Seit 2010 wird der Kölner Kulturpreis verliehen, gestiftet vom Kölner Kulturrat. Zum siebten Mal verleiht die Jury einen Ehrenpreis – dieses Jahr an den Buchhändler und Verleger Walther König. Dessen Buchhandlung Ecke Ehrenstrasse/Albertusstrasse sei „ein untrennbarer Bestandteil dessen, was die Kultur dieser Stadt ausmacht“, so der Laudator. Aber sei es nicht zu wenig, nur von Buchhandlung zu reden? „Ja, doch, ich fühle mich in erster Linie als Buchhändler, das Verlegen gehört ja auch dazu, Bücher zu verkaufen,“ so König.
Anlaufstätte für Büchersüchtige
Typisches Understatement. Die engen Gänge bei König waren das Ersatzwohnzimmer für Künstler und Galeristen, besonders in den 70er und 80er Jahren, als Köln sich noch wirklich als Weltstadt der zeitgenössischen Kunstszene austobte; die Buchhandlung war Poststelle und Nachrichtenzentrale, und natürlich wird hier vor allem mit „Drogen“ mit hohem Suchtpotential gedealt: mit wunderbaren Büchern der Schönen Künste. Aber dem Dealer sei verziehen: „Der König ist den Verführten ein Verbündeter im Geiste,“ so Udo Kittelmann. Der langjährige Kunde und Freund der Familie, heute Direktor der Nationalgalerie Berlin, schickte eine Video-Grußbotschaft. „Bei meinen Besuchen im Laden haben Sie meinen Kindern immer einen Band Tim und Struppi gegeben, um sie zu beschäftigen. Das haben die natürlich nie gelesen, aber ich lese sie heute noch und erinnere mich gerne.“
Wir, das Team von koelnarchitektur.de freuen uns sehr, dass auch wir mit unserem Architekturführer KÖLN zum „Suchtmittelangebot“ des Verlags Walther König beitragen.
Wir gratulieren Herrn König ganz herzlich zum Ehrenpreis!
Ira Scheibe