Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Pro Stadt – Contra Lücke

Architektenkammer lobt
Ideenwettbewerbe für fünf Baulücken aus

Projekt „1.000 Baulücken in NRW“ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen

In bester Lage in den Innenstädten von Aachen, Köln, Duisburg, Essen und Dortmund liegen fünf Baulücken, für die die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen jetzt Ideenwettbewerbe unter dem Titel „Pro Stadt – Contra Lücke“ ausgelobt hat. Was könnte auf diesen städtebaulich wertvollen Grundstücken statt der Lücke bzw. einer unzureichenden Übergangsbebauung zu sehen sein: ein attraktives Gebäude, ein kleiner Park, ein Spielplatz, ein Freiraum für künstlerische Installationen – oder etwas ganz anderes? Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, Ideen zu entwickeln und Entwürfe oder Skizzen einzureichen. „Baulücken und untergenutzte Grundstücke sind die gravierendsten Beispiele städtebaulicher Defizite in unserem Land“, erklärt Hartmut Miksch, der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, zum Hintergrund der Aktion. „Dagegen wollen wir mobil machen!“

Die Wettbewerbe sind Teil des Aktionsprogramms „1.000 Baulücken in NRW – 1.001 Chance für unsere Städte“, das die Architektenkammer am 1. Oktober im Rahmen der Landesinitiative „StadtBauKultur NRW“ gestartet hat. Bei den fünf ausgelobten Ideenwettbewerben geht es darum, für konkrete Baulücken originelle, innovative und städtebaulich sinnvolle Nutzungsideen zu entwickeln. „Die fünf ausgewählten Grundstücke in den Großstädten Aachen, Köln, Duisburg, Essen und Dortmund stehen repräsentativ für die vielen tausend Baulücken in ganz Nordrhein-Westfalen“, erläutert Kammerpräsident Miksch. „Wir wollen am konkreten Beispiel deutlich machen, dass jede Baulücke eine städtebauliche Chance bedeutet, die genutzt werden muss.“

Unter www.1000-bauluecken.de können ab sofort im Internet die Auslobungsunterlagen zu den fünf Ideenwettbewerben „Pro Stadt – Contra Lücke“ abgerufen werden. Darin finden sich Fotos der jeweiligen Baulücke, eine kurze Beschreibung des Grundstücks und der Lage sowie Erläuterungen zum Verfahren. Eingereicht werden sollen bis Mitte Januar 2004 Ideenskizzen auf DIN A3-Papier. „Wir hoffen, dass nicht nur Architekten und Stadtplaner, sondern auch viele interessierte Bürgerinnen und Bürger sich an den Wettbewerben beteiligen“, betont Hartmut Miksch. Es gehe um das Sammeln von Ideen, nicht um realisierungsfähige Planungen.

Ausgewählte Baulücken

Aachen: Karlsgraben 12 – 14

Köln: Wallrafplatz 6 – 8

Duisburg: Kasinostraße 8

Essen: Am frommen Joseph 25

Dortmund: Kampstraße 40

Die eingereichten Arbeiten werden von unabhängigen Jurys beurteilt und dann Anfang kommenden Jahres in Ausstellungen und Präsentationen vor Ort in den Wettbewerbsstädten zur Diskussion gestellt.

Zum Hintergrund:

Die Ideenwettbewerbe „Pro Stadt – Contra Lücke“ sind ein weiterer Baustein der Initiative „1.000 Baulücken in NRW – 1.001 Chance für unsere Städte“, welche die Architektenkammer Anfang Oktober in Kooperation mit dem NRW-Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport gestartet hat.

Grundidee des Projektes ist es, die Baulückenproblematik in den Städten öffentlich zu thematisieren und dazu eine breit angelegte Diskussion loszutreten. „Wir wollen Eigentümer, Kommunen und Bürger dazu anzuregen, über schon lange brachliegende oder ungenutzte Baulücken neu nachzudenken“, so Hartmut Miksch, der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. „1.000 Baulücken in NRW“ schärfe das Bewusstsein der Bürger und das Auge für städtebauliche Problemzonen, an denen man sonst meist achtlos vorüber gehe.

In einer ersten Projektphase hat die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen mit Hilfe ihrer Mitglieder sowie interessierter Bürgerinnen und Bürger Baulücken aus vielen Städten und Gemeinden NRWs in Bild und Text dokumentiert. Die Architektenkammer hat dazu die Internet-Domain www.1000-bauluecken.de eingerichtet, auf der bereits erfasste Baulücken aufgerufen und weitere Baulücken gemeldet werden können. Auch viele Kommunen des Landes haben hier mitgewirkt und ihre Bau-lückenkataster oder ähnliche Informationen für das Projekt zur Verfügung gestellt. „Wir haben aus zahlreichen Kommunen positive Rückmeldungen bekommen“, berichtet Hartmut Miksch. „Die Stadtplanungsämter sind froh, dass die Baulücken-Problematik endlich öffentlich diskutiert werden soll.“

Die „1.000 Baulücken in NRW“ werden im weiteren Projektverlauf auch in einer Publikation dokumentiert und zu einer großen Ausstellung aufbereitet, die dann in allen Zentren Nordrhein-Westfalens gezeigt werden soll. Aktionen in den Wettbewerbsstädten Aachen, Köln, Duisburg, Essen und Dortmund folgen in den kommenden Monaten.

Die Auslobungstexte zu den Ideenwettbewerben „Pro Stadt – contra Lücke“ können im Internet unter

www.1000-bauluecken.de abgerufen werden.

Redaktion

lücke köln

Baulücke in Köln

Foto: Architektenkammer NRW

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Baulücke in Essen

Foto: Architektenkammer NRW

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Baulücke in Duisburg

Foto: Architektenkammer NRW

lücke dortmund

Baulücke in Dortmund

Foto: Architektenkammer NRW

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Baulücke in Aachen

Foto: Architektenkammer NRW