Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

plan03: Ansehnlicher Alltag

Eine Konfrontation mit den Bilderfluten des Designers Ruedi Baur

Die neue Galerie der ‚Köln International School of Design‘ präsentiert als Eröffnungs-Ausstellung den Designer Ruedi Baur. Konzept der Ausstellung ist das Speichern und Archivieren aller Projektetappen. Seit April 2002 wird jeder Tag in den Pariser und Züricher Ateliers genau unter die Lupe genommen. Gezeigt werden die Aktivitäten von Ruedi Baur und die seiner Ateliers Intégral in Paris und Zürich. So gewährt die Ausstellung einen Blick in normalerweise nicht einsehbare Entstehungsphasen aktueller Projekte: Das Corporate Identity des französischen Kultusministeriums, das der Weltausstellung 2004 in Saint-Denis oder das neue CI des Köln/Bonner Flughafens; Leit- und Orientierungssysteme des Berner Inselspitals, der Schweizer »Expo 02«, des Pariser Architekturmuseums Cité de l’Architecture und die Szenografie des Osnabrücker Archäologiemuseums Kalkriese.

Manche werden in der Endversion vorgestellt, andere sind gerade im Entstehen und wieder andere sind im Anfangsstadium. Einige Projekte erstrecken sich über das ganze Jahr, andere nur über wenige Wochen.

Die Ausstellung über den Schweizer Stardesigner und Querdenker gliedert sich in drei szenographische Momente: Realisierungen, Reflexionen und Repräsentationen.

Jeder der drei Ausstellungsteile präsentiert sich mit einem eigenen Kommunikationsmedium. Die Rauminszenierung und die Inhalte bestimmen die jeweilige Form der Darstellung in der jedes Medium eine andere Art der Annäherung und der Wahrnehmung fordert.

Realisierungen:

Große Stoffbahnen, über Rollen und Spulen gespannt, durchkreuzen den Raum und erzeugen eine Atmosphäre zwischen Bodybuildingstudio und Förderbandshow. Auf beweglichen und drehbaren Stoffbändern läßt sich den einzelnen Entwicklungsstadien nachspüren. Auf langen Bahnen präsentieren sich die wichtigsten Werke, wie sie im Laufe eines Jahres in verschiedenen Etappen entstanden sind und beschreiben des Prozess des Machens.

Repräsentationen:

Rhythmus bestimmt das Arrangement. Gezeigt wird das Atelierleben und der Alltag des Designers in permanent wechselnden Video-Projektionen bewegter und statischer Bilder.

Reflexionen:

Zwölf Liegestühle und ebenso viele Bücher – die ‚Bordbücher‘ der letzten zwölf Monate finden sich in diesem Bereich. Zwölf Bücher mit Skizzen, Fotos, und Texten, oft nur für den Insider verständlich aber schön anzusehen. Wie Tagebücher vermitteln sie Ruedi Baurs persönliche Gedanken zum Alltag, zu Projekte und zu seiner Lehrtätigkeit.

Köln International School of Design

Ubierring 40

Barbara Schlei
Redaktion

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Rollen, Spulen und Stoffbahnen transportieren den Prozess umgesetzter Projekte

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Ganz gemütlich lassen die Studenten der Köln International School of Design die Abende in der benachbarten Lounge angehen. Ein Treffpunkt zum Verweilen und diskutieren.