Am 24, November 2011 hat der Rat der Stadt Köln mit großer Mehrheit, jedoch gegen die Stimmer der Linken, den Beschluss für die umfängliche Sanierung des Opernensembles gefasst. Dieser Beschluss beinhaltet eine denkmalgerechte Sanierung des Opernhauses und des Schauspielhauses, den Umbau der „Opernterrassen“ zu einem Kleinen Haus des Schauspiels und den Neubau einer Kinderoper unter dem Kleinen Offenbachplatz. Mit der Planung und Durchführung der Maßnahmen sind das Büro HPP Architekten aus Köln und theapro Daberto aus München beauftragt. Die Kosten der gesamten Baumaßnahme wurden vom Rat der Stadt Köln auf ein Maximum von 253 Mio. Euro gedeckelt, 10 % dieser Bausumme müssen die Planer als Sicherheit für unvorhergesehene Kostensteigerungen zurückhalten.
Im Juni 2012 werden die Häuser von den Intendanten an die Bauleitung übergeben werden, 2015 sollen sie wieder bespielbar sein. In der Zwischenzeit weicht die Oper in das blaue Musicalzelt aus, das für die Zeit zur „Oper am Dom“ werden soll und das Schauspiel in die EXPO XXI am Gladbacher Wall. Die Kinderoper spielt bereits im Alten Pfandhaus am Karthäuserwall. Das Angebot aus Bonn, die dortige Oper für die Interimszeit mitzunutzen, fand in Köln keinen Anklang.
Farbige Musterspiele
Die Planungen des Hamburger Büros WES & Partner Landschaftsarchitekten für den Offenbachplatz, sowie für das nähere Umfeld des Opernensembles sind vom Stadtrat noch nicht genehmigt, sie sollen jedoch wenn möglich im gleichen zeitlichen Rahmen durchgeführt werden wie die Sanierung und Umbauten der Häuser. Vorgesehen sind eine denkmalgerechte Wiederherstellung der dreifarbigen Bodenbeläge des Offenbachplatzes nach dem Originalentwurf des Kölner Malers und Bildhauers Jürgen Hans Grümmer, deren rechteckiges Muster im Gegensatz zur runden Form des mit Mosaik verzierten Opernbrunnens (1966) vom selben Künstler steht. Teil der Planungen ist auch eine Neuordnung und Beruhigung des Verkehrs in den umliegenden Straßen, sowie deren Begrünung und zahlreiche Ersatzpflanzungen. Denn nicht nur durch den Neubau der unterirdischen Kinderoper werden einige Platanen gefällt werden, auch die Bäume auf dem Mittelstreifen der Nord-Süd-Fahrt werden gefällt, um das Riphahn-Ensemble als Ganzes wieder zusammen zu führen. Nicht realisiert werden wohl die beiden Granitblöcke „Tisch“ und „Bank“, die nicht nur als Sitzmöbel dienen könnten, sondern darüber hinaus die beiden Offenbachplätze räumlich fassen sollen.
Wie schön ist es doch zu hören, dass die Kölner Oper trotz des jahrelangen Hickhacks und der schon angelaufenen Sanierungsarbeiten ihrer Spielstätte bei der Kritiker-Umfrage der „Welt am Sonntag“ die meisten Nennungen als „Bestes NRW-Opernhaus“ der Spielzeit 2010/11 bekommen hat. Mit dieser Auszeichnung lässt sich vielleicht auch den bevorstehenden drei Jahren Provisorium noch etwas Positives abgewinnen.
Uta Winterhager
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Die Sichtbarriere vor der nördlichen Flanke des Opernhauses, die Brücke zum Parkhaus gegenüber, wird abgerissen. Auch die Bäume auf dem Mittelstreifen der Nord-Sod-Fahrt werden zu Gunsten der Ensemblewirkung der Riphahnbauten entfernt.
Grafik: WES & Partner Landschaftsarchitekten

Für den Belag des Offenbachplatzes ist die denkmalgerechte Wiederherstellung der dreifarbigen Rechteckmuster vorgesehen, deren Farbigkeit mit den Jahre verschwunden ist.
Grafik: WES & Partner Landschaftsarchitekten