Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

plan04: pure & simple

Professionell, schlicht und absolut stimmig präsentiert sich das Architekturbüro Bernd Hellriegel Architekten.

Groß ist sie nicht, die Ausstellung, aber voller Schönheit. Schon beim Eintritt in den Raum bleibt für den Betrachter für einen Moment die Zeit stehen. Ein wunderschön renoviertes Kellergewölbe erstrahlt in weißem Glanz, das schwarze Ausstellungssystem bildet den nötigen Kontrast. Die richtige Aufmerksamkeit erhalten die Pläne und Modelle des Architekturbüros durch ein perfekt auf die Arbeiten abgestimmtes Beleuchtungssystem. Lichtstrahler unter den Ausstellungstischen ziehen die Blicke der Besucher an und laden ein, näher zu treten, Spots an den Ausstellungstafeln zeigen die Details der Pläne. Aber vor allem die puristischen Modelle setzt das durch sie hindurch scheinende Licht besonders in Szene. Fast schwerelos wirken die Gebäude – unfassbar und unbegreiflich. Fast zu schön, um wahr zu sein.

Wie der Traum der ausgestellten Arbeiten in Wirklichkeit aussieht, kann der Besucher bisher an einem Projekt überprüfen. Während sich das Büro- und Wohngebäude im Rheinauhafen oder die Villen in Rodenkirchen noch in der Entstehung befinden, wurde das Stadtwaldviertel Köln-Junkersdorf im Jahre 2002 fertig gestellt. Als Wohnformen innerhalb der Quartiersplanung präsentiert das Büro Einzel-, Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäuser. Die Grundrisse lassen sich, den Käuferwünschen folgend, variieren, so dass die unterschiedlichsten Raumkonzepte entstehen. Weitere erwähnenswerte Details sind die am Eingangsbereich geschickt an den Lagerraum angeschlossene Garage, sowie die ins Gebäude geschnittenen Loggien und Balkone. Alles in allem erscheint das Projekt sorgfältig durchgearbeitet, energieeffizient und praktisch. Dies waren auch mit die Gründe, warum das Gebäude eine Auszeichnung im Rahmen des Kölner Architekturpreises 2003 bekommen hat.

Ein sich über die Ausstellung ziehendes Thema ist „Wohnen am Wasser“, das in drei noch nicht realisierten Projekten gezeigt wird: rhein³ – ein Haus mit anspruchsvollen Eigentumswohnungen im Rheinauhafen, eine im Ausbau befindliche Villa in Rodenkirchen und eine Wohnanlage in den Rheinauen von Zündorf. Was sofort auffällt, sind die gut gewählten Proportionen und Geometrien der Häuser, hervorgehoben durch die starke Ausleuchtung der Modelle, die übrigens vom Atelier Dieter Cöllen gefertigt wurden. Details wie Lichtschlitze, massive Außentreppen oder Dachterrassen rufen Erinnerungen wach.

Die minimalistische Gesamtdarstellung überzeugt – mit relativ einfachen, aber effizienten Mitteln präsentiert das Büro Bernd Hellriegel Architekten schön anzusehende Architektur. Modelle und Pläne ergänzen sich, aber brauchen sich auch. Die Zeichnungen für sich wären weniger ausdrucksstark. Das Licht inszeniert und verbindet die unterschiedlichen Entwürfe zu einem einheitlichen Bild des Büros.

Im Gegensatz zu vielen anderen Ausstellungen der plan04, die ihren Charme durch Experimentierfreude und Spontaneität erhalten, besticht Bernd Hellriegel Architekten durch Professionalität. Ein nötiger Kontrast, um dem Besucher auch die realistischen Aspekte innovativen, modernen Wohnens zu präsentieren.

Natalie Gemmrig

[i]Ort der Ausstellung: Kewenig Galerie, Appellhofplatz 21, 50667 Köln. Noch bis zum 01.10.2004, 10-18 Uhr

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‚Im Gegensatz zu vielen anderen Ausstellungen der plan04, die ihren Charme durch Experimentierfreude und Spontaneität erhalten, besticht Bernd Hellriegel Architekten durch Professionalität.‘

1 Kommentar

Ich war so neugierig, aufmerksam gemacht durch den newsletter von koelnarchitektur. Aber mit Ihrer seite komme ich nicht zurecht. Liegt es daran, dass der Seitenaufbau mit ie auf mac nicht funktioniert. Die Seite funktioniert überhaupt nicht. Menuepunkte sind nicht ansteuerbar, links innerhalb der Seite gehen nicht, am Ende navigiere ich zwischen 4 – 5 nicht weiterführenden stationen hin und her, zuweilen komme ich nur noch über die zurück-Taste im browser wieder raus.
Ich dachte, das lasse ich Sie mal wissen. Aber was ich sehen habe, ist verheißungsvoll.

Gruß,
Arvid Stoeppler
Architekt BDA
Hamburg