Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Veranstaltungsprogramm 2004 Architektur Forum Rheinland (AFR)

Veranstaltungen Architektur Forum Rheinland (AFR)
2. Halbjahresprogramm 2004

Fortsetzung und Abschluß der Vortragsserie „Kölner Stadtbaumeister“

Donnerstag, 16. September 2004

„Stadtentwicklungsplanung als gesellschaftlicher Prozess – Zielausrichtung und Dezentralisierung der Kölner Stadtentwicklung 1975-1990“

Vortrag von Dr. Utz Ingo Küpper, Geschäftsführer der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung Dortmund und ehemals Amtsleiter der Stadt Köln

um 19.30 Uhr im Domforum, Domkloster 3, Köln-Mitte

Nachdem bis in die 70er Jahre Wiederaufbau und Neubau die städtebauliche Planung in Köln geprägt hatten, veränderten neue gesellschaftliche Orientierungen (z.B. Umwelt) und Prozesse (z.B. die Bürgerbeteiligung) die Planungsaufgaben und die Planungskultur in den Städten grundlegend. Auch die wirtschaftliche Entwicklung (Ölkrise 1975, Abnahme der Bedeutung von Firmenansiedlungen gegenüber der Bestandspflege) setzte neue Rahmenbedingungen für die Planung.

In Köln wurden 1975 das Stadtentwicklungsdezernat, 1976 die Stadtentwicklungsplanung als eigene Dienststelle eingerichtet. Politik und Verwaltung dialogisierten über Vorrang / Nachrang von Gesamtstadt- und Teilraumkonzepten. Aus diesen Diskursen entstanden eine neue teilräumliche Planung (Rahmenplanungen) und neue gesamtstädtische Steuerungsprozesse wie das Gesamtkonzept Stadtentwicklung, die mittelfristige Investitionsplanung, und neue Netzwerkstrukturen (OB-Runden zu Technologieprojekten, Medienwirtschaft, Hochschuldialogen). Die Stadt hatte Mitte der 80er Jahre ein Leitbild, einen neuen FNP, ein Innenstadt- und mehrere Stadtteilprogramme sowie sektorale Entwicklungskonzepte, z.B. für die Häfen, die Energieversorgung, die Wirtschaftsentwicklung, die Stadtgestaltung, die Stadterneuerung.

Der Referent wird diese Planwerke und Programme und seine Sicht der damaligen Blüte der Stadtentwicklungsplanung an der Schwelle zur „Projektorientierung“ von Politik und Planung, die mit dem MediaPark begann, vorstellen.

Donnerstag, 30. September 2004

„Moderne Synagogenarchitektur und die ‚jüdische Situation’ in Deutschland“

Vortrag von Dr. Holger Brülls, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt, Halle

um 19.30 Uhr im Domforum, Domkloster 3, Köln-Mitte

Die Architektur moderner Synagogen ist so vielfältig wie die Facetten jüdischer Identität, die sich in Deutschland nach 1945 herausgebildet haben. Sie schwankt zwischen der unscheinbaren Darstellung einer provisorischen Existenz im Exil, eigenständiger konfessioneller Selbstbehauptung und einer expressiven Monumentalität, zu der die Synagogenarchitektur in der jüngsten Gegenwart gefunden hat. Der Vortrag gibt einen Überblick über die Tendenzen der Synagogenbaukunst in Deutschland und fragt nach der Rolle, die Architektur im interreligiösen und interkulturellen Dialog der modernen Gesellschaft spielen kann.

(Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Förderung eines Hauses und Museums der jüdischen Kultur in Nordrhein-Westfalen e.V.)

Montag, 11. Oktober 2004

„Der Kölner Opernkomplex – ein Architekturensemble des Wiederaufbaus“

BDA Montagsgespräch zum aktuellen Stand der Dinge und zu möglichen Perspektiven.

um 19.30 Uhr im Domforum, Domkloster 3, Köln-Mitte

(Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem BDA Bund Deutscher Architekten in Köln )

Donnerstag, 14. Oktober 2004

„Stadt im Umbruch – Chancen für die Stadt“

Vortrag von Prof. Klaus Otto Fruhner, Beigeordneter Stadt Köln für Stadtentwicklung, Planung, Wirtschaft, Beschäftigungsförderung, Tourismus u.a. a.D.

um 19.30 Uhr im Domforum, Domkloster 3, Köln-Mitte

Wirtschaftsstrukturen bestimmen weitgehend die Entwicklung einer Stadt. So haben sie auch immer Kölns Entwicklung vorgegeben. Politische Entscheidungen können und müssen die Impulse hierfür setzen. Denn nichts ist so verhängnisvoll für die Entwicklung, so auch für die einer Stadt, wie zu meinen, dass vorhandene Strukturen in Funktion und Form „fertig“ geschaffen seien. Grundlegende Strukturverschiebungen im Markt brechen daher auch vermeintlich fest gefügte städtische Zusammenhänge in Köln auf.

Ab Mitte der 1980er, sehr verstärkt in der Zeit von 1990 an, entfallen ersatzlos in den Unternehmen in hoher Zahl insbesondere industrielle Arbeitsplätze. Aufgrund des Schwerpunktes des Arbeitsmarktes im Rechtsrheinischen bei den produzierenden Unternehmen wird dieser Stadtbereich Kölns an der Basis der Entwicklung getroffen.

Umbruch kann aber auch Chancen für die Zukunft bedeuten. Diesen Umbruch sehr frühzeitig zu erkennen, vorhandene Infrastrukturen zu erweitern und sie für den Wandel einzusetzen, zukunftsträchtige Branchen zu ermitteln und sie anzusiedeln, nicht nur im funktionalen Zusammenhang, sondern auch im städtebaulichen Anspruch einzelnen Stadträumen wie MediaPark, Braunsfeld, Rheinauhafen, Rheinufer, Kalk und nicht zuletzt Deutz, dem Ausgangspunkt des Aufbruchs im Rechtsrheinischen, aber ebenso der erweiterten südlichen Innenstadt (ESIE) Leitpositionen und damit gesamtstädtische Aufgaben vorzugeben, externe Investoren für Risikoengagements gerade in diesen Räumen zu gewinnen sowie professionell den internationalen Markt kontinuierlich zu bearbeiten waren die Anforderungen der Jahre 1987 – 2003 an die Stadtentwicklung und werden sie vergleichbar auch weiterhin sein.

Dienstag, 23. November 2004

„Bewahrung und Aufbruch – Skizzen für eine Entwicklung der Stadt Köln „

Vortrag von Bernd Streitberger, Dezernent für Stadtentwicklung, Planen und Bauen der Stadt Köln

um 19.30 Uhr im Domforum, Domkloster 3, Köln-Mitte

Die Stadt Köln ist Spiegel ihrer Geschichte. Nicht nur der Dom und die Romanischen Kirchen sind dafür weithin sichtbare Zeichen. Ausgehend von der Römerstadt bildeten die mittelalterlichen Stadterweiterungen, der preußische Festungsbau, die Stübben’sche Neustadt, die gemeinsame Stadtentwicklung von Konrad Adenauer und Fritz Schumacher mit ihren strukturbildenden Grünzonen und das Wiederaufbaukonzept von Rudolf Schwarz mit Bauten dieser Zeit von Wilhelm Riphahn und anderen die großen Entwicklungsschritte, die die Stadt bis heute maßgeblich prägen. Für die Zukunft ist es Verpflichtung, dieses besondere Erbe zu pflegen und auszubauen.

Brach gefallene Flächen sind in die Stadt zu integrieren. Die große Chance die Entwicklung der Stadt auf der rechten Rheinseite mit neuen modernen Strukturen weiter voranzutreiben muss Ziel gerichtet genutzt und forciert werden. Dabei wird es darauf ankommen, kleinteilige Strukturentwicklung zu ermöglichen und mit großräumiger Stadtentwicklung zu verschränken. Wie dies vorstellbar ist, hat der Workshop für das rechtsrheinische Köln beispielhaft aufgezeigt.

Sicher ist jedoch, dass die dynamische Entwicklung auf der rechten Rheinseite nicht vorstellbar ist ohne die gedeihliche Weiterentwicklung der alten Stadt. Dabei wird es auf Bürgerbeteiligungsverfahren ankommen, die in der Lage sind, vorhandene Fachkompetenz einzubinden und Identifikationen mit der Stadt zu schaffen.

Donnerstag, 9. Dezember 2004

AFR Mitgliederversammlung

– hierzu ergeht eine gesonderte Einladung

Ute Chibidziura