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„Ein Neubau ist die kostengünstigste Variante“

Die Oper wird saniert, das Schauspielhaus abgerissen und neugebaut.

Ein Realisierungswettbewerb für die Umgestaltung des Offenbachplatzes wird im Frühjahr ausgeschrieben, das bestätigte Bernd Streitberger im Gespräch mit koelnarchitektur.de.

„Der Offenbachplatz wird sich deutlich verändern“, sagt der Kölner Baudezernent und zählt dann auf: Das Kölner Schauspielhaus und der Restaurant-Pavillon an der Nord-Süd-Fahrt, beide wurden nach Plänen des Kölner Architekten Wilhelm Riphahn zwischen 1958 – 62 gebaut, sollen abgerissen werden, ein neues Schauspielhaus direkt neben dem Opernhaus entstehen. Zudem hatte der Stadtrat in einer Sitzung am 22. Juni der Sanierung des denkmalgeschützten Opernhauses zugestimmt.

Erst Machbarkeitsstudie, dann Wettbewerb

Die Stadt hat große Pläne mit dem Offenbachplatz – wie die jedoch konkret umgesetzt werden, soll zunächst eine Machbarkeitsstudie entscheiden. Anfang nächsten Jahres will die Stadt einen Realisierungswettbewerb für den Bau eines neuen Schauspielhauses und die Neugestaltung des Platzes ausschreiben. Geplant sei eine Riegelbebauung von der Krebsgasse bis zur Nord-Süd-Fahrt, so Streitberger. „Ein Neubau des Theaters ist die kostengünstigste Variante“, sagt der Baudezernent.

Lückenloser Spielbetrieb trotz Abrissarbeiten

Fest steht: Die Stadt will Platz schaffen, um künftig alle Spiel- und Werkstätten – darunter die Kinderoper und Studiobühne – am Offenbachplatz zu vereinen. Streitberger schätzt die Kosten für die Sanierung der Oper, den Abbruch des alten und Bau des neuen Schauspielhauses auf rund 200 Millionen Euro. Während der Abriss- und Bauarbeiten soll der Spielbetrieb möglichst lückenlos und so lange wie möglich im alten Schauspielhaus, fortgesetzt werden.

Ein neues Schauspielhaus ab 2012

Nach seiner Einschätzung wird es frühestens im Jahr 2012 ein neues Schauspielhaus in Köln geben. Bereits Wilhelm Riphahns Wettbewerbsentwurf, im Zuge der Opernhausplanung von 1952, sah in einem zweiten Bauabschnitt den Bau eines kleinen Hauses vor. Das jetzige Schauspielhaus war 1962 eröffnet worden, nachdem Wilhelm Riphahn 1957 die Oper fertig gestellt hatte. Den Spielbetrieb seines neuen Theaters erlebte der Kölner Architekt nur kurz – 1963 starb Riphahn. „Die Denkmalpflege hat zugestimmt, dass das Schauspielhaus abgerissen wird“, sagte Streitberger über den Riphahn-Bau, der nun der Abrissbirne zum Opfer fällt.

Redaktion

koelnarchitektur.de

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Die Oper von Wilhelm Riphahn wird saniert, dafür wird das Schauspielhaus nebenan der Abrissbirne zum Opfer fallen.