Der Winter steht größtenteils noch bevor, die Feiertage liegen hinter Einem, die ersten guten Vorsätze sind schon den Bach runter: Traditionsgemäß ist der Januar ein guter Monat für Innenraumdesign. Noch bis einschließlich Sonntag kann man sich auf der „Interior Design Week“ Inspirationen holen, um zumindest wohngestalterisch etwas Änderung ins Leben zu bringen.
Parallel zur Internationalen Möbelmesse (imm Cologne) zeigen die Passagen die Entwürfe arrivierter, aber vor allem die weniger arrivierter Designer. 199 Einträge zählt das Programmheft, die Schauplätze konzentrieren sich auf das Belgische Viertel, Ehrenfeld, die Ringe und den Rheinauhafen.
Design Parcours Ehrenfeld
Hier hat sich die „Designers Fair“ als Plattform für Nachwuchstalente niedergelassen und bespielt zusammen mit dem Hochschulforum artrmx, das nach mehr als zehn Jahren Zusammenarbeit nun erstmals nicht mehr Bestandteil der Möbelmesse ist, das Heliosgelände.
„Wer sind wir? Wie denken wir? Was machen wir? Wohin gehen wir?“ Nicht weniger als die Antworten dazu gibt es laut Programmheft in der Ausstellungskoje der Fachakademie für Raum- und Objektdesign Garmisch-Partenkirchen – in einer lustigen Landschaft aus Schlumpfhüten, die mit hellgrünen Verpackungschips beklebt sind. Wenn man sich nicht mit existenziellen Fragen beschäftigen, sondern einfach Möbel anschauen möchte, lohnt zum Beispiel eine der beiden „Designers Fair“ Förderkojen einen Blick: kaschkasch aus Köln, das Entwerferduo Florian Kallus und Sebastian Schneider, beschreibt seine Entwürfe durchaus treffend als lässig und gleichzeitig „voguish“.
„A&W-Designer des Jahres 2012“
Im Alten Pfandhaus in der Südstadt hat sich dieses Jahr die Zeitschrift „Architektur und Wohnen“ eingemietet, deren Wahl zum Designer des Jahres nun endlich auf Patricia Urquiola gefallen ist. Hier wird eine von ihr selbst zusammengestellte Möbelschau gezeigt: alles schon mal gesehen, natürlich, aber es macht einfach Spaß, von Stück zu Stück zu gehen und die feminine, manchmal aber auch staubtrocken puristische Handschrift der Designerin zu bestaunen. Auf ihre Empfehlung geht der „Audi Mentorpreis by A&W“ an den 27-jährigen britischen Designer Benjamin Hubert – verdientermaßen, wie das Ensemble aus Stuhl und Marmorpendellampe im Eingangsbereich des Alten Pfandhauses zeigt.
Ira Scheibe
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passagen 2012