Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Vorbildlich

Andere als die Üblichen

Mit dem Titel „Vorbildliche Bauten NRW 2015“ wurden am 23. November im Düsseldorfer Ständehaus 33 Gebäude ausgezeichnet. Darunter auch vier Kölner Projekte.

Seit 35 Jahren lobt das Bauministerium NRW diesen Preis gemeinsam mit der Architektenkammer aus. Insgesamt waren von Architekten und Bauherren 203 Objekte für das Auszeichnungsverfahren eingereicht worden. Die Jury wählte unter Vorsitz des Architekten Gerold Reker aus Kaiserslautern 33 Arbeiten aus.

Neben zahlreichen Wohn- und Quartiersentwicklungen, darunter auch geförderter Wohnungsbau, werden auch Büro- und Verwaltungsgebäude sowie Bauwerke für Bildung und Erziehung gewürdigt. Die ausgezeichneten Projekte spiegeln auch die intensive Auseinandersetzung mit der Sanierung und Weiterentwicklung des Gebäudebestandes an bestehenden Gebäuden: Sanierungen, Aufstockungen, Ergänzungsbauten und Umnutzungen wieder.

 

Wir gratulieren herzlich den Kölner Preisträgern:
Mensa Katharina-Henoth-Gesamtschule, Köln
Architektur: Damrau Kusserow Architekten Partnerschaft mbB, Köln
Bauherr: Gebäudewirtschaft der Stadt Köln

Koeln_Mensa Katharina-Henoth-Gesamtschule
Mensa Katharina-Henoth-Gesamtschule, Köln; Architektur: Damrau Kusserow Architekten Partnerschaft mbB, Köln; Foto: Michael Reisch

Aus dem Juryprotokoll: „Die neue Mensa entstand als Ersatz für eine Containerlösung
an gleicher Stelle in einem geschützten Innenhof, so dass die vorhandene
Infrastruktur und die Beziehungen zum Außenraum beibehalten werden
konnten. Robuste Materialien mit hochwertigen Oberflächen und sorgfältig
gestaltete Details schaffen eine hohe Architekturqualität. Die Funktionsbereiche
Eingang, Saal und Küche sind folgerichtig angeordnet und bieten eine hohe
Aufenthaltsqualität. Hervorzuheben ist die freundliche Innenraumgestaltung des
Saals, die mit warmen Farbakzenten sowohl für die Nutzung als Speiseraum als
auch als Festsaal eine angenehme Atmosphäre schafft. Als markanter Kubus in
Sichtbeton stellt der Neubau eine vorbildliche Aufwertung des unspektakulären
Schulkomplexes aus der Nachkriegszeit dar.“

 

 

Sülzparc | Wohnen an der Neuenhöfer Allee, Köln
Architektur: Schilling Architekten, Köln
Bauherr: Projektgesellschaft Wohnen an der Neuenhöfer Allee in Köln GmbH &
Co. KG c/o Development Partner AG

Koeln_Suelzparc_Neuenhoefer-Allee-738x590
Sülzparc | Wohnen an der Neuenhöfer Allee, Köln Architektur: Schilling Architekten, Köln, Foto: Veit Landwehr

 

Die Jury würdigt den Duktus des Neubaues als einen neuen städtischen
Wohnhaustypus „mit hochwertigen Mietwohnungen. Die kompakten, gut
nutzbaren Grundrisse werden durch großzügige Loggien und Dachterrassen
sinnvoll ergänzt. Die formal streng gestalteten Fassaden mit geschlämmten
Oberflächen verleihen der Anlage eine exquisite Anmutung und sorgen für eine
eindeutige Adressbildung. Die Lage der Kita im geschützten Innenhof ist
funktional konsequent. Das zurückspringende Obergeschoss über der Kita ist
sowohl städtebaulich als auch hinsichtlich des Lärmschutzes überzeugend. Die
Einbindung des Gebäudekomplexes in das neu bebaute Quartier ist gelungen und kann durch eine differenzierte Gestaltung des städtischen Außenraums
noch weiter verbessert werden.“

 

Friedrich-Lamerdin-Haus, Seniorenwohnhaus mit 34 Wohnungen, Büros
und Café, Köln
Architektur: 3pass Architekt/innen Koob Kusch, Köln
Bauherr: Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg

 

Koeln_Friedrich-Lamerdin-Haus
Friedrich-Lamerdin-Haus, Seniorenwohnhaus mit 34 Wohnungen, Büros und Café, Köln Architektur: 3pass Architekt/innen Koob Kusch, Köln; Foto: Foto: Constantin Meyer

 

Auf einem zuvor untergenutzten Eckgrundstück in zentraler
Innenstadtlage entstanden Altenwohnungen unterschiedlicher Größe mit
qualitätvollen Grundrissen sowie ein sinnvolles Angebot an
Gemeinschaftseinrichtungen einschließlich eines öffentlich zugänglichen Cafés.
Die Jury überzeugte das Gebäude trotz hoher Grundstücksausnutzung durch seine
gelungene städtebauliche Einbindung. „Hierzu trägt maßgeblich die Architektur
des Bauwerks bei, die trotz unverkennbar moderner Formensprache die
Kleinteiligkeit der Umgebungsbebauung gekonnt aufgreift. Die innere
Erschließung mit nur einem einzigen Treppenhaus und kurzen Laubengängen
ist äußerst geschickt gelöst. Die Mitnutzung des Gartens durch die benachbarte
Kita ist ein überzeugender Ansatz zur Schaffung generationenübergreifender
Sozialkontakte. Der Neubau von altengerechten Wohnungen in zentraler Lage
ist ein wichtiger Beitrag zur Bewältigung des demografischen Wandels unserer
Gesellschaft. Diese Bauaufgabe wurde hier vorbildlich umgesetzt.“

 

Carlswerkquartier, Köln
Architektur: Molestina Architekten Gesellschaft für Architektur mbH, Köln
Bauherr: GAG Immobilien AG

Alte Wipperfürther Strasse
Carlswerkquartier, Köln; Architektur: Molestina Architekten Gesellschaft für Architektur mbH, Köln; Foto: Jens Willebrand

 

Das als Ersatz für nicht sanierungsfähige Altbauten entstandene Wohnquartier überzeugt die Jury durch seine Struktur als Blockrandbebauung, die durch Zeilenbauten ergänzt wurde.

„Es entsteht eine prägnante städtebauliche Figur, die den Straßenraum fasst und trotz hoher
baulicher Dichte einen angenehm proportionierten und bemerkenswert ruhigen Innenhof mit vielfältigen Spielmöglichkeiten umschließt. Die Bauten reagieren in ihrer Höhenentwicklung und Fassadengestaltung überzeugend auf die heterogene Umgebung. Die Annäherung an den rückwärtig angrenzenden Platz und die Kirche ist sensibel und maßstabsgerecht. Die Grundrisse der Wohnungen weisen durchweg eine hohe Qualität auf. Die Durchmischung öffentlich geförderter und frei finanzierter Wohnungen ist vorbildlich. Die Gemeinschaftseinrichtungen und die Räume der Wohngruppe sind richtig platziert. Die markanten Eingänge tragen zu einer klaren Adressbildung bei. Das Projekt leistet einen herausragenden Beitrag zur sozial ausgewogenen Nachverdichtung eines bisher wenig entwickelten Innenstadtquartiers.“

 

 

…und allen anderen 29 Projekten aus 24 Städten:

Aachen

  • Centre Charlemagne – Neues Stadtmuseum und Bürgerservice, Aachen; Architektur: hks Jochen König Architekten + Gesamtplaner GmbH & Co. KG, Aachen
  • Hörsaalgebäude Heizkraftwerk, Aachen; Architektur: IParch GmbH, Aachen

 

Altena

  • Erlebnisaufzug Altena – Das neue Tor zur Burg, Altena; Architektur: Klaus Hollenbeck Architekten Einzelunternehmen, Köln

 

Bielefeld

  • Zwillingsprojekt Johannisberg und Besucherinformationszentrum Sparrenburg, Bielefeld; Architektur: Max Dudler, Berlin

 

Bochum

  • Pumpenhaus, Bochum; Architektur: Dipl.-Ing. Heinrich Böll Architekt, Essen

 

Bonn

  • Internationale Kindertagesstätte, Bonn; Architektur: hirner und riehl architekten und stadtplaner, München

 

Bottrop

  • Hochschule Ruhr West, Bottrop; Architektur: h4a|va Gessert + Randecker + Legner Architekten GmbH vögele architekten + generalplaner gmbh, Düsseldorf

 

Bünde

  • Neubau Fertigungsstandort Hettich in der Lohge, Bünde; Architektur: Banz + Riecks Dipl.-Ing. Architekten, Bochum

 

Dortmund

  • Umnutzung der Liebfrauenkirche zum Kolumbarium, Dortmund; Architektur: Staab Architekten GmbH, Berlin

Düsseldorf

  • Dreischeibenhaus, Düsseldorf; Architektur: HPP Architekten, Düsseldorf

 

Ennigerloh

  • Neubau Einfamilienhaus mit Architekturbüro, Ennigerloh; Architektur: Thomas Becker Architekten GmbH, Ennigerloh

 

Essen

  • Neubau des Wohnquartiers Märkische Straße, Essen; Architektur: Nattler Architekten GmbH, Essen
  • Folkwang Bibliothek, Essen-Werden; Architektur: Max Dudler, Berlin

 

Gelsenkirchen

  • Hans-Sachs-Haus, Gelsenkirchen; Architektur: gmp – von Gerkan, Marg und Partner Architekten, Hamburg

 

Gummersbach

  • Halle 32 und Gelbgießerei, Gummersbach; Architektur: Dipl.-Ing. Heinrich Böll Architekt, Essen

 

Kamp-Lintfort

  • Hochschule Rhein-Waal, Kamp-Lintfort; Architektur: pbr Planungsbüro Rohling AG, Architekten und Ingenieure, Osnabrück

 

Königswinter

  • Neugestaltung des Drachenfelsplateaus, Königswinter; Architektur: pape+pape architekten, Kassel

 

Leichlingen

  • Neubau eines Wohnhauses, Leichlingen; Architektur: denzer & poensgen, Architektur & Innenarchitektur, Marmagen

 

Lemgo

  • Gemeinschafts-Wohn-Projekt „Pöstenhof“, Lemgo; Architektur: h.s.d.architekten GbR, Lemgo

 

Lindlar

  • :metabolon Entsorgungszentrum Leppe, Lindlar-Remshagen; Architektur: pier7 architekten gmbh, Düsseldorf

 

Münster

  • Wohnquartier, Münster; Architektur: 3pass Architekt/innen Koob Kusch, Köln
  • LWL – Museum für Kunst und Kultur, Münster; Architektur: Staab Architekten GmbH, Berlin

 

Schöppingen

  • Neubau St. Antoniushaus, Schöppingen; Architektur: farwick + grote architekten stadtplaner, Ahaus

 

Unna

  • Neubau Busbahnhof und Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes, Unna; Architektur: pape+pape architekten, Kassel

 

Verl

  • Feuerwehrgerätehaus und Rettungswache, Verl; Architektur: Bischof Hermansdorfer Architekten GbR, Aachen

 

Wilnsdorf

  • Autobahnkirche Siegerland, Wilnsdorf; Architektur: schneider+schumacher Planungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main

 

Wuppertal

  • Kindertagesstätte Don Bosco, Wuppertal; Architektur: Zamel Krug Architekten, Hagen
  • Speisehaus der Evangelischen Kirche im Rheinland für das Internationale Tagungszentrum, Wuppertal; Architektur: Kastner Pichler Architekten, Köln
  • Experimenteller Wohnungsbau Ostersiepen, Wuppertal; Architektur: Architektur Contor Müller Schlüter, Wuppertal

red/bs