um auf dem ehemaligen Zechengelände Tremonia in Dortmund ihre Vorstellungen zum gemeinschaftlichen Wohnen umzusetzen.
Zwei Anerkennungen gehen an Kölner Büros: Sie gehen zu gleichen Teilen an die Bauherren und Architekten der folgenden Wohnungsbauobjekte:
Wohnen im Hochbunker in Köln-Nippes
Bauherr: Jean Paul Hohr Immobilien GmbH, Köln
Architekten: Luczak Architekten, Köln
Aus dem Protokoll des Preisgerichtes: „Aus einem städtebaulichen Störfaktor werden durch die geschickte Umnutzung eines Hochbunkers attraktive Arbeits- und Wohnräume geschaffen, die zu einer deutlichen Aufwertung des Kölner Stadtteils Nippes führen.“ Mit hoher architektonischer Qualität wurde der alte Baukörper des Bunkers zerschnitten und durch einen neuen Anbau ergänzt, der die Mächtigkeit des schweren Gebäudes nach wie vor spüren lässt. NippesLoft ist ein Projekt des Architekturführers von koelnarchitektur.de
Wohnanlage an der Rheinfährstraße in Neuss-Uedesheim
Bauherr: Neusser Bauverein AG, Neuss
Architekten: Böttger Architekten Köln
„In einem dörflichen Ortskern wurde ein alter Hof in hoher Architekturqualität modernisiert und zu einer Wohnanlage für Jung und Alt sowie für Familien und Alleinstehenden im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus errichtet.“
Künftig soll der Preis alle fünf Jahre verliehen werden um die soziale, ökologische und architektonische Qualität von Wohnungsbauobjekten zu fördern.
Barbara Schlei
Redaktion