Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

MOFF. Kölner Künstler im Gespräch

Das Kölner Magazin feiert sein 5-jähriges Bestehen

MOFF TitelHaben Sie schon einmal das Kölner MOFF Magazin gelesen? Falls Sie etwas über die lebendige Kunstszene in Köln erfahren möchten, dann sollte dieses Magazin weit oben auf ihrer Todo-Liste für einen der kommenden Herbstabende rangieren. Ein Magazin der Off- Szene, so lässt sich der eher sperrige Titel verstehen, aber das ist eigentlich nicht so wichtig. „Das MOFF Magazin verzichtet auf ein Branding, ein Logo oder eine Corporite Identity.“ MOFF ist eher eine Zeitschrift zur aktuellen Kunstszene in Köln, die sich ganz dem Inhalt verschrieben hat. In den Heften, die zweimal im Jahr erscheinen, werden jeweils um die zehn Gespräche dokumentiert, welche von den Redakteurinnen Stefanie Klingemann und Anne Schloen vor allem mit Kölner Künstlern, aber ergänzend auch mit Kuratoren, Galeristen, Off-Space Leitern, Kritikern und Sammlern geführt wurden. Dabei verfolgt MOFF eine offene und individuelle Arbeitsweise, die aus jeder Ausgabe ein Unikat werden lässt. Das liegt nicht nur an den unterschiedlichen Künstlerpositionen zu fokussierten Themen, die ein Heft prägen, sondern auch an dem immer wieder neu zusammen gestellten Redaktionsteam aus der Kölner Kunst- und Kulturszene, welches ein Heft realisiert. Die Künstler, die bisher im MOFF vertreten waren, bringen sich auch weiterhin mit Vorschlägen zur Künstlerwahl ein oder sind in anderen Funktionen wie Redakteur, Fotograf oder Grafiker eingebunden.

Jede Ausgabe des Magazins ist grafisch anspruchsvoll gestaltet und enthält eine hierfür entworfene Künstleredition in Form einer Postkarte, eines Posters oder eines Aufklebers. Eigentlich ist MOFF rundum eher ein Kunstprojekt als ein Magazin. So sieht es auch die Kölner Künstlerin Stefanie Klingemann, die das Projekt 2008 ins Leben gerufen hat.

Redakteure Moff
Die Herausgeber des MOFF Magazins: Stefanie Klingemann lebt und arbeitet seit 2004 als bildende Künstlerin in Köln. Ihr Schwerpunkt liegt im Bereich der Intervention im öffentlichen Raum sowie der Performance. Dr. Anne Schloen lebt als freie Kuratorin und Autorin in Köln. Sie hat derzeit eine Gastprofessur an der Kunstakademie Münster und beschäftigt sich mit dem Grenzbereich zwischen Kunst und Architektur. Foto: Ranghild Klußmann

 

 

Das Künstlergespräch als Begegnung mit dem Menschen

„Der intensive Dialog mit den Künstlern spielt eine wichtige Rolle für das Verständnis von Kunst. Uns geht es dabei vor allem um Authentizität und Unmittelbarkeit, Neuigkeiten und unerwartete Einblicke.“ So beschreiben die Herausgeberinnen ihre Arbeitsweise in den Künstlergesprächen. MOFF möchte den Blick auf die künstlerischen Positionen von innen heraus zeigen. Wichtig ist den Beteiligten, das Gespräch als Begegnung und nicht als Interview zu verstehen. Die Künstler bestimmen Ort, Umfang und Art des Gespräches selber. Vor allem aber formen sie den Fokus und das Thema mit. Unerwartete Antworten und Wendungen sind nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. Die Gespräche im MOFF zeigen also nicht nur eine Haltung, sondern den Menschen hinter und mit der künstlerischen Arbeit. Dabei ergänzen sich Stefanie Klingemann als Künstlerin und Dr. Anne Schloen als Kuratorin und Autorin als Gesprächspartnerinnen mit unterschiedlichen Sichtweisen auf die Kunst.

Vortrag Martin Becker
Die Jubiläumsfeier war am 19.10. zu Gast in der Kyoto-Bar, dem Projektraum der Schilling Architekten. Es gab es vor allem zahlreiche Kunstprojekte zu entdecken: Installationen, Filme und Skulpturen. Zusätzlich hielt der junge Kölner Architekt Martin Bachem einen Vortrag über seine „Stadtplastik“, ein visionäres Bild der Stadt Köln. Foto: Ragnhild Klußmann

 

Überall und jederzeit

Jede Ausgabe von MOFF ist eine Momentaufnahme der Kölner Kunstszene und soll zur Reflexion und Diskussion anregen. „Mit dem MOFF Magazin können wir einen Kommunikationsraum in Köln erschließen, ohne an eine Institution gebunden zu sein.“ fasst Stefanie Klingemann die einzigartige Position des Magazins zusammen. Als ehrenamtliches Projekt, welches sich durch Anzeigen und Förderungen finanziert, kann es an zahlreichen Orten in Köln kostenlos ausliegen und damit einen unabhängigen und freien Beitrag für die Off-Szene, aber auch und zum Kulturstandort Köln leisten.

Moff Kino
Das MOFF Kino zu Gast am Gereonswall. Foto: Ragnhild Klußmann

 

MOFF ist ein reines Printmagazin. Es gibt keine Online-Ausgabe, keinen Blog oder Dateiversion wie sonst mittlerweile üblich. Wer MOFF behalten möchte, der sollte die Ausgaben sammeln, so machen es wohl einige Leser. Man kann durch die Kontinuität von mittlerweile fünf Jahren dann auch Künstlerbiografien nachverfolgen und Entwicklungen und Veränderungen in der Kölner Kunstszene nachvollziehen. Ob das so weitergeht, bleibt aber offen. Denn für die weitere Zukunft von MOFF haben die Macher kein festes Bild vor Augen: das Magazin soll sich weiter entwickeln, transformieren und seinen ganz eigenen Weg finden, kurz: der Idee treu bleiben. Wir wünschen diesem engagierten und spannenden Projekt und den Kölner Künstlern  viele Leser und sind gespannt, wie es mit MOFF weitergeht.
Ragnhild Klußmann

 

 

MOFF erscheint zweimal im Jahr: im Frühjahr zur Art Cologne sowie im Herbst zum Saisonstart und DC open.

Aktuelle Ausgabe 10, 2/2014 und ein Sonderbeitrag in der Stadtrevue Oktober 2014