Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Der Yitzhak-Rabin-Platz wird ein städtischer Garten

ateliers le balto bittet zu Tisch und zur gärtnerischen Bürgerbeteiligung

Pressemitteilung

Der, mit Ausnahme einiger tapferer Platanen, derzeit nur spärlich begrünte Yitzhak-Rabin-Platz am Hohenstaufenring soll zu einem kunstvollen urbanen Garten und zu einer grünen Oase inmitten des großstädtischen Trubels werden. Das ist Ergebnis eines Wettbewerbs, den die Stadt Köln in Kooperation mit der RheinEnergie AG ausgelobt hatte und der am gestern entschieden wurde.

Die beiden Künstlergruppen „Konsortium“ (Köln) und „OSA – office for subversive architecture“ (Frankfurt) sowie das „ateliers le balto – Landschaftsarchitekten“ (Berlin) waren aufgefordert, ein temporäres Kunstkonzept für die Dauer von bis zu fünf Jahren für den Platz zu entwickeln. Sie sollten einen Gestaltungsvorschlag machen, der die Qualitäten des städtischen Raums freisetzt und auch eine Vision für eine spätere, möglicherweise grundlegende Neugestaltung des Yitzhak-Rabin-Platzes aufzeigt. Als Sieger des Wettbewerbs ging das Berliner Büro „ateliers le balto“ hervor.

Sowohl Oberbürgermeisterin Henriette Reker als auch die Bezirksvertretung Innenstadt hatten sich in der Vergangenheit dafür eingesetzt, dass das Erscheinungsbild dieses Ortes verbessert wird.

 

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Querschnitt durch den Yitzhak-Rabin-Platz mit neuer Gestaltung © ateliers le balto

 

Das Preisgericht, dem neben Mitgliedern der Bezirksvertretung auch Vertreter des Kunst- und des Gestaltungsbeirats angehörten, entschied sich am Ende für das Konzept des „ateliers le balto – Landschaftsarchitekten“. Durch die hohen Platanen habe der Platz heute immer noch den Charakter eines Schmuckplatzes. „Wir verstärken die bestehende ,gärtnerische‘ Stimmung durch die Schaffung von 15 Garteninseln. Dadurch werden neue Wege über den Platz geformt“, erklärt das Atelier seinen Vorschlag. Auf der Lichtung im Mittelpunkt des Yitzhak-Rabin-Gartens soll ein acht Meter langer Tisch den Gemeinschaftscharakter unterstreichen.

„An der gartenkünstlerischen Gestaltung überzeugt vor allem die auf Bürgerbeteiligung angelegte Konzeption aus Garteninseln“, begründet der Juryvorsitzende Dr. Johannes Stahl, Mitglied des Kunstbeirats, die Entscheidung. Von der Realisierung werde eine deutliche Wohnumfeldverbesserung erwartet.

Lange Zeit war der nach dem früheren israelischen Ministerpräsidenten und Friedens-nobelpreisträger Yitzhak Rabin (1922-1995) benannte Platz zwischen Hohenstaufenring, Beethovenstraße und Engelbertstraße in einem vernachlässigten Zustand. Um die Situa-tion zwischenzeitlich zu verbessern, wurden die Reinigungsintervalle der Kölner Abfall-wirtschaftsbetriebe verkürzt, zusätzliche Bänke aufgestellt und neue Abfallbehälter mit Hundeabfallbeuteln installiert. Das Trafohaus, das immer wieder mit Tags und Graffiti verunstaltet wird, wird inzwischen regelmäßig hell gestrichen.

Yitzhak-Rabin-Platz
Der heutige Zustand es Yitzhak-Rabin-Platzes © Stadt Köln

 

„Ich freue mich, wenn es uns gelingt, diesen Platz wieder ins Stadtleben zu integrieren und ihn zu einem Ort zu machen, der zum Verweilen einlädt. Unsere öffentlichen Räume sind die Visitenkarten der Stadt“, erklärt Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

„Wir werden dem Ort eine neue Ausstrahlung geben und ihn zu einem interessanten, städtischen Freiraum gestalten. Es ist faszinierend, welche Kraft Kunst an solchen Orten entfalten kann. Der Wettbewerb zum Yitzhak-Rabin-Platz könnte zum Vorbild auch für andere Plätze werden“, ergänzt Franz-Josef Höing, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Planen und Bauen.

„Wir leisten an dem nach einem Friedensnobelpreisträger benannten Yitzhak-Rabin-Platz rund um unsere Trafostation gerne einen Beitrag zur Stadtbildauffrischung“, erklärt der Netzvorstand der RheinEnergie AG, Dr. Andreas Cerbe.

Alle drei Konzepte werden auf Bannern ab Ende April in einer Art Open-Air-Ausstellung auf dem Platz zu sehen sein. Das siegreiche Konzept soll im Anschluss zeitnah umgesetzt werden. Nicht nur der Wettbewerb, sondern auch die Umsetzung des Siegerentwurfs sind ein gemeinsames Projekt von Stadt Köln und RheinEnergie AG.

 

red|uw

 

1 Kommentar

schöne Idee … Der Tisch im Zentrum wird die Aufenthaltsqualität bestimmt zu Positiven ändern – so wie der „Lange Tisch“ am Sachsenring allein durch sein Dastehen, die Wahrnehmung von Strassenbegleitgrün zu „oh, ein Park“ verändert hat. Diesen tollen Effekt wünsche ich auch dem Yitzhak-Rabin-Platz.